Friesenrecht
Charaktere - Hanse
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ELDERMANN BRUNO VON HUSE Der aus Lübeck stammende Patrizier Bruno von Huse fiel schon in jungen Jahren durch sein Geschick beim Handel auf, sodass er schon bald die Geschäfte seiner Familie übernam und erfolgreicher denn je führte. Der rasante Aufstieg seiner Familie erweckte sowohl Günstlinge als auch Neider und Bruno schaffte es stets die Dinge zu seinem Vorteil zu nutzen. Schon früh ein Ratsherr, war es nicht mehr lange bis er vom Rat zum Bürgermeister ernannt wurde. In dieser Position festigte er Lübecks Stand gegenüber den umliegenden Adeligen und Fürsten die die reiche Stadt gerne als Vasallen gesehen hätten und Überfälle auf Lübeck unternamen, obgleich der Kaiser dies verboten hatte. Es gab eine mehrmontatige Belagerung die Bruno durch Nahrungslager, die er vorsorglich hatte errichten lassen, ohne Probleme überstehen konnte. In der Hanse lobte man ihn für seine Vorraussicht und übertrug ihm jetzt weitere Aufgaben im Namen der Hanse. So löschte er unter anderem ein Piratennest nahe Stockholm aus, verhandelte erfolgreich mit schottischen Händlern aus Edinborough und besiegte in einer großen Seeschlacht die Streitkräfte der dänischen Krone. All dies begünstigte natürlich letztlich seine Wahl zum neuen Eldermann - dem mächtigsten Mann der Hanse und somit der Nord- und Ostsee. Zumindest was den Handel anbelangte. Bruno gilt als streng und zielgerichtet - Trödelei und Schlampigkeit haben in seiner Vision von der Hanse keinen Platz. Aber hat er auch ein Auge für neue Geschäftsfelder und besitzt enorme Weitsicht, wenn es um wirtschaftliche Entwicklungen geht. So sah er u.a. die Wollknappheit von Malmö vorraus und kaufte eigens hierfür mehrere Schaftsbetriebe auf als diese besonders günstig waren. Der Gewinn aus dem Geschäft war so enorm, dass Bruno von Huse die Betriebe an die Stadt Lübeck verschenken konnte. Schon jetzt gilt von Huse als einer der größten Eldermänner seit Bestehen der Hanse und er wird sie wohl noch viele Jahre erfolgreich führen... |
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RATSHERR AUS HAMBURG, HENNING VON RENTELEN Henning ist ein Beispiel dafür, dass man nicht zwingend talentiert sein muss um ein Ratsherr zu werden. Er entstammt einer Nebenlinie der mächtigen Adelsfamilie der Welfen, die u.a. für Lübecks Aufschwung, und damit der Hanse, verantwortlich waren. Da ihm kein Land zustand, überantwortete man ihm kurzerhand den Status eines Ratsherren in Hamburg. Zu dieser Entscheidung trug auch Henning selbst bei, denn er hat eine durchaus ehrliche Liebe zur See und Schiffen. Außerdem kommandiert er gerne Leute herum und will als "Held" gelten. Hennings Ehrgeiz ist zwar groß, doch als Ratsherr und Kapitän ist er (gelinde gesagt) unerfahren und nicht sehr talentiert. Schon oft erhielt er Schelte vom Eldermann oder Bürgermeister und er wird auch von den anderen Ratsherren eher abschätzig betrachtet. Er hat sich seinen Status ja nicht durch Verdienst erworben, sondern nur durch seine Geburt als Abkömmling der Welfen. Henning weiß um diese Abneigung gegen ihn und ist darum umso mehr motiviert seine "Taten" für sich sprechen zu lassen. Er meldete sich freiwillig um auf "Piratenjagd" zu gehen und schaffte es sogar einige kleine Küstenpiraten festzunehmen. Seine größte Schlappe erlitt er gegen die Likedeeler die in der Nordsee operierten, genau wie Henning. Zwei seiner Koggen wurden dabei versenkt und er selbst musste in einem kleinen Beiboot nach Hamburg zurückschippern. Natürlich halbnackt. Seitdiesem Zwischenfall mit den Likedeelern (der in Hamburg mit einiger Belustigung aufgenommen wurde - zumindest vom einfachen Volke) hat Henning es zu einer persönlichen Sache erklärt und würde nichts lieber tun als sich für diese Schande zu rächen. Ansonsten ist Henning auch noch oft bei seiner Adelsfamilie in der Nähe von Braunschweig um dort an gesellschaftlichen Festen teilzunehmen - wie es die Etikette fordert. |
