Friesenrecht

Charaktere - Hauptpersonen

 

HINNERK "HINNI" WIARDS
Der 15 jährige Junge aus Ostfriesland wuchs auf Hof Wiards auf, als Sohn von Okko und Wiebke Wiards, die den gleichnamigen Hof führten und auch noch immer führen. Hinnerk ist der älteste Sohn der Familie und hat noch 7 Geschwister. Jedoch ist Hinnerk stets ein Einzelgänger und Abenteurer gewesen und darum übernam der Zweitälteste, Eiko, das "Kommando" über alle anderen. Er steht in direkter Rivalität zu Hinni und nicht selten fliegen auch die Fetzen. Hinni gewinnt diese Kämpfe jedoch meist spielend. Er ist ein leidig guter Bauernsprössling und hat nicht viel übrig für das tägliche Hofgeschäfts. Stattdessen besucht er mit einiger Regelmäßigkeit den "Onkel" Abbo, einen zurückgezogen lebenden, ehemaligen Söldner der sich im nahen "Garstigen Moor" niedergelassen hat. Dieser erzählt Hinni immer wieder spannende Geschichten von seinen weiten Reisen und Abenteuern und bringt ihm sogar das Kämpfen mit Schwert und Schild (und anderen Waffen) bei, sehr zum Missfallen seines Vaters, Okko. Auch Hinnis und Okkos Verhältnis ist nicht immer das beste, denn beide sind exellente Dickköpfe und geraten ebenfalls öfter aneinander. Die anderen Kinder, insbesondere seine junge Schwester Namke, bewundern ihren großen Bruder aber und wuseln ständig um ihn herum - was Hinni meist jedoch eher nervt und die Ruhe am Strand bevorzugt. Dort angelt er gerne bei Flut und läßt die Seele baumeln und träumt vor sich hin. Sein größter Wunsch ist es ebenfalls in die Welt zu gehen um dort Ruhm, Gold, Abenteuer, und vielleicht die große Liebe zu finden (wenngleich er letzteres nicht zugeben würde). Die größte Anziehungskraft in diesem Unterfangen üben die Likedeeler oder Vitalienbrüder aus. Ihre raubeinige, freilebige, abenteuerlustige Art hat es Hinni angetan und er würde sich ihnen nur zu gerne anschließen. Die Likedeeler heuern einmal jährlich neue Mitglieder an und nur wer einen der ihren im Kampf besiegt, darf sich fortan Likedeeler nennen. Schon mit 11 versuchte Hinni es (ohne Erlaubnis freilich) und bekam schon damals ordentlich eins auf die Rübe (von den Likedeelern und seinem Vater). Aber dickköpfig wie er nunmal war versucht Hinni es seitdem jedes Jahr aufs Neue. Und jedes Jahr wird er etwas geschickter, nicht zuletzt dank des Trainings durch Abbo. Hinni hat in der Rolle als "großer Bruder" nie wirklich die Chance gehabt seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Immer muss er darauf achten "stark" zu sein, denn er ist ja der Älteste. Aus diesem Grund wirkt Hinni manchmal (eher öfter) etwas schroff und benimmt sich meist etwas robuster als er wirklich ist. Einzig und allein seine Mutter scheint dies auch zu sehen und sie nimmt ihn öfters in Schutz, vorallem gegenüber Okko, der allerdings ebenfalls nur das beste für Hinni will - er hat nur ein bemerkenswertes Untalent dafür es auch zu zeigen.
Hinni wird von dem kleinen Küstenhund Klütje begleitet, den er als kleiner Junge unter eigener Lebensgefahr vor einem Schwarm Pickermöwen retten konnte. Klütje überlebte nur dank Hinnis beherztem Einschreiten und es ist ein ziemlich deutliches Zeichen dafür, dass Hinni vermutlich sehr viel fürsorglicher und liebevoller ist, als er sich selber eingestehen will. Sein Drang in die "große, weite Welt" zu ziehen ist jedoch ungebrochen und er würde nahezu alles dafür tun. Am liebsten jedoch mit den Likedeelern mitsegeln und reisen. 

Vater Okko (Mann, 33 Jahre)
Mutter Hilde (Frau, 31 Jahre)
Hinnerk (Junge, 15 Jahre)
Eiko (Junge, 13 Jahre)
Rieke (Mädchen, 12 Jahre)
Maart (Junge, 9 Jahre)
Klaas (Junge, 8 Jahre)
Namke (Mädchen, 7 Jahre)
Uwe (Junge, 5 Jahre)
Fentjel (Mädchen, 4 Jahre)

