Friesenrecht

Charaktere - Friesen

 

ABBO DER AUFMÜPFIGE AUS DEM GARSTIGEN MOOR

Abbo ist ein altgedienter Söldner aus vielen unterschiedlichen Kriegsschauplätzen in ganz Europa. Einst als Seefahrer mit nach Jerusalem aufgebrochen, verschlug es ihn hernach auf abenteuerlichsten Wegen durch das ganze Mittelmeer und darüber hinaus. Irgendwann kehrte er dann in seine Heimat Ostfriesland zurück und errichtete sich dort eine Einsiedlerische Hütte in den Tiefen des Garstigen Moores. Versuche der Bevölkerung ihn in die Gemeinschaft zu integrieren schlugen nahezu alle fehl - weshalb er den Beinamen "der Aufmüpfige" verliehen bekam. Abbo wollte alleine sein und trat nur auf den Plan wenn es um Militärisches ging. Er organisiert zusammen mit Okko die Verteidigung des ihm übertragenen Landesabschnittes und ist aufgrund seiner Erfahrung einer der besten Ratgeber die man sich wünschen kann. Abbo hat eine sehr direkte Art und wirkt manchmal grimmiger als er in Wirklichkeit ist. Insbesondere zu Hinni, dem ältesten Sohn von Okko Wiards hat er ein beinahe väterliches Verhältnis entwickelt und die beiden verstehen sich äußerst gut. Von Hinni wird er daher meist "Onkel Abbo" genannt. Abbo erkannte den Abenteuerdrang von Hinni und erzählte ihm die abenteuerlichsten Geschichten aus seiner Zeit als Reisender Söldner. Auch den Schwertkampf und viele Tricks konnte er dem Jungen beibringen, der diese Informationen aufsog wie ein trockener Schwamm.

Abbo spricht sich beim Upstaalsboomtreffen immer für mehr Wachsamkeit und Militär aus, denn ohne eine starke Gegenwehr könnte Ostfriesland schnell zur Beute machthungriger Fürsten und Ritter werden. Dies führte auch schon mehrmals zu Verstimmungen bei anderen Friesen die eine etwas liberalere Politik verfolgten (zum Beispiel Lütje Lübben). Dadurch wurde sein "Titel" als "Der Aufmüpfige" freilich nur noch gefestigt.
OKKO WIARDS 

Als zweitältester Sohn erhielt Okko seinerzeit ein kleineres Stück Land im Osten des garstigen Moores. Wie üblich heiratete Okko früh und gründete den Hof Wiards, der schon bald zu den erfolgreichsten in der Region gehörte. Dies lag nicht zuletzt an Okkos vernünftiger aber gleichzeitig sympathischer Art mit den anderen Bauern umzugehen. Er gilt als zuverlässig, hart arbeitend und alles was er sagt und tut hat Hand und Fuß.
Es ist auch nicht abzustreiten, dass Okko ein eher trockener Typ ist, der nicht viel von Blödeleien oder Träumereien hält. Bodenständig wie er ist, ist er zwar gerne auf Festen und Feiern, nutzt diese aber am ehesten um gesellschaftlich aktiv zu sein und sich auf dem Laufenden zu halten. Nach einigen Bieren oder Met-Flaschen fängt Okko sogar an schlüpfrige Witze zu erzählen und herzhaft darüber zu lachen. Er ist durch und durch ein ostfriesischer Bauer dessen Wort Gewicht hat - nicht nur beim Upstaalsboomtreffen. In seiner vielköpfigen Familie ist er das Oberhaupt und er und seine Frau führen den Hof Wiards mit bemerkenswerter Effektivität, ohne dabei ihre Kinder zu reinen Arbeitssklaven zu erziehen. Dies verdanken sie insbesondere Okkos Frau, Hilde, die öfters nachsichtiger ist, während Okko hingegen versucht die Kinder darauf vorzubereiten "einst ihren eigenen Weg zu gehen in dieser harten Welt". Seiner Ansicht nach bringt es nichts die Kinder zu "verhätscheln", sodass sie im späteren Leben von anderen übervorteilt werden. Dies zu erkennen geht den meisten seiner Kinder jedoch ab, insbesondere Hinni hat ein Talent dafür Okko nicht zu verstehen und ständig gegen ihn zu "eseln".
Auch ist Okko verantwortlich für die Deichwacht und den Landschutz in der Umgebung von Esens und Dornum. Er führt die Miliztruppen an die im Notfall gegen einfallende Räuber und Plünderer eingesetzt werden. Das Wiards-Oberhaupt kämpft dabei erstaunlich gut und scheint tatsächlich ein Talent für den Kampf mit Sax und Schild zu haben. Er selbst sagt: "Der beste Krieger ist der, der Haus und Hof verteidigt."
 
