Gila - The Way of Heroes

 

 

Gerd B. Freimuth’s

 

Gila - The Way of Heros

 

„Helden werden nicht geboren oder erschaffen. Sie werden Helden.“  Holurat der Weise aus Crio 

von: Mittwoch, 21. Juni 2000 21:01:00

bis: ?

 

 1.Kapitel: Treffen

 

Unfreiwilliges Handeln

 

Vollkommen unvorbereitet traf es die Soldaten. Wie ein plötzlicher Sturm auf ruhiger See. Sie kamen zu Hunderten. Eine unkontrollierte, grüne Masse des Verderbens rollte auf die lagernden Soldaten nieder. „DIE GOBLINS KOMMEN!“, schrie endlich einer. Gerade noch rechtzeitig konnten die Soldaten ihre Schwerter greifen und notdürftig ihre Rüstungen anlegen. Die Goblins waren kleine, grünhäutige Wesen mit irren roten Augen, einem mit  rasiermesserscharfen Zähnen ausgestattenen Mund, einer langen, gekrümmten bisweilen verwarzten Nase sowie großen, abstehenden und spitzen Ohren. Normalerweise stellten sie keine Bedrohung dar. Nur in großen Gruppen trauten sie sich was. Und wenn sie „High“ waren. Dann wurden sie zu unkontrollierbaren, blutrünstigen Kampfmaschinen die jedem Menschen das Wasser reichen konnten. Dies aber war anders. Dieses Mal war es kein Angriff wie die Wochen zuvor. Die Soldaten gehörten zu einem kleinen Außenposten rund um Schwertburg ,der mächtigsten Residenz von Graf Egon dem 2. Schon seit Monaten griffen die Goblins immer wieder Dörfer und bisweilen auch Schwertbrug selbst an. Aber nun waren die Soldaten Egons vorbereitet und brannten förmlich darauf es den Goblins heimzuzahlen was diese den armen Bewohnern des Landes bislang angetan hatten. Nahezu Egons gesamte Streitmacht hatte sich inzwischen hier versammelt um bald zum enscheidenen Gegenschlag auszuholen. Die Goblins rannten nun flink über die Ebene – unkontrolliert und ungeordnet. Es sah mehr aus wie ein Flüchten als wie ein geplanter Angriff. Außerdem wurden sie nicht wie sonst von Ogern, Wölfen oder Gorks begeleitet. Nur Goblins. Aber den Soldaten blieb kaum Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Schon trafen die ersten Goblins schreiend und wirbelnd im Zeltlager ein und schlugen mit Keulen, Knüppeln und verosteten Kurzschwertern auf die Soldaten ein. Diese erwehrten sich tapfer. Bald aber merkten sie das der Ansturm nicht ihnen galt. „Verdammt sie flüchten! Aber warum?“, wagte einer zu fragen der gerade einen Goblin aufgeschlitzt hatte. Die meisten Goblins rannten nämlich an den Soldaten vorbei. Ohne anzugreifen. Die wenigen die es wagten waren alle im „Wahn“ und wussten nicht mehr was sie taten. Nur einige Soldaten waren umgekommen. Ein Feldwebel stoppte einen kleinen Goblin, hob ihn hoch und schüttelte ihn: „Wovor lauft ihr weg?“ Der kleine Goblin stammelte etwas was der Feldwebel nicht verstand. Als er es noch mal versuchte war es das gleiche. Der Feldwebel lies ihn schließlich laufen als dem kleinen Goblin schon Tränen kamen und er nur noch jammerte. Timo ,dritter Feldwebel des Lagers schaute zurück zum Goblinwald. Kaum noch Goblins kamen aus dem Wald. Ingolf Flusswater, der Leutnant des Lagers, kam auf ihn zu. „Was bei Wolkor ist hier los? Warum rennen diese bekloppten