LEEVKE PULTJEN
Das 15-jährige Mädchen mit den goldenfarbenen Augen und dem kurzen, dunkelblauem Haar lebt auf der, den friesischen Inseln vorgelagerten, kleinen Felseninsel "Kleene Wacht", ein Leuchtturmaußenposten der Friesen. Dort lebt sie zusammen mit ihrem Opa und ihrer Oma - ihre Eltern verstarben bei einem Seeunglück. Die beiden ziehen Leevke mit bewundernswerter Zuneigung und Liebe auf, und führen nebenbei noch den Leuchtturmbetrieb, den Leevke irgendwann einmal wohl erben wird. Auch fangen und züchten sie Muscheln und kleine Krebskolonien an den Hängen von Kleene Wacht, woher ihr Nachname Pultjen herrührt (Auspuhlen von Krabben). Trotz des dramatischen Verlustes ihrer Eltern (an den sie selbst sich nicht mehr erinnern kann - vermutlich als Schockreaktion) ist Leevke ein lebensfrohes, verspieltes Mädchen, das manchmal ein wenig komisch zu sein scheint (sie rollt gerne über den Strand wie ein Fass). Sie liebt das Meer und Wasser, sowie alle Lebewesen die sich darin tummeln. Sie ißt ungern Fleisch oder Fisch, sondern mit Vorliebe Algen und Pflanzengerichte. An ihrem Hals befinden sich je links und rechts drei waagerechte Schlitze und ihre goldfarbenen Augen sind "gefächert" und in kleine "Kuchenstücke" unterteilt. Sie kann erstaunlich lange unter Wasser bleiben und schwimmt und taucht mit einer schier natürlichen Begabung. Sie ist sehr beliebt bei den Insulanern, insbesondere von Norderney, und jeder dort kennt sie als nettes, neugieriges Mädchen. Dennoch ist abzusehen, dass sie nicht ganz normal ist und dass es einige Geheimnisse gibt die sie und ihre Herkunft betreffen... 
JENS JANSSEN VON EILSUM, "HÜHNER-JENS"
Der 25-jährige Mann ist ungefähr 190 cm groß, hat graublaue Augen und dunkelblondes Haar. Jens Janssen ist ein mehr schlechter als rechter Kaufmann und lebte die längste Zeit seines Lebens in dem kleinen Dorf Eilsum wo er seine ersten Schritte als Händler machte indem er mit einem kleinen Bollerwagen umherfuhr und Ramsch (aber auch Nützliches!) in der Umgebung verkaufte. Jens verlor schon früh seine Eltern an den blanken Hans und hat seitdem eine höllische Angst vor dem Meer. Diese Angst legte sich spätestens mit den ersten Handelsfahrten unter der Leitung seines Onkels, Ulrich Janssen, der ebenfalls ein Kaufmann ist. Dabei behielt Jens aber stets seine Abneigung gegenüber dem Meer bei. Insbesondere die Seemannsgeschichten von Bestien und grauenhaften Schrecken der Tiefe trugen nicht gerade dazu bei diese Einstellung zu ändern. Ulrich Janssen war der Bruder von Jens Vater und somit sein Onkel. Er nam ihn bei sich zuhause auf, war aber selbst wegen vieler Handelsreisen eher selten zuhause. Die ersten Jahre bei seinem Onkel und seiner Tante waren für Jens die Hölle, denn seine Tante konnte ihn auf den Tod nicht ausstehen und machte ihm das Leben unnötig schwer. Hinzu kamen noch die grausamen Nachbarskinder die Jens zusätzlich quälten. Dies änderte sich erst als er auf die Tochter von Häuptling Harger, Taalke, traf und sie vor den anderen Kindern rettete die sich einen Spaß mit dem behinderten Mädchen erlaubten. Dadurch entwickelte sich eine besondere Freundschaft zwischen den beiden.
Mit den Jahren nam Onkel Ulrich ihn immer öfter mit auf Handelsreisen und lehrte Jens das dazu nötige Handwerk, wie Schreiben, Lesen, Rechnen, Verhandeln und anderes. Jens zeigte dabei ein gutes Händchen für den Dialog und hatte mehrmals schon "großartige" Einfälle die ihn mit einem Schlag reich machen sollten. Allerdings endete es immer damit, dass er gerade soviel Gewinn machte um seine Kosten zu decken und zu überleben. Er handelt quasi von der Hand in den Mund.  Jens möchte gerne allen beweisen die an ihm zweifeln, dass er durchaus in der Welt zurecht kommt und kein Versager ist. Diese Einstellung treibt ihn an, aber gleichzeitig ist er auch zu "weichherzig" und kann niemanden wirklich übervorteilen - nachvollziehbarerweise ist das sein größtes Problem als Kaufmann. Ansonsten ist Jens ein eher ängstlicher Typ und versucht stets dem Ärger aus dem Weg zu gehen.
Er kennt sich in den (Hanse-)Städten der Nord- und Ostsee gut aus und hat dort schon so manches Geschäft getätigt. Dabei schaffte er es die veraltete Schnigge "Labskaus" zu erwerben, die teils von seinem Onkel mitfinanziert wurde.  Als Jens das 23. Lebensjahr erreichte, zog sich sein Onkel aus dem aktiven Kaufmannsgewerbe zurück und lebt nun von seinen Ersparnissen und dem bisschen Umland welches er mit ein paar Knechten und Mägden bebaut. Jens hingegen kommt nur noch selten nach Eilsum und hat eine kleine Wohnung (gleichzeitig sein Büro) in Greetsiel. Dennoch kennt man ihn allerorten nur als "Jens von Eilsum". Zuletzt wurde er gesehen als er von einer "genialen Idee" schwadronierte - irgendwas mit Bohnen, so heißt es. Jens entfernt sich nie weit von der Küste sondern bleibt immer in Sichtnähe des Strandes.