Friesenrecht

Charaktere - Chauken

 

HÄUPTLING TJARKO VON WERDUM

Dieser kampfgestählte Chaukenkrieger focht schon so manchen aussichtslosen Kampf gegen Plünderer, Bestien und Eindringlinge die sich des Chauken-Gebietes bemächtigen wollten. So gab es u.a. auch zu allen Zeiten Streitigkeiten mit den Friesen und auch wenn ihre Fehden untereinander nicht die Ausmaße erreichten wie zwischen Franken und Sachsen, so ist es doch nicht von der Hand zu weisen, dass sie meistens eher nebeneinander und gegeneinander als miteinander lebten.  Im Kampf gegen die Franken unter Radbod waren dann aber auch die Chauken mit dabei wenn es darum ging ihre Heimat zu verteidigen. Sie verbündeten sich zusammen mit den Friesen und sächsischen Teilstämmen um den Franken gemeinsam die Stirn zu bieten. Heutzutage gibt es nur noch wenige Landstriche die von den Chauken besiedelt sind aber diese verteidigen sie umso heftiger. Tjarko lebt mit seinen Leuten im Dorf Werdum und den umliegenden Ländereien, die meist noch unbehauen sind und meist aus vielen, dichten Wäldern bestehen. Tjarko selbst gilt als ein verantwortungsbewusster, vernünftiger Anführer der jedoch nicht zögert wenn es Dinge zu erledigen gibt und sich sofort in einen Kampf stürzt, sollte es die Situation erfordern. Trotz seines eher grimmigen Äußeren ist Tjarko auch ein herzlicher Mensch der Streitigkeiten mit Witz und Weißheit zu klären vermag. Auch das Verhältnis zu den Friesen hat sich durch seine charismatische Art merklich verbessert. Selbst die Brüder von Marienkamp akzeptieren sie als "gute Christen" und Streiter für Friesland.
HAUKE, TJARKOS SOHN, "FALKENFEDER"

Als Sohn des Häuptlings ist es sehr wahrscheinlich, dass Hauke eines Tages die Stellung seines Vaters übernimmt. Es wird auch alles dafür getan, damit er dafür gerüstet ist. So wird er u.a. zu einem Falkenkrieger ausgebildet und erhält Lehrstunden in Politik, Lesen und Schreiben und muss schon früh lernen andere zu befehlen und Verantwortung zu übernehmen. Natürlich hinterläßt eine solche Kindheit und Jugend entsprechende Spuren und Hauke gilt nicht unbedingt als "Sonnenschein" in der Chaukengemeinde. Zu schwer wiegt die Last der Verantwortung schon jetzt auf seinen jungen Schultern, aber stur wie alle Küstenbewohner, sieht er nicht ein aufzugeben. Auch besitzt Hauke eine Talent dafür viele Dinge zu bedenken, an die andere nicht einmal im Traum gedacht hätten. Er plant viel umsichtiger noch als sein Vater und macht sich ständig Sorgen um alles und jeden. Wie alle Chauken besitzt auch Hauke einen eigens trainierten Falken mit dem er auf die Jagd geht, oder der Botenflüge für ihn erledigt. Auch das Bogenschießen ist ihm in die Wiege gelegt worden und er gilt schon jetzt als der zweitbeste Bogenschütze von Werdum, seinem Heimatort. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Hauke einer der besseren Häuptlinge werden wird, die die Chauken je anführen durften.
Mit der Harugari Kea "Specht" hat Hauke ein besonderes Verhältnis, denn sie neckt ihn ständig und flüstert ihm Anzüglichkeiten ins Ohr, sodass Hauke doch hin und wieder die Fassung verliert und sie anschnautzt. Natürlich ist dies nur ein Spiel von Kea um Hauke ein wenig zu "entlasten" und vom harten Alltagsgeschäft abzulenken. Und Hauke weiß dies durchaus zu schätzen - selbst wenn es ihm selbst nicht immer glasklar ist.
KEA "SPECHT", HARUGARI VON WERDUM

