Friesenrecht

Charaktere - Oldenburger

 

MINISTERIALER JOCHEN MENNEKE VON WANDERHOFF, "DER VERSTÖRTE"

Die Mennekens regieren über die Burg Wanderhoff seit mehreren Generationen und das nicht immer zum Wohlwollen der Bevölkerung. Die Mennekes waren schon immer sehr aktiv, aggressiv und bisweilen sogar sadistisch grausam zu ihren Untergebenen, sodass sie schnell einen Ruf als Tyrannen innehatten. Dies änderte sich erst als Burkhardt Menneke, der seine Brüder in blutigen Fehden selbst umgebracht hatte von seiner eigenen Frau verraten und gehängt wurde. Das einzige Kind ihrer Verbindung war Jochen, der den Tod seines Vaters auf Geheiß seiner Mutter beiwohnen musste. Ganz nach Menneke Tradition wurde Jochen bis dato sehr grob angepackt und erzogen, damit er dereinst Wanderhoff erben könne. Burkhardts Ziel war es ganz offensichtlich Jochen zu einem abgehärteten Mann zu erziehen, der die nötige Willenskraft und auch MUSKELkraft besaß um sich seinen Platz zu erkämpfen. Doch mit dem Tod von Burkhardt übernam nun seine Frau Jochens Erziehung und ihrer Ansicht nach lag das "Böse" bei den Mennekes immer beim männlichen Teil, sodass sie nun all ihre Anstrenungen darauf verwandt Jochen alles Männliche auszutreiben.
Zur Handlungszeit ist Jochen entsprechend "verwirrt", weshalb er sich auch kurzerhand den Beinamen "der Verstörte" einheimste. Zwar übernimmt er noch die ritterlichen Pflichten und Aufgaben, verhält sich aber in jeder Weise mehr wie ein schüchternes Mädchen oder auch Frau. Selbst seine Stimme ist viel höher als sie eigentlich sein müsste und generell ist er nicht sonderlich männlich in seiner Erscheinung. Dies sogar so stark, dass Leute die ihn nicht kennen ihn ohne Umschweife für ein Weib halten müssten. Wenn er einmal nicht seine Plattenrüsung trägt, so trägt er weitläufige Gewandung und seine Haare offen und lang. Oft zieht man ihn dann durch das Dorf um Wanderhoff spazieren und sich die Haare kämen (oder von Kammerzofen kämmen lassen).
Seine Lieblingswaffe ist die Hellebarde, die er mit einer Inbrunst und Gewalt schwingt, dass man sofort vergisst, wie feminin sich Jochen eigentlich gibt. Er setzt dann immer ein breites, beinahe irres Grinsen auf und man kann nur erahnen, welche geistige Verwirrung sich seines Verstandes nun letztlich bemächtigt haben mag...
MINISTRIALER WILLI GAMMEL "DER TRINKER"

Alkohol gilt auch in Altera als ein Mittel um der Realität zu entfliehen, zu feiern oder einfach nur Spaß zu haben. Diesem Vorsatz folgt Willi Gammel schon seit frühester Jugend. In seiner Familie galt es schon immer als normal jeden Tag zu trinken und sich volllaufen zu lassen. Entsprechend wuchs seine Bierplautze wie bei allen Gammels schnell und ausgiebig. Die Gammels unterhalten natürlich auch besonders viele Brauereien in ihren Ländereien (vornehmllich in den Klöstern) und brauen das beste Bier im ganzen Nord-Westlichen Reich. Dennoch haben sich auch die negativen Seiten des übermäßigen Alkoholskonsums schon mehrfach gezeigt, sodass sehr häufig Streitereien am Hofe der Gammels ausbrachen. Sehr schnell wurde es dann sehr ungemütlich für den noch jungen Willi und er musste häufiger mitansehen wie der Alkohol seine Liebsten in unberechenbare, vor Wut schnaubende halb Wahnsinnige verwandelte. Die Flucht aus dieser grausamen Realität wurde dann für Willi nur durch das eigene Trinken ermöglicht. Inzwischen ist Willi der Anführer der Gammel-Familie und man sieht ihn eigentlich nie ohne Bierkrug und Fass herumlaufen. Ihn einen Alkoholiker zu nennen wäre eine Untertreibung, jedoch scheint er immer merkwürdig gefasst und ruhig zu sein, insbesondere vor einer Schlacht. Im Kampf jedoch zeigt sich sein wahres, unterdrücktes Ich allzu schnell und all der Frust und die Verzweiflung brechen sich brutalst Bahn. Wie ein Berserker vermag Willi dann um sich zu schlagen und durch seine physische Masse wird er zu einer schier unaufhaltbaren Kampfmaschine, die keine Verletzungen oder Wunden mehr spürt.
Es scheint dann so, als würde er verzweifelt versuchen sich vom Alkohol "freizukämpfen", der ihm inzwischen keine Freude mehr bringt, sondern nur noch Kummer.

