Friesenrecht
Charaktere - Welfen
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KURFÜRSTIN JUDITH VON BRAUNSCHWEIG, HERZOGIN VON
SACHSEN, ANFÜHRERIN DER WELFEN Die schon etwas betagtere Frau ist das offizielle Oberhaupt aller welfischen Adelsfamilien im Reich und residiert momentan in Braunschweig. Als "Oberwelfin" gebietet Judith automatisch über eine nicht zu unterschätzende Macht im Reich, die seit jeher mit den Staufern im Clinch liegt und vor nicht allzu langer Zeit für Bürgerkriegsähnliche Zustände im Reich gesorgt hatte. Judith hingegen beendete seit ihrem Amtsantritt die Streitigkeiten und gab sich nur mit dem Kurfürstentitel zufrieden der ihr die Hoheit über Sachsen gewährleistet (zumindest theoretisch - wenn man vom Sonderstatus der Friesen absieht). Judith ist eine kluge und gebildete Frau, die man allerdings kaum lachen oder auch nur lächeln sieht. Mag es die Position sein oder ihre eigene Entscheidung, Judith lässt niemanden ihre "schwache" Seite sehen, sofern überhaupt vorhanden. Die anderen Welfen respektieren und akzeptieren sie ohne Zweifel, denn schon oft bewies sie die nötigte Stärke und Durchsetzungskraft die man von einer Herzogin erwarten konnte und sogar darüber hinaus. Judith ist nicht verheiratet und galt schon in jüngeren Jahren als "alte Jungfer" - ein Trend der sich wohl nicht mehr ändern wird. Tatsächlich hingegen gab es dereinst eine Liebelei zwischen ihr und dem späteren Kaiser - "Barbaoro", die allerdings keine weiteren Auswirkungen hatte. Es bleibt den Gerüchten überlassen zu ergründen was zwischen den beiden wirklich vorgefallen sein könnte. Judith trägt ihr Haar seit jeher kurz geschnitten und straff zusammengebunden und legte mit dem Kurfürstentitel auch die Angewohnheit ab sich in edle Gewandungen zu kleiden. Stattdessen ging sie dazu über ihre eigens für sie gefertigte Plattenrüstung zu tragen. Dies ist schon ein Zeichen für ihre physische Stärke, denn ein Untrainierter Mensch könnte sich mit einer solchen Rüstung nur sehr schwer bis gar nicht bewegen. Man vermutet daher, dass Judith muskulöser ist, als es ihre ursprünglich eher knabenhafte Figur vermuten ließe. Auch soll sie das Schwert behände führen wie ein Mann und wird wohl von ihrem kampferprobten Neffen (Ritter Schorsch von Börde) privat trainiert. Ständig scheint sie in Gedanken versunken und wirkt entweder mürrisch oder geradewegs aggressiv in ihrem Ton und Verhalten. Selbst ihren Mitwelfen gegenüber ist Judith nicht gerade als "Sonnenschein" bekannt. In jüngeren Jahren war sie vor allen Dingen für ihren wunderschönen, engelsgleichen Gesang bekannt, der dann auch prompt den noch jüngeren Kaiser verzaubern konnte. Doch je älter sie wurde, desto seltener sang sie auch und inzwischen ist ihre Stimme rau und schnappend geworden - mitunter ein Zeichen ihres Alters und ihrer Position als Kurfürstin. Sie führt ihr Land mit strenger, aber effizienter Hand und hat wohl noch viel vor. Böse Zungen behaupten nach wie vor Judith strebe die Kaiserwürde an und würde insgeheim gegen die Staufer und Barbaoro intrigieren. Wann immer Judith und der Kaiser aufeinandertreffen bemerkt man eine merkwürdige Distanz zwischen den beiden und selbst der nüchterne Chlodwig von St. Gallen meint sie wäre "nicht das fröhlichste Schaf in Gottes Herde". |