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BÜRGERMEISTER ULRICH STENEKE "DER ÜBERMÜDETE" AUS
STRALSUND Steneke gilt als besonnener und absolut loyaler Hanseanhänger. Seine Tätigkeiten als Bürgermeister von Stralsund sorgten dafür, dass die Stadt aufblühte und eine ähnlich große Stellung einnimmt wie Bremen, Hamburg, Danzig oder Rostock (um nur einige zu nennen). Seine größte Stärke ist, dass er anscheinend absolut keinen Schlaf benötigt. Niemand hat Steneke jemals schlafen sehen. Selbst mitten in der Nacht erteilt er noch Befehle und erlässt Gesetzte, schlichtet Rechtsstreitigkeiten und vieles andere. Trotz dieser immensen Zeit die ihm zur Verfügung steht, hat er so gut wie nie Zeit für seine Frau und Kinder. Er geht vollkommen in seiner Arbeit auf und macht nie eine Pause. Der Preis dafür ist jedoch Stenekes "einschläferndes" Wesen. Er redet quälend langsam und seine Augen sind ständig auf Halbmast, von den Tränensäcken ganz zu schweigen. Daher stammt freilich auch sein Spitzname "Der Übermüdete", denn genau dass scheint Steneke stets zu sein. Auf den Meeren ist Steneke ein guter Stratege und hat schon so manchen unachtsamen Seeräuber dingfest machen können. Nur leidet Steneke auch hier wieder an seiner etwas langsameren Natur und so reagiert er meist verzögert auf Aktionen - was man sich zunutze machen könnte. Aber Achtung! Steneke selbst bezieht seine Langsamkeit in seine Überlegungen mit ein und vermag enorm im Voraus zu planen. Es ist also nicht gesagt, dass man ihm allein mit Geschwindigkeit besiegen kann. Die einzige Sache, bei der Steneke bemerkenswertes Reaktionspotential freisetzt, ist im Nahkampf. Er kämpft mit einem Degen und ist äußerst geschickt im Umgang damit; präzise und tödlich sind seine Stiche für jeden der ihn unterschätzen sollte. |
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BÜRGERMEISTER KUNZ HOPFER "DER GERISSENE" AUS ROSTOCK Hopfer ist nicht nur der Bürgermeister von Rostock sondern auch einer der "aktiven" Hanseaten die Piraten jagen und zur Strecke bringen. Er ist mit einer der jüngsten auf jedem Hansetag und gilt bisweilen als "Playboy". Dennoch ruht sich Kunz nicht allein darauf aus, sondern überzeugt in vielerlei Hinsicht mit seiner Gerissenheit und Intelligenz - sowohl in der Verwaltung als auch in Machtpolitischen Dingen. Als Kapitän seines Kriegskraiers nutzt er ähnliche Taktiken um Seeräuber zu fassen - d.h. durch Hinterhalte und Überraschungsmomente. Anders als Graasbrook und Steneke setzt Kunz Hopfer auf schnelle und effektive Schiffe wie Schniggen und Kraier. Auch macht er sich gerne den Nebel zunutze um sich zu tarnen und sich an sein "Opfer" heranzuschleichen. Hopfer ist ein hervorragender Diplomat und hat schon so manch nervösen und verzweifelten Seeräuber dazu gebracht sich ihm freiwillig zu ergeben. Hierzu nutzt er auch einen Sprechverstärker (eigentlich nur eine Art Trichter) um seiner Stimme zusätzliche Gewalt und Durchdringsungskraft zu verleihen. |
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RATSHERR BUHLER AUS RIPEN Dieser Mann ist bekannt dafür Situationen gnadenlos zu seinem Vorteil auszunutzen, ganzgleich welche Konsequenzen es für andere Mitmenschen haben könnte. Buhler schaffte es allein durch Schmeichelei und Erfahrungswerte seine jetzige Position zu ergattern. Er vermag es vortrefflich seinen Geschäftspartnern einzureden er wäre der beste für diesen oder jenen Job. Selbst wenn andere Kaufmänner oder Händler es nötiger hätten und am Hungertuch nagen kennt Buhler keine Skrupel. Wahrlich ist er nicht unfähig, aber durch seine Omnipräzenz lähmt er viele kleinere, aufstrebende und jüngere Händler und zwingt sie indirekt in den