MINISTRIALER HALLERICH

Hallerich gilt als ein loyaler, zuverlässiger und ehrenhafter Rittersmann, dessen Wort allgemein großes Gewicht hat. In seiner Familie galten Tugend und vorallen Dingen die "Regeln" des Zusammenseins als höchtes Gut. Ob sie nun mit den Bauern verhandelten, diplomatisch oder militärisch tätig wurden, immer waren derer von Hallerich ein Garant für Zuverlässigkeit und Vertragstreue. Dies steht natürlich in krassem Kontrast zum derzeitigen Herrn der Hallerichs, Graf Gerhard dem Eidbrecher, jedoch sind die Hallerichs so regeltreu, dass sie ihrem Herrn lieber treu ergeben sind, anstelle sich in Dinge einzumischen die nicht in ihrem Einflussbereich liegen. Sie mischen sich nicht gerne in anderer Leute Angelenheiten ein, sind dafür aber umso strenger wenn es darum geht die Gesetze in ihrem Land aufrechtzuerhalten. Hallerich ist ein perfekter Vertreter dieser Zunft und weithin geachtet für diese Eigenschaften. Daneben ist er aber auch ein Meister des Signalhorns und kann allein mit einem kräftigen Hornstoss ganze Armeen mobilisieren oder demoralisieren. Die Wucht von Hallerichs Signalhorn ist so immens, dass schon so manches kleines Scharmützel allein dadurch gewonnen wurde, dass er kräftig ins Horn bliess. Die moralische Wirkung ist dabei fast schon wichtiger, als ihre eigentliche Aufgabe: Den Truppenteilen Signale zu übermitteln ob sie sich zurückziehen , angreifen, Verteidigungstellung beziehen oder andere taktische Aufgaben übernehmen sollen.
GRAF GERHARD "DER EIDBRECHER" VON OLDENBURG

Seit frühester Kindheit war Gerhard immer von Feinden umgeben gewesen und entsprechend lernte er schnell sein späteres Credo: "Friss oder stirb." Ein heilloser Opportunist und Egomane ist Graf Gerhard zwar von niemandem wirklich geliebt aber dennoch unverzichtbar aufgrund der Fülle seiner Macht die er auf seine ganz eigene, meist raffgierige Art zusammengerauft hat. Gerhard ist kein sonderlicher Charismabolzen, am ehesten verglichen wird er noch mit einem Fuchs, der den Hühnerstall bewacht. Seine politische Position als Graf und Herr von Oldenburg nebst sämtlicher zugehöriger Ländereien zwingen alle umliegenden Regionen sich auf die ein oder andere Weise mit ihm zu arrangieren. Selbst sein Titel "Der Eidbrecher" (den Gerhard immer mit einem lautstarken Lachen quitiert, weil er selbst belustigend findet) kann den Faktor Macht und Einfluss nicht negieren, denn der Graf innehat und weiterhin ausübt. Ursprung des nicht sehr schmeichelhaften Titels war die Ermordung des vorherigen Grafen durch Gerhards Speer während einer Schlacht gegen normanische Invasoren in der Nähe des Jade-Busens. Als die Schlacht schon verloren schien, tötete der noch junge Gerhard den Grafen und gab den Normannen ein vorher ausgemachtes Zeichen woraufhin diese den Rückzug antraten. Schon im Vorfeld hatte Gerhard nämlich die Normannen gekauft und die gesamte Invasion inzenieren lassen um damit den Grafen loszuwerden und selbst zum Grafen ernannt zu werden. Er ließ das Gerücht verbreiten, dass nur sein beherztes Einschreiten den Kampf zugunten der Oldenburger kippte und er darum am besten als Graf geeignet sei. Die Normannischen Söldner ließ er kurz darauf in ihrem Lager überfallen und alle töten. Sein Titel "Eidbrecher" ist also wohlverdient, verriet er doch sowohl den Grafen, als auch die Oldenburger und die Normannen zu seinen Gunsten. Es zeigt aber auch die Entschlossenheit und Skrupellosigkeit mit der Gerhard zu Werke geht wenn es darum geht seinen "Besitz zu mehren und zu bewahren". Gerhard ist zudem Materialist sondergleichen und hält nichts von Kirche und ritterlichen Tugenden. Sie sind seines Erachtens nur nützlich um damit andere zu schwächen oder zu manipulieren.
Wie alle Oldenburger Herren vor ihm hat auch Gerhard mehrfach versucht Ostfriesland zu unterjochen und seinem Herrschaftsbereich einzuverleiben. Jede dergestalte Unternehmung scheiterte jedoch bisher immer an den dickköpfigen Friesen, ihren sumpfigen Mooren und dem unwegsamen Gelände. Insbesondere die ostfriesische Region Rüstringen kann ein Lied davon singen, da sie immer die ersten sind, die es mit den "Oldenburger Plünderern" zu tun bekommen und sich ihrer erwehren müssen. Da die Ostfriesen seit kurzem gemeinsame Sache mit den Likedeelern machen, nutzt Gerhard diese Gelegenheit natürlich prompt dazu die Hanse zu überzeugen ihm Geld, Waffen und Truppen zur Verfügung zu stellen um gemeinsam den "Hort der Rebellen" niederzumachen um sie dem Reich zuzuführen. Wobei Gerhard natürlich geflissentlich unterläßt zu erwähnen, dass die Friesen schon unlängst Bürger des Reiches sind.
Sein Umgang mit dem Wurfspeer ist außerordentlich geschickt, und es heißt, er könne von der Spitze der Aldenburg aus einen Eber im mehrere Meilen entfernten Wald treffen und auch noch töten. Zu diesem Zweck trägt der Graf zu jeder Zeit einen Köcher mit Wurfspeeren mit sich.