HÄUPTLING ARMIN HARGER (IM HINTERGRUND SEINE TOCHTER TAALKE HARGER)

Armin Harger besitzt einige bedeutene Ländereien in der Federgo und im Umland der Handelsstadt Greetsiel. Als gewählter Vertreter vieler dortiger Bauern und Friesen ist Harger bekannt für seine strenge, pflichtbewusste Art die keinerlei Humor zu dulden scheint. Dies ist wohl auf eine Überflutung zurückzuführen die er als Kind durchmachen musste. Dabei ging es den Menschen in der Federgo besonders dreckig und sie litten große Not und vorallem Hunger. Zusätzlich nutzen Räuber diese schreckliche Situation sogleich zu ihrem Vorteil aus. Nur mit seinem zähen Willen zum Überleben schaffte er es sich sein Land zu erkämpfen und gemeinsam mit anderen Bauern vertrieben sie sowohl die Schäden durch die Flut als auch die Eindringlinge von ihren Ländereien. Seitdem bilden die Federgoer eine weitesgehend eingeschworene Gemeinschaft die sich ihr Recht auf Leben mit Blut und Schweiß teuer erkaufen mussten. Es ist also keine reine Boswiligkeit die Harger so sozial unverträglich macht, auch wenn viele es so sehen wollen. Armin tratscht nicht und hält nichts von politischen Ränkespielen, für ihn zählen vielmehr Taten und das was man leistet. Die Federgoer verteidigen ihr wertvolles Marschland mit aller Härte, auch gegen andere Friesen (bzw. insbesondere gegen andere Friesen).
Fast schon ironisch ist, dass ausgerechnet sein zweites Kind (neben seinem Sohn) eine Ausgeburt fröhlicher Heiterkeit und kindischer Naivität ist. Taalke ist von Geburt an geistig etwas zurückgeblieben und sie lernte erst spät sprechen oder auch gehen. Sie hilft im Haushalt wo sie nur kann, allerdings sieht man sie auch recht häufig auf den weitläufigen Ländereien spielen und herumtollen. Dazu bedarf sie noch nicht einmal irgendwelcher Spielkameraden, sie scheint auch ganz gut allein Spaß haben zu können. Die anderen Kinder hingegen neigen dazu Taalke zu necken und ihr Streiche zu spielen - zumal ihr Vater nicht sonderlich beliebt ist und schon so manchem dreisten Kind den Hintern versohlt hat, wenn sie ihm frech kamen. Taalke scheint dies jedoch weitestgehend lächelnd wegzustecken, als könne sie die Boswilligkeit nicht verstehen und sie sieht es stattdessen als lustiges Spiel an.
Man merkt Armin durchaus an, dass er seine Tochter liebt, trotz ihrer verringerten Nützlichkeit im harten Alltag. Aber ihre stets positive Art und ihr gelegentliches Summen und Singen (eher Lallen) scheint ihre ganz eigene Art zu sein sich nützlich zu machen - und Armin weiß dass durchaus zu schätzen. Denn trotz all der Schicksalsschläge und Grausamkeiten die er seit jeher erdulden musste, weiß er um die Bedeutsamkeit der Familie und ihrer Zuneigung.
HÄUPTLING BEHREND ATTENA "DER BÄR VON ESENS"

