Friesenrecht
Charaktere - Nordmannen
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RÖRIK KLAKSON "DER JÜTE" "GRENDEL" "Beinahe wehmütig dachte Klakson an seine dänische Heimat und wie er von dort vertrieben worden war. Er hatte die Königsherrschaft angestrebt und alle Rivalen und sogar seine Brüder getötet bzw. töten lassen, doch letztlich hatte es ihm alles nichts genutzt. Man schimpfte ihn einen ehrlosen Hund, eine Bestie, „Grendel“ und was nicht noch alles für hässliche Beinamen fielen. Aber nicht nur Worte fielen, sondern auch Arme und Köpfe. Blutig war die Schlacht gewesen in denen Röriks Männer und die seines Vetters Knut Jörgensson aufeinandertrafen. Zunächst lief es gut für Rörik, seine Männer kämpften wie im Berserkerrausch und schlugen eine tiefe Bresche in die feindlichen Reihen, die sich hinter einem Schildwall kauerten wie die Feiglinge die sie waren. Doch dann ging ein Ruck durch Knuts Männer, als er unter wildem Gebrüll vorstob und seine Leute somit aus der erschreckten Lähmung befreite. Nun entlud sich ihr Zorn auf Röriks Männer umso heftiger, denn (das musste Klakson leider eingestehen), er und sein Haufen hatten nicht unerheblich im Umland gewütet, was sich nun rächen sollte. Unzählige Hiebe wurden ausgetauscht, Schilde barsten mit knackendem Holz und am Ende forderte Knut Rörik persönlich heraus. Rörik war ein guter Kämpfer, darum war er ja auch Anführer, doch da war etwas in Knuts Augen dass ihn zögern ließ. Etwas brannte in Knuts Augen, aber es war nicht der Kampfesrrausch, und es war nicht der Rachedurst. Irritiert und eingeschüchtert floh Rörik vom Felde und mit ihm sein Haufen, sogut es eben ging. Vermutlich hätte er auf seinem Rückzug noch mehr Männer verloren, wenn nicht ein heftiger Regen aufgekommen wäre und die massive Verfolgung durch Knuts Männer verhindert hätte. So konnten sie sich auf ihre Boote retten und hielten sich seitdem mit Überfällen auf Küstenorte und Handelsschiffe über Wasser. Rörik entsann sich in dieser Zeit an seinen Vater, Klak, der einst Teile Frieslands beherrscht hatte. Es lag also nur nahe, dass er nun sein Erbrecht einforderte." Friesenrecht, Kapitel 7 "Lieber tot als Sklave" |
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OLE BRAND, RÖRIKS HAUPTMANN UND RECHTE HAND "Ole erhob sich schwerfällig. Er war ein beeindruckender Kerl mit breiten Schultern und nicht minder breitem Bauch und Kopf. Man hätte ihn für einen Zwerg halten können, wenn er etwas kleiner gewesen wäre. Aber auch so sahen die meisten hochgewachsenen Nordmänner zu ihm herab, aber was ihm an Größe fehlte, machte Ole durch Gewalt und Präsenz wieder wett. In Röriks Bande war der Mann fürs Grobe, seine rechte Hand, der Mann der sich darum kümmerte die Bande zusammenzuhalten. Ole gab ihnen was sie brauchten: Fleisch, Met, Weiber und beizeiten einen guten Kampf. Rörik war zwar kein Schwächling und ebenso ein rauer Bursche wie sie alle, aber ihm fehlte der direkte Kontakt zu seinen Gefolgsleuten. Dafür war dann Ole Brand da. Noch als Rörik als kleiner Hosenscheißer durch die Nadelwälder ihrer kalten Heimat gestolpert war, hatte er schon fränkische Dörfer überfallen und ganze Städte in Angst und Schrecken versetzt." Friesenrecht, Kapitel 8 "mit vereinten Kräften" |