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WELF VON BODMAN Welf gilt allgemein als selbstvewusster und stets optimistischer Rittersmann der alles etwas lockerer sieht als seine welfischen Genossen (die eher durch ihre ernste Strebsamkeit und Humorlosigkeit auffallen). In der Tat ist er kein "reinrassiger" Welfe sondern ein Bastard des welfischen Fürsten Laurius von Winkelstein und der Bauerntochter Margret aus Ulsenrith. Laurius Frau gebar ihm zwei Töchter, jedoch keinen Sohn. In seinem schon hohen Alter beschloß Laurius daher den "Bastard" wie seinen eigenen und einzigen Sohn aufzuziehen und in in der Kunst eines (welfischen) Ritters zu erziehen. Doch Welf blieb immer geprägt vom harten, rustikalen Bauernalltag den er miterleben durfte, als er noch bei seiner Mutter lebte und auf deren Hof arbeitete. Welf ist daher kein sonderlich etikettenbehafteter Ritter und seine direkte Natur stößt bei anderen Welfen (oder Adeligen im Allgemeinen) eher sauer auf. Sie sehen ihn stets nur als Bastard an und akzeptieren ihn nur, weil es Laurius letzter Wunsch gewesen war, ehe er im hohen Alter von 53 Jahren auf der Jagd verstarb. Welf ist ein fähiger und vorallem zäher Krieger, der schon öfters aufgestanden ist als das er hingefallen wäre. Er sagte einst: "Was soll ich auf dem Boden liegen? Das ist Aufgabe der Saat!" Beim einfachen Volke ist Welf schon alleine wegen dieser Späßchen beliebt und überzeugt zusätzlich durch seine geradlinige und wenig verwinkelte Persönlichkeit. |
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SCHORSCH VON BÖRDE Der grimmige kahlköpfige Ritter ist einer der besten Krieger in der gesamten Welfenfamilie und darüber hinaus auch im Reich hoch angesehen. Zumindest was seine Kampffertigkeiten anbelangt. Ansonsten ist Schorsch gelinde gesagt, "nicht besonders helle" und ist in jedem Fall eher Soldat als gewiefter Anführer. Dennoch wirken seine Stärke und Befehlsgewohnte Stimme inspirierend auf seine Männer, etwas das in der Hitze und Wirre einer Schlacht meist nützlicher ist als alle Gewieftheit dieser Welt zusammengenommen. Schorsch wird oft in der Nähe von Judith von Braunschweig gesehen und fungiert dann als ihr persönlicher Leibwächter und oberster Kriegsherr (mitsamt einigen anderen Rittern der Welfen, da Schorsch alleine Probleme hätte die organisatorische Seite zu meistern). Im Kampf nutzt Schorsch das klassische Breitschwert und den Dreiecksschild und beherrscht diese wie kaum ein zweiter. Ein "treuer Wachhund". |
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MICHAEL VON BRAUN Ein älterer Ritter der eine besondere Vorliebe für Waffen und Rüstungen aller Art hat. Seiner Ansicht nach lassen sich die Kämpfe nur durch technisch überlegene Ausrüstung gewinnen. Er arbeitet hierzu mit vielen Gelehrten zusammen, u.a. den Mönchen des Klosters St. Gallen. Aber auch über die Reichsgrenzen hinaus besucht er andere Ingenieure und Erfinder die stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten sind ihre Feinde effizient zu vernichten und sich selbst zu schützen. Von Braun wirkte schon in jüngeren Jahren stets verwirrt, fahrig und unstet, als wäre sein Kopf überladen mit Ideen die er nur nicht verbalisieren oder auch nur zu Papier bringen konnte. Er studierte lange Zeit bei fähigen Köpfen in Norditalien, der Hochburg der Erfinder und technischen Forschung ehe er ins Reich zurückkehrte und seine eigenen Experimente durchführen konnte. Insbesondere das Schwarzpulver interessiert ihn außerordentlich und schon öfters duckten sich ängstliche Bauern unter den lautstarken Explosionen die aus seinem "Forschungsturm" drangen. Seine Fixierung auf die Forschung machte ihn allerdings auch ein wenig "sozial unverträglich" und er versteht viele Dinge garnicht mehr die für andere Menschen selbstverständlich sind: Wie zum Beispiel Liebeleien oder einfach Späße. Er tendiert dann dazu die Dinge zu analysieren und in wissenschaftliche Zusammenhänge zu bringen - er gilt auch als Langweiler - und zu kommentieren. Dennoch genießt er ein hohes Ansehen in der Welt der Forschung und sein Wissen um Waffen und Ausrüstungen jeglicher Couleur ist unbestreitbar hoch. |