Attena ist der "Herr und Bär" von Esens und zeigt dies nur zu gerne. Er ist ein hochgewachsener, breitschultriger, kräftestrotzender Mann der riesige Felsbrocken schleudern kann, die andere nicht einmal anheben könnten. Mit diesen Steinen verteidigte er einst im Allgeingang Esens, als es von hanseatischen Truppen belagert wurde. Behrend zog sich den Zorn der Hanse zu, als er mehrmals Handelsschiffe überfiel die an Ostfriesland vorbei nach Brügge oder England fahren wollten. Die Hanse forderte Attenas Absetzung, aber er widersetzte sich erfolgreich dem Upstaalsboom-Vertretern und sorgte für ordentlichen Ärger unter den Friesen. Selbst bei ihnen ist er als "Rabauke" und "Streitherd" bekannt. Als nun die Friesen ihm keinen Einhalt gebieten konnten (bzw. er hielt sich einfach nicht an vorhergehende Abmachungen) beschloss die Hanse die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie führten ein Belagerungsheer über ihre Koggen nach Esens und belagerten die kleine Stadt. Es war Attena der nach einigen Tagen mit schweren Felsbrocken auf die Angreifer warf und ihnen empfindliche Verluste beibrachte. Schließlich mussten sich die Hanseaten zurückziehen und die Legende vom "Bär von Esens" war geboren.
Attena macht seinem Beinamen alle Ehre und führt sich generell auf, wie die "Axt im Walde". Er säuft, lacht und prügelt sich liebend gerne. Insbesondere das lauthalse Lachen liegt ihm im Blut. Manch einer sagt, er trage normannisches Blut in seinen Adern, da Esens einst vom Wikinger-Fürsten Klak besetzt war (wie auch viele andere Teile Frieslands). Aber solcherley Gerede kümmert den Bären nicht und er und seine Männer gelten als ein rauer, lustiger Haufen von Raufbolden und stolzen Kriegern. Zusammen mit Nordendi verteidigen sie den Großteil der friesischen Küsten und durch seinen Erfolg (ja, auch Attena schlug schon mehrmals Eindringlinge erfolgreich zurück) bleibt Attena nach wie vor im "Amt". Auch wenn schon mehrmals der Ruf laut wurde, Attena endlich loszuwerden, da er zuviel Radau macht und dem Land mehr schadet als dass er ihm nützen würde. Nur ist kaum einer so dumm (oder mutig) ihm das direkt in Gesicht zu sagen....


HÄUPTLING TÖNNIES WIEMKEN AUS JEVER

Der östliche Teil Ostfrieslands (Östringen) bildete schon seit jeher eine eher eigenständige Gruppierung unter den Friesen. Nichtsdestotrotz haben auch sie einen Sitz beim Upstaalsboom-Treffen um ihre Interessen dort zu vertreten. Ihr derzeitiges Oberhaupt ist Tönnies Wiemken, der als erfolgreicher Kaufmann mit dazu beigetragen hat, Jever zum wichtigsten Handelspunkt in Friesland (neben Emden) zu machen. Manche sagen Wiemken nach er würde für ein gutes Geschäft sogar seine Freiheitsrechte verkaufen, aber dies sind zumeist Neider die ihm den Erfolg abspenstig machen wollen.
In der Tat gehören die Östringer zu einem sehr verwegenen und beinahe schon verschlagenen Völkchen, die durch die Nähe zu Oldenburg schon einige Kriege ausfechten mussten um ihre Freiheiten zu verteidigen. Aus diesem Grund sind sie auch gute Verbündete derer aus Rüstringen, die ein ähnliches Schicksal teilen. Tönnies schloss schon früh Abkommen mit den Hansestädten, u.a. auch um sie als Bündnispartner gegen etwagige Feinde zu gewinnen. Auf seine Art sicherte er so Östringen vor feindlichen Übergriffen ab, wenngleich die Oldenburger die Tendenz zeigen die Verträge kurzerhand zu ignorieren und trotzdem einzumarschieren, wannimmer sie es für angebracht halten. Wiemken gilt großer politischer Ränkeschmieder, der immer etwas in der Hinterhand zu haben scheint. Grund für diese Eigenschaft mag wohl sein, dass er schon als Kind lernen musste sein Land zu verteidigen und etwaige Konkurrenten aus dem Rennen zu schmeißen.
 
HÄUPTLING RENGINBERT DER BÄRTIGE AUS RÜSTRINGEN

Rüstringen liegt dem Oldenburger Land am nächsten und das spüren die resoluten Friesen aus diesem Land nur zu gut und (un-)gerne. Wannimmer die Oldenburger Überfälle auf Friesland planen ist es immer zuerst Rüstringen, dass sich ihrem Ansturm wiedersetzen muss. Meistens können sie ihr Land erfolgreich verteidigen, aber beizeiten gelingt es dem Oldenburger Hauptheer durch Rüstringen durchzubrechen und in andere Friesengebiete vorzustoßen. Die Rüstringer haben so gelernt, ständig im Belagerungszustand zu verharren und gehören mit zu den grimmigsten aber auch besten Kriegern ganz Frieslands.
Ihre Taktik sieht vor die Feinde vorstoßen zu lassen um sie dann in unzähligen kleineren Scharmützeln aufzureiben und zu demoralisieren. Die Rüstringer unterhalten viele kleine Posten und Stützpunkte in Mooren, Wäldern und Höhlen um von dort ihre Gegenschläge zu planen. Die Oldenburger nennen Rüstringen schon "Das Land der Wölfe", in Anlehnung an die rudelhaften Überfälle der Rüstringer. Natürlich schwächt eine solche Situation die anderen Teile des Rüstringer Landes, u.a. den Handel, die Wirtschaft und den Ackerbau. Darum sind die Rüstringer oft auf Lieferungen aus den verbündeten friesischen Landen angewiesen um ihren Kampf aufrecht zu halten.
Rengingbert (der Bärtige) gehört mit zu den erfahrensten und ältesten Kriegern dieser Zeiten und sein Wort hat selbst beim Upstaalsboom-Treffen ein enormes Gewicht. Viele verehren ihn aufgrund seiner Zähigkeit und Leistungen in vergangenen Tagen. Man rechnet den Rüstringern allgemein hoch an, dass sie u.a. die anderen Teile Frieslands vor den Oldenburgern bewahren, zumindest die meiste Zeit über. Rengingbert selbst hat sich trotz all der Schlachten und des Todes einen urigen Galgenhumor bewahrt und läßt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er bis zu seinem Tode für die Freiheit Frieslands kämpfen wird...
HÄUPTLING MALTE BLANK AUS DEM SATERLAND