Ruin indem er ihnen ihre Geschäfte ruiniert und wegschnappt. Woimmer Buhler auftaucht muss man wahnsinnig aufpassen, dass er nicht in eigene Geschäfte oder Verhandlungen eingreift und sie an sich reißt. Freilich beschwerte sich schon so mancher Kaufmann über ihn, jedoch ist ihm auf diesem Wege einfach nicht beizukommen, da es kein Gesetz gibt, dass "Arschloch sein" verbietet. Aus diesem Grund ist es umso ratsamer Buhler nicht auf sich aufmerksam zu machen und zu hoffen er würd einen ignorieren. Zum Glück kann er nicht überall zugleich sein, taucht aber komischerweise immer dann auf, wenn man glaubt ein besonders gutes Geschäft machen zu können... |
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BÜRGERMEISTER VON HAMBURG, JOST SUDERMANN Schon oft wurde Jost Sudermann die Position des Eldermannes angetragen, doch stets verneinte der schon ältere Mann diese Ehre. Sudermann versucht stets Hamburg zu dienen und ist wegen seiner Treue zur Stadt sehr beliebt. In jüngeren Jahren war er einer der wichtigsten Patrizier Hamburgs und er trug jedesmal Sorge um die Bedürfnisse der Stadt. Nachdem er zum Bürgermeister ernannt wurde, intensivierte er seine Bemühungen umso stärker. Er vergrößerte u.a. die Stadtmauer, spendete der Kirche viel Geld zum Ausbau und sorgte durch seine Handelsflotte stets dafür, dass Hamburg gut versorgt war. Auch war er einer der ersten die Expeditionen in den Mittelmeerraum oder gar über das große Meer in Auftrag gaben. So gelangten viel Tuch, Wein und Gewürze nach Hamburg und verhalfen der Stadt zu einem beispiellosen Aufschwung. Der Hafen wurde unter Sudermanns Leitung vergrößert und Hamburg wurde für die Nordsee das, was Lübeck für die Ostsee war. Schon bald wurde ein Kanal zwischen den beiden, geographisch dicht beieinanderliegenden Städten, geschaffen um Waren schnell und effizient von Nord- nach Ostsee und umgekehrt zu schiffen. In seiner Heimatstadt fühlt sich Jost Sudermann am wohlsten und die Menschen lieben ihn für seine "väterliche Liebe" zur Stadt und seinen Bewohnern. Inzwischen ist Jost jedoch schon alt geworden und vermag nicht mehr soviele Aufgaben zu erledigen wie nötig wäre. Doch solange er noch "am Ruder" ist (darin sind sich die Hamburger einig) kann es mit der Stadt nicht abwärts gehen. |
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GRASBROOK VOM ROSENFELD AUS DANZIG, DER HENKER Danzig gehört mit zu dem Deutschen Orden und Grasbrook selbst hatte allein deshalb stets viel mit dem Orden zu tun. Dabei übernam er einige der "radikaleren" Umtriebe der Ordensbrüder an und ist eine Kämpfernatur sondergleichen. Grasbrook ist wohl der Mann mit der meisten Kampferfahrung innerhalb der Hanse und er selbst kämpfte schon oft gegen die legendären Likedeeler oder andere große Seeräuber ihrer Zeit. Grasbrook schätzt den "kurzen Prozeß" den man mit Seeräubern macht und kennt ihnen gegenüber keine Gnade. Er greift ohne Umschweife an und mit voller Wucht, Taktiken benötigt er keine. Er kämpft wenn es sein muss Mann gegen Mann. Auch als Bürgermeister von Danzig macht er nicht gerade durch diplomatische Meisterleistungen von sich reden und knöpft Diebe und Verbrecher nur zu gerne auf. Die Verleihung des Spitznamens "Der Henker" war dann nur noch noch eine Frage der Formalität. Seine direkte Art sorgt immer mal wieder für Misstimmungen beim Hansetag und er gilt als "übereifrig", wenn es um die Verhängung von Sanktionen und Boykotten geht. Er ist ungewöhnlich stark und vermag Kugeln zu schleudern die sonst nur von Bliden geschleudert werden können. Er wirft die schweren Steinbrocken in einem hohen Bogen auf gegnerische Schiffe und diese krachen dann mit der zusätzlichen Gewalt der Schwerkraft auf das feindliche Deck und können schwächere Schiffe so mit nur einem Treffer zum Sinken bringen, indem sie Deck und Schiffsrumpf durchschlagen. |