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HEINRICH VON TREUEN Der welfische Ritter war mitsamt Heinrich von Pechen bei dem Kreuzzug gegen die Wendischen Stämme beteiligt und führte die nördliche Streitmacht an. Von Treuen gilt als nobler und tugendreicher Ritter der selbst im Tode nicht davon abweichen würde. Bei seinem Kampf gegen die Wenden zeigte er erstaunliche Überzeugungskraft und konnte viele Wenden davon überzeugen dem Reich die Treue zu schwören, ohne das ein Kampf überhaupt nötig gewesen wäre. Was freilich nicht bedeutet, dass Heinrich den Kampf scheuen würde. Er nutzt nur jede Gelegenheit die Welt von seinen Tugenden zu überzeugen. Außerdem gilt er weithin als jemand der sein Wort niemals bricht - eine wahrlich seltene Eigenschaft die ihm u.a. das Wohlwollen des Kaisers eingebracht hat (dem er ja auch einst die Treue schwor als er zum Ritter geweiht wurde). Von Treuen ist von dem Gedanken durchdrungen durch Tugend und Fleiß ließe sich die Welt in ein Paradies auf Erden verwandeln und seine Überzeugungskraft ist so groß, dass seine Soldaten sich allesamt helle Kleidung anlegen und mit stolzgeschwellter Brust selbstlos in jede Schlacht ziehen. |
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HEINRICH VON PECHEN Der welfishe Ritter war mitsamt Heinrich von Treuen am Wendischen Kreuzzug beteiligt und führte die südliche Streitmacht der Kreuzzugsheeres an. Von Pechen gilt als strenger und harter Krieger, der nicht viel von den klassischen Tugenden hält und ohne viel Federlesens vorgeht. Sein Heer wurde dann unter den Wenden und anderswo schnell als "schwarze Flut" bekannt. Wie der Name schon vermuten läßt, hat Heinrich eine Vorliebe für die Farbe schwarz und während des Kreuzzugs sind seine Soldaten in schwarze Gewänder gehüllt und tragen schwarz gefärbte Schilde. Es ist ein rauer Haufen, der hauptsächlich durch klare Autorität und Härte zusammengehalten wird. |
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GUSTAF "SEGELOHR" FOCKEN Wie auch Michael von Braun ist Gustaf Focken mehr Gelehrter als kampferprobter Ritter. Dennoch ist Gustaf für seinen bemerkenswerten Umgang mit der Armbrust und seinen zwei Dolchen bekannt, die er sogar gleichzeitig zu führen vermag (einer in jeder Hand). Es wäre also nicht ratsam Gustaf allzu sehr zu unterschätzen. Der noch recht junge Mann träumt seit jeher davon, wie ein "Vogel durch die Luft zu fliegen" und es ist wenig verwunderlich ,dass er sich in seinen Forschungen ausschließlich damit beschäftigt, diesen Traum wahr werden zu lassen. Wie auch von Braun verbrachte Focken so einige Jahre in Norditalien und lernte dort Grundlagen wie Aerodynamik oder den Flügelaufbau der Vögel kennen. Auch konnte Gustaf schon einige Flugapperate bauen, die jedoch nicht ewig in der Luft bleiben können und nur kurze Flüge erlauben - manche schwebend, manche nur gleitend (von einem Berg herab). Er und Michael von Braun verstehen sich vielleicht wegen ihrem Forschungsdrang sehr gut, wenngleich sie mehr als oft gegensätzlicher Meinung sind und hitzige Diskussionen zwischen den beiden somit unausweichlich sind. |