Das recht kleine und südlich gelegene Saterland gilt als "Grenzbereich" der friesischen Seelande und wird von den anderen Ländern schon fast als "exotisch weit weg" umschrieben. Die Saterländer sind dennoch echte Friesen und ihre geringe Anzahl schweißt sie nur umso stärker zusammen. Sie erwehren sich mit erstaunlicher Kampfkraft gegen jeden der sich ihnen in den Weg stellt und bilden gewissermaßen einen "zähen, kleinen Außenposten" der Friesen in einem ziemlich feindlichen Land. Gerade weil sie so (relativ) weit von den Stammlanden entfernt leben, sind die Saterländer sehr stolz auf ihre Wurzeln und übersteigern sie fast schon ins Fanatische. Der Grund für die Auswanderung vieler Friesen war die Marcellus-Flut, die vielen Friesen ihrer Heimat und ihres Hofes beraubte. Aus Furcht vor weiteren Überflutungen "flohen" sie in die südlicheren Gefilde. Darum haben sie auch einen eher schlechten Ruf als "Feiglinge" und "Drückeberger" bei den anderen Friesen. Sie hätten ja die Deiche wieder mit aufbauen können, heißt es dann.
Ihr Häuptling Malte Blank wird entsprechend misstrauisch beäugt, selbst auf den Upstaalsboom-Treffen, wo er dann mit seinem Gefolge eintrifft. Hinzu kommt, dass Malte Blank kein besonders sympathischer Mensch ist und stets versucht an den "friesischen Geist" zu appellieren, wobei doch die Saterländer selbst einst dem Land den Rücken zugekehrt haben. Es ist daher nicht leicht für Blank viele Freunde unter den Alteingesessenen zu finden. Man könnte fast den Eindruck gewinnen die Saterländer wollten es "wieder gut machen" und sind darum so bemüht und traditionsbewusst. Und es gibt sogar Friesen die dies würdigen und zu schätzen wissen - es sind nur eben nicht die meisten.
 
HÄUPTLING LÜTTJE LÜBBEN VON AUERK 

Lüttje Lübben, der Herr von Auerk und umliegender Ländereien ist der Sohn von „Grote Lübben“, seinem Vater und Vorgänger. Die Lübbens schafften es sich durch geschickte Interessenvertretung der umliegenden Bauernschaften die Position eines Häuptlings zu erlangen. Dies führte nicht selten zu Konflikten mit den tom Brooks oder anderen umliegenden Gebieten, sodass Lüttje Lübben nicht selten seine „Ansprüche“ und die von Auerk mit Waffengewalt durchsetzen lassen „muss“. In Lübben Gebiet befindet sich auch der Upstaalsboom, sodass ihm eine zentrale (auch identitätsstiftende) Bedeutung zukommt. Lübben ist ständig in Verhandlungen verwickelt und beabsichtigt Auerk zur großen Konkurenzstadt von Emden zu machen.