TRUPPEN

OLDENBURGER WÄCHTER

Wie viele Fürsten und Landesherrn benötigt auch die Grafschaft Oldenburg ihre Wachen und Einsatzkräfte und sei es nur um die Nachtruhe in der Stadt aufrechtzuerhalten um sie nicht von betrunkenen Gaststättenbesuchern stören zu lassen. Ihre Ausrüstung ähnelt also eher einer gemeinen Stadtwache als einer tatsächlichen Armeetruppe - was nicht heißen soll, dass sich ein Oldenburger Wächter nicht zu wehren wüsste! Ausgerüstet mit einem eisernen Nasalhelm, einem kleinen Buckler und einem Langsax eignet sich ein solcher Krieger für den direkten Nahkampf, da die Schildgröße nur unzureichend geeignet ist um Beschuss abzufangen (außer von direkt oben). Dafür setzten die Oldenburger Wächter (die für den Stadtkampf in Gassen und Gossen trainiert wurden) ihren Buckler wie eine Hiebwaffe ein und kloppen damit ebenso vehement auf ihre Gegner ein wie mit ihrem Sax. Als Rüstung tragen sie jedoch nur einen dicken Stoffwappenrock mit dem Oldenburger Wappen und darunter ein verdicktes Leinenhemd. Insgesamt erreichen sie damit die Schutzwirkung eines üblichen Gambesons, was für ihre "Leistungsklasse" absolut ausreichend ist. Oldenburger Wächter sind im Umgang mit der Armbrust geschult und können im Notfall auch als Fernkampfeinheit aufgestellt werden (Armbrüste und genügend Bolzen vorausgesetzt). Ihre größte Schwäche liegt in ihrer Moral, denn sie werden nicht besonders gut bezahlt und sind keine eingeschworenen Einheiten wie zum Beispiel die Ritter, denen allein schon ihr Stolz verbietet vorschnell die Flucht zu ergreifen, wenn die Schlacht einmal nicht ganz so mitläuft wie erhofft. Die Oldenburger Grafen haben dennoch in letzter Zeit vermehrt Oldenburger Wächter aus "dem Boden gestampft" um ihre Armeen mit Masse statt Klasse aufzuwerten. Zumal sie immerhin noch Bauernmilizen in die Flucht schlagen können. In der Regel.
OLDENBURGER UNTERRITTER

Unterritter sind imgrunde die niedrigsten Ritter und definieren den Stand "Niederadel" neu. Sie besitzen vielleicht ein Dorf, einen Wald, einen Landstrich und manchmal auch nur ein, zwei Gehöfte und "gebieten" darüber. Wie aber bei den Ministranten verwalten sie diese "Gebiete" nur für ihren Herrn und sind faktisch seine Leibeigenen. Sie sind per se arme Ritter, deren Ausrüstung und Training nicht mit dem echter Ritter verglichen werden kann. Sie sind sowohl wirtschaftlich als auch militärisch von ihrem jeweiligen Herrn abhängig, auch wenn ihre Kampfkraft sie aber immerhin noch davor beschützt "jederzeit ausgetauscht zu werden", wie es bei ungelernteren Kräften der Fall ist. Wiedemauchsei sind Unterritter keineswegs zu unterschätzen und vielen Milizen, Wachen und sogar Söldnereinheiten überlegen oder mindestens ebenbürtig. Sie trainieren sogar häufiger noch als Söldner und kämpfen mit der Verbissenheit derjenigen die einen Aufstieg innerhalb der Gesellschaft erreichen wollen um ihrem "Unterritter-Dasein" zu entkommen und in den echten Niederadel aufzusteigen.
Unterritter tragen in der Regel veraltete Ritterrüstungen und nur in den seltensten Fällen auch die berühmten Plattenrüstungen eines echten Ritters. Kettenhemden, Nasalhelme, einschneidige Schwerter und Dreiecksschilde sind ihre bevorzugte Ausrüstung und sie bilden somit eine schlagkräftige mittelschwere Infanterie die es sogar mit leichter Kavallerie aufnehmen kann und gegen Beschuss gut geschützt ist. Ihr größte Stärke jedoch liegt in ihrer Anzahl und Masse - auf jeden "echten" Ritter kommen mindestens zehn (regional unterschiedlich) Unterritter, was ihre Bedeutsamkeit für viele Grafen, Fürsten und Barone deutlich macht.