Die Harugari sind altgermanische Kräuterkundige und "Zauberer" im weitesten Sinne. Sie sind vielmehr Priester und Schamanen die mit den Toten kommunizieren, Tränke brauen und als gute Seele der Gemeinschaft fungieren. Die Chauken sind zwar Arianer, und haben einen arianischen Priester in ihren Reihen, aber dennoch haben sie auch noch die Harugari "behalten", damit deren jahrhundertealtes Wissen nicht verloren geht. Wer weiß schon, wann man das nächste mal ein "potenzsteigerndes Mittel" braucht? Kea ist eine noch recht junge Harugari und gerade mal 23 Jahre alt. Kea hilft jedem bei ihren Wehwechen und wird von allen dafür hoch geachtet und respektiert. Sie selbst ist eher eine frivole und regelrecht freche Figur, die stets  einen lockeren Spruch auf den Lippen hat und sich nichts gefallen läßt. Sie spricht stets aus, was sie denkt und nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie liebt es, den ernsthaften Häuptlingssohn Hauke auf die Schippe zu nehmen und ihn zu necken, wenngleich sie damit beabsichtigt ihn dann ein wenig zu "lockern". Trotz ihrer energiestrotzenden Art ist Kea auch zu großer Sensibilität fähig und weiß, wann der Spaß vorbei ist und der (Todes)Ernst beginnt. Sie hat eigentlich strohblondes Haar, hat sich aber einen mittleren Streifen vom Nacken bis zur Stirn rot eingefärbt. Zusammen mit ihrer außergewöhnlich langen Nase erhielt sie so schon sehr bald den Spitznamen "Kleinspecht" oder einfacher nur "Specht".

 

TRUPPEN

CHAUKENKRIEGER "FALKENKRIEGER"


Wie alle altgermanischen Stämme die noch im Reich und anderswo verblieben sind, führen auch die Chauken noch ihre alte Kriegertradition fort. Ihr Thema ist das des Falken, jenes Tiere, welches sie zur Jagd und für andere Zwecke abrichten und nutzen. Sie tragen passende Falkenhelme, mit Falken verzierte Schilde und die berühmten Flügelspeere. Diese Speere sind besonders effektiv im Kampf auf mittlere Distanz und mit den Flügeln lassen sich sehr gut gegnerische Hiebe abblocken oder ableiten. Den Speer führen sie dabei mit nur einer Hand, was eine enorme Kraft und Geschicklichkeit erfordert, während sie mit dem anderen Arm den Schild halten. Den der Flügelspeer ist weitaus schwerer als übliche Kriegsspeere oder Spieße und natürlich auch weitaus schwer als ein Wurfspeer. Darum dauert das Training eines Chaukenkriegers auch nahezu sein ganzes Leben und jeder chaukische Junge durchläuft diese Ausbildung, sofern er nicht für andere, wichtige Tätigkeiten abbestellt werden muss. Die Wehrhaftigkeit der Chauken ist ihnen sehr wichtig, denn sie wissen aus jahrhundertelangen Kriegen und Kämpfen dass man nur überleben kann, wenn man sich seiner Haut zu erwehren vermag. Dies ist mit einer der Gründe, warum die Chauken noch so sehr in uralten Traditionen behaftet sind und sie nicht ablegen wollen. Doch beabsichtigen die Chauken keineswegs ihre Falkenkrieger offensiv einzusetzen, sondern nutzen sie nur zur Verteidigung ihrer Heimat. Neben dem Speerkampf üben sie auch den meisterhaften Umgang mit dem Bogen und ihr "Pfeilhagel" ist bis weit über die Grenzen Frieslands hinaus bekannt. Sie beherrschen mehrere Techniken für den Bogenschuss und manche von ihnen können sogar einen Pfeil über enorme Distanzen zielgenau ins Ziel schießen, oder mehrere Pfeile in sehr kurzer Abfolge abfeuern (= besagter Pfeilhagel). Ihren Falken, denn sie mit Beginn ihrer Ausbildung selbst großziehen ist ihr wichtigster Verbündetet und Kamerad und er kann sogar in einen Kampf eingreifen, indem er die Augen eines Gegners angreift und ihn damit eventuell blendet. Auch beherrschen die Falken Gruppenmanöver, sodass sie einen tödlichen Schwarm aus Schnäbeln und Krallen bilden, der die feindliche Armee verwirrt und sie in Unordnung stürzt. Aufgrund der schwindenden Anzahl von Chauken im Allgemeinen, sind die Falkenkrieger weniger "Massenkämpfer" als vielmehr Einzelkämpfer die am besten Mann gegen Mann kämpfen. Doch ihre geringe Anzahl schweißt sie auch mehr zusammen und ihre Kampfmoral ist zu jeder Zeit enorm hoch. Man sah noch nie einen Falkenkrieger aus Furcht fliehen.