HÄUPTLING KENO TOM BROK VON MARIENHAFE

Die tom Brooks sind eine mächtige und einflussreiche Familie, welche sich den Respekt und die Achtung der umliegenden Bauern verdient hatte indem sie deren Interessen wirkungsvoll und sinnvoll durchsetzen konnten. Doch leider kam es dabei auch immer wieder zu Unstimmigkeiten und Eskapaden die auch eben Neider und Missgünstige hervorriefen. Keno tom Brook wurde Häuptling der Familie und der Schutzbefohlenen als sein Vater totkrank wurde und sein Bruder im Moor versank, als er gerade siegreich von einem Kampf gegen eine Oldenburger Plündertruppe zurückkehrte. Die Verantwortung die auf Kenos Schultern lastet ist immens und ständig gibt es Streitigkeiten und Fehden die es zu schlichten gilt. Nicht zuletzt deswegen versicherte er sich der Unterstützung durch die Likedeeler, welche bevorzugt in dem kleinen Hafenort Marienhafe anlegten. Dieses „Machtpotenzial“ schreckte viele Aufwiegler und Störenfriede schon von vorneherein ab und sicherte dem „Brookmerlanden“ eine Phase des Friedens und des anwachsenden Wohlstandes. Keno selbst ist mit seinen 17 Jahren der jüngste Häuptling und wird von den anderen Häuptlingen gerne deswegen geneckt. Dennoch ist er inzwischen akzeptiert und er spielt eine zentrale Rolle im politischen Machtgefüge (Ost-)Frieslands.

HÄUPTLING FRIEDHELM NORDENDI "DER LACHENDE TOD" AUS NORDEN

Nordendi erhielt seinen Spitznamen durch seinen rigorosen Kampf gegen einfallende Eschenmänner die schließlich in der Schlacht um Norden ihren blutigen Höhepunkt und vorläufiges Ende fand. Nordendi hatte die Angewohnheit lauthals lachend aus dem Kriegsnebel hervorzubrechen und so seine Feinde zu verhöhnen und zu verunsichern. Waren die Eschenmänner, die in großen Zahlen in Friesland eingefallen waren, zunächst noch selbst belustigt über diese merkwürdige Eigenart, so wandelte sich dies mit jedem verlorenen Kampf zu purem Schrecken vor dem „lachenden Tod“, wie die Eschenmänner ihn bald nannten. Nordendi vermied in der ersten Zeit eine direkte Konfrontation und griff stets nur an schwach geschützten Punkten an. Damit verschaffte er den anderen Friesen die nötige Zeit eine Streitmacht aufzustellen die groß genug war um es mit den Eschenmännern aufzunehmen. Doch selbst dann wollte Nordendi keinen direkten Zusammenstoß riskieren, denn die Eschenmänner waren immer noch wilde und brutale Krieger, und ein Sieg im direkten Kampf schien nicht unbedingt sicher (obwohl die neu eingetroffenen Friesenkrieger darauf brannten die Eindringlinge aus ihrer Heimat zu vertreiben „mit heruntergelassenen Hosen den Arsch versohlen!“, beschrieben sie es). Doch Nordendi überzeugte sie von seiner Strategie und es kam zur Entscheidungsschlacht an einem typisch nebeligen Tag nahe Norden. Nordendi teilte seine Streitmacht in mehrere Blöcke auf und ließ sie aber wie ein Heer aufmarschieren. Die Eschenmänner waren inzwischen auf Nordendis Tricks vorbereitet und hatten ihr Heer vorsorglich aufgeteilt und sorgten so für eine mobile Truppe der aber ein Zentrum fehlte. Denn bisher hatte Nordendi immer ihre Unbeweglichkeit ausgenutzt. Als sie nun sahen, dass Nordendi geschlossen auf sie zumarschierte, dachten sie er würde nun endlich direkt kämpfen und formierten sich ebenfalls zu einem großen Heeresblock zurück. Es kam zum Kampf, als beide Armeen aufeinanderprallten und das Hauen und Stechen begann. Die Eschenmänner schützten sich durch ihren bewährten Schildwall, während die Friesen versuchten diesen zu durchdringen. Als dies nicht gelang, zogen sich die Friesen zurück, wie zur Flucht. Ein Haufen Eschenmänner im Kampfesrrausch verfolgten die Friesen, doch ihr Anführer erkannte die Falle rechtzeitig und konnte das Gros des Heeres davor bewahren ebenfalls hinterherzuhechten. Diejenigen jedoch die die Friesen verfolgten, verschwanden im Nebel und kurze Zeit später hörte man nur noch Nordendis gellendes Lachen und das Schreien derjenigen die sich aus dem Schildwall gewagt hatten. Als der Kampfeslärm verstummte, entbrannte ein Streit unter den Hauptmännern der Wikinger, weil einige nun langsam die Nerven verloren und u.a. auf Rache sannen. Die anderen, meist älteren und erfahreneren Eschenmänner hielten dagegen und meinten, dass wäre genau das was Nordendi bewirken wollte. Auch wurden Stimmen laut, die in ihre Heimat (und zu den Schiffen) zurückkehren wollten. Nordendi und seine Friesen schlichen sich derweil an ihnen vorbei und nur eine Handvoll blieb in der „Front“ der Wikinger. Auf Nordendis Signal hin, griffen diese wenigen (aber gut gepanzerten und kampferfahrenen) Friesen die Front der Eschenmänner an, während diese noch zu keiner Einigung gekommen waren. Die Eschenmänner wähnten sich als Sieger, als die Hauptstreitmacht der Friesen in ihrem Rücken auftauchte und dort verherrend wirkte. Von zwei Seiten bedrängt, löste sich der Schildwall der Nordmänner (der ja nach vorne gerichtet war) auf und sie verlorenen die Nerven. Bei ihrer Flucht wurden viele Nordmänner erschlagen, und diejenigen die zu ihren Schiffen zurückkehren konnten, fanden diese in Brand gesteckt vor. Nur eine Handvoll Eschenmänner soll das Gemetzel überlebt haben. Letztlich befreite Nordendi so Friesland von den Eschenmännern und sorgte durch aufgespießte Köpfe an der Küste auch für die nötige „moralische“ Verteidigung der Küste in Zukunft. Neben dem Spitznamen „lachender Tod“, heißt er auch „Schrecken der Jüten“. Seit dieser „Schlacht um Norden“, ist Friedhelm der unangefochtene und respektierte Häuptling von derselben Stadt und dem Umland. Genau wie Behrend Attena ist Nordendi um keinen Kampf verlegen und stürzt sich nahezu mit irrsinniger Freude in den Kampf. Kein Wunder also, dass sich Nordendi und Attena mehrmals in die Wolle bekommen haben, wobei Nordendi auf List und Taktik, Attena hingegen auf brutale Kraft und Ausdauer setzt. Beide verteidigen große Teile der friesischen Küste, und von daher ist es nicht verwunderlich dass sie den Kampf mögen, denn immer wieder versuchen Eschenmänner schnelle Beute zu machen oder sich gar in Friesland niederzulassen. Eben aus diesem Grund lässt man beiden „Raufbolden“ so manches durchgehen (wenn auch nicht alles).

HÄUPTLING FOCKO UKENA AUS LEER 
Ein gewiefter Taktiker und Stratege, der in der Kriegskunst sehr wohl bewandert ist. Focko Ukena residiert in der südlichen Stadt Leer und hat wohl von allen Friesen am meisten Kontakt mit den Adeligen des Reiches und der näheren Umgebung. Entsprechend oft muss Ukena daher sein Land vor übereifrigen Rittern beschützen und sie rigoros abwehren mit allen Mitteln. Trotz dieser Probleme floriert sein Land und ebenso seine Stadt, Leer.
Die Ukenas haben schon eine lange Fehde mit den tomBrooks und immermal wieder kommt es zu Scharmützeln zwischen ihren Anhängern. Nichtsdestotrotz verstehen sich die Leute unter Fockos Leitung immer noch als freie Friesen und der ständige Druck von außen schweißt sie umso heftiger zusammen.
HÄUPTLING EDZARD ALLENA VON HINTE

Edzard hat zwar ein allbekanntes, loses und nicht sehr feinfühliges Mundwerk, aber just darum haben die Friesen aus seiner Umgebung ihn gerne als ihren Vertreter beim Upstaalsboom-Treffen oder jeder anderen Vertretungs-Tätigkeit. Er selbst hält nicht viel von politischem Geplänkel sondern sagt geradeheraus was ihm (und seinen Anhängern) nicht passt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, die Missstände so darzustellen wie sie sind und hat so nicht schon selten einigen Ärger heraufbeschworen der vielleicht hätte vermieden werden können. Aber seiner Ansicht nach lohnt es die Mühe nicht um die Wahrheit herumzutanzen wie die Katze um den heißen Brei. Oder so ähnlich. Irgendwann kommt es ohnehin heraus und dann wirds nur noch schlimmer. Immer einen lockeren Spruch auf Lager und nie einem Fest oder Gelage abgeneigt, kann man in keiner Sekunde vergessen, dass Allena durch und durch ein rustikaler Bauer ist, der gerne Kaugerste kaut und immer seine Sense mit sich herumträgt. Sein Motto: "Man weiß ja nie." Natürlich benutzt er die Sense auch als Waffe im Kampf und hat damit schon so manchen Mann und so manche Bestie in zwei Hälften zerteilt.
HARK DER SEEWOLF, KOMMANDANT DER FRIESISCHEN WACHFLOTTE 
Die Inseln der Nordseeküste sind zwar nur dünn besiedelt, aber immer mal wieder werden auch sie Opfer von Überfällen. Eben aus diesem Grund gründeten die Friesen in Zusammenarbeit mit den Insulanern die friesische Wachflotte, welche ständig zwischen den Inseln patrouillierte und nach Gefahren und Feinden Ausschau hielt. Auf diese Weise konnte man schnell vor Ort sein, wenn eine Insel (oder auch die Küste) angegriffen wurde. Die Wachflotte besteht aus Freiwilligen und sie wird durch die Deichpflicht abgegolten. Hark ist ihr momentaner Anführer und gilt als ein fähiger Seewolf, der schon so manchen Angriff auf die Inseln abgewehrt hat. So schlug er nur mit einer Handvoll Soldaten eine Übermacht von englischen Piraten auf Juist zurück und bisher wagten sie es nicht die friesische Küste erneut zu behelligen.
STUPSNÖS, DER FISCHER AUS ESENS
Der primär unter seinem Spitznamen bekannte "Stupsnös" ist ein einfacher Fischersmann aus Esens und lebt zusammen mit seiner Familie in einer kleinen Hütte direkt hinter dem Deich. Er gilt bei den anderen Esenern als freundlicher, hilfsbereiter Mann der stets versucht Streitgkeiten zu schlichten und einen eher gemächlichen Lebenswandel pflegt.
MODDER-JOOST


Selten sah man einen so entspannten und relaxten Kerl wie Modder-Joost. Er ist hauptberuflich Wattführer und geleitet Abenteurer und Wanderer zielsicher durch das Watt und die gefährlichen Priele. Natürlich kennt er auch die Ebbe und Flut-Zeiten in-und-auswendig und hat ein "besonderes GEspür" dafür entwickelt. Er scheint förmlich mit dem Watt zu verschmelzen und besitzt eine kleine, windschiefe Hütte in Norddeich. Doch zuhause ist der hochgewachsene, junge Mann im Watt und er liebt es den Reisenden von dessen Tieren und Eigenarten zu erzählen (selbst wenn diese es garnicht wissen wollen). Joost ist stets freundlich und wirkt wie ein gutmütiger Lehrer der seine Arbeit liebt und darin aufgeht. Kaum sieht man Joost, entspannt man sich fast automatisch und wünscht sich eine ruhige Ecke zum Entspannen und glücklich sein. "Modder-Joost" gilt deshalb bei einigen anderen auch als Faulenzer und "Halbirrer" der für nichts sonst zu gebrauchen ist. Aber dies kümmert Joost nicht im geringsten, im Gegenteil, er stimmt ihnen sogar zu! Dennoch macht er einfach weiter mit seinen "Touren" und freut sich über jeden Wanderer, denn er heil an sein Ziel bringen kann. Kaum einer kennt dass Watt so gut wie er, und wenn, dann lieben sie es nicht so sehr wie unser aller "Modder-Joost". x3
GRUMMEL-GERD VON NORDERNEY UND SEINE OLSCHKE

Auf Norderney sind diese beiden Herzchen bekannt als Streithähne sondergleichen. Wie sie überhaupt zusammen gefunden haben sollen, ist Gegenstand vieler allabendlicher Diskussionsrunden in der örtlichen Kneipe "Zum dicken Seehund" auf Norderney. Grummel-Gerd erhielt seinen Namen, da er ständig grummelig drein blickt und auch ähnlich spricht (grummelig). Dies mag an seiner Frau "Olschke" liegen, die ihn ständig anpflaumt und anmeckert, er solle doch nicht so faul sein, und ihr bei ihren Arbeiten helfen. "Wer soll dann das Geld verdienen?", schnauzt Grummel-Gerd dann zurück woraufhin meist ein lautstarker Streit entbrennt, denn man bis aufs Festland hören kann. Es scheint wenig verwunderlich, dass GG es vorzieht seiner Arbeit nachzugehen als Zeit mit seiner Frau zu verbringen. Er arbeitet als Fischer und Lieferant von Waren, u.a. nach Kleene Wacht und anderen umliegenden Inseln. Dies tut er mit einem kleinen Segelboot, aber lieber noch rudert Grummel-Gerd. Vielleicht baut er dabei Stress ab, aber es steht außer Frage, dass er einer der schnellsten und kräftigen Ruderer ist, die die ostfriesische Küste je hervorgebracht hat. Wenn er einmal Richtig in Fahrt ist, plfügt er nur so durch die See und überholt so sogar größere Segler! Natürlich kann er dies Tempo nicht ständig beibehalten, aber so manches Kind ist verrückt danach einmal mit "Grummel-Gerds Schnellboot" durch das Meer zu düsen. Trotz seiner grimmigen Erscheinung ist Gerd doch ein herzensguter Mensch und auch seine Olschke ist nicht so ein Drachen wie viele vermuten. Andererseits tun sie auch nicht viel um ihre Mitmenschen vom Gegenteil zu überzeugen. Also ja: Gerd ist ein grummeliger Miesepeter und seine Olschke ein Hausdrachen mit einem Nervfaktor den nicht einmal die Deiche aufhalten könnten.....

 

TRUPPEN

FRIESENKRIEGER
MIT UPSTAALSBOUMSCHILD, HELM UND MOORLANZE

Die ständigen Übergriffe von Eschen(Nord-)männern, Grafen und Plünderern aller Ort zwangen die Friesen schon früh dazu stets bewaffnet und kampfbereit zu sein, selbst in vermeintlichen Friedenszeiten. Aus diesem Grund wurden die Friesenkrieger ins Leben gerufen und sie haben an strategisch wichtigen Punkten ihre Barracken und Unterkünfte. Neuerdings sammeln sie sich bevorzugt im Gefolge eines Häuptlings an um deren Schlagkraft zu erhöhen. Die Friesenkrieger sind allerdings dem Häuptling nicht absolut treu ergeben, sondern dienen in erster Linie der "Gesamtheit aller Friesen" und ihrem wichtigsten Gut; ihrer Freiheit.
Nicht nur sind die Friesenkrieger im Kampfhandwerk gut geschult, sie lehren auch andere Friesen zu kämpfen. Ein jeder Friese kann zu ihnen kommen und mit ihnen trainieren, denn seit jeher verteidigen alle Friesen ihr Land und nicht nur eine Schar Söldner oder ein paar Adelige nebst Gefolge.
Ausgerüstet sind sie u.a. mit einem verstärkten, ovalen Upstaalsboumsschild der sie vor feindlichen Angriffen schützt. Hinzu kommt noch die traditionelle "Moorlanze" die Waffe bzw. das Werkzeug der Torfstecher. Es ist ein schwerer Speer, der viel Kraft und Geschick erfordert (siehe auch: Friesenmesser) dafür aber auch dickere Rüstungen durchdringen kann und über scharfe Kanten verfügt. Auch ein Helm mit dem Symbol des Upstaalsboums gehört zur ihrer Ausrüstung und schützt den Kopf vor Hieben von oben (Reiter zum Beispiel). Die Friesenkrieger beherrschen natürlich auch die Taktik des "Wellenbrechens" und werden so zum Schrecken jeder gegnerischen Kavallerie, aber auch Infanterie. Bevor sie in den Nahkampf übergehen, werfen sie kurz vor dem Aufeinandertreffen noch feste Lehmkugeln die einem Mann den Schädel spalten können. Damit dezimieren die Friesen seit jeher ihre Gegner aus (relativ hoher) Distanz. Eine vergleichbare Taktik setzten unter anderem die Römer mit ihren Wurfspeeren ein, oder auch andere Stämme (Kelten wie Germanen) mit ihren Gers bzw. Framen.
MOORHANTJES, "BRÜDER VOM LUCH"

Das Moor ist ein höchst unwirtlicher Ort und wer nicht auf seine Schritte achtgibt, kann sehr leicht darin versinken und zur Moorleiche oder einem Irrlicht werden. Moorhantjes sind ehemalige Torfstecher und kennen das Moor wie ihre Westentaschen. Sie sind eher Einzelgänger und haben einen eher mürrischen und ruhigen Charakter. Nichtsdestotrotz können sie sich beinahe ohne Behinderungen im Moor bewegen und sie haben in der Vergangenheit schon vielen Ritterheeren im sumpfigen Moor aufgelauert und sie so in die Knie gezwungen. Moorhantjes tragen ein erstaunlich schweres Schwert mit sich herum, das "Hochmoorschwert". Sie können sich aufgrund ihrer Tarnkleidung nahezu perfekt mit ihrer Umgebung verschmelzen und locken so ihre Feinde in Hinterhalte um sie dann blitzschnell anzugreifen. Moorhantjes sind also eher Plänkler und Kundschafter als echte Kampftruppen (dafür ist ihre Zahl auch zu gering) und jeder Gastwirt würde sich hüten ihnen einen Teller Suppe zu verweigern. Moorhantjes sind quasi die "Waldläufer" der Friesen und ähnlich geachtet als auch gefürchtet.
Ihre Organisation ist wohl eher dezentral und man munkelt von geheimen Treffen im Moor wo sich die "Hantjes" beraten und neue Mitglieder begrüßen oder Verstorbene verabschieden. Sie selbst nennen sich manchmal auch "Brüder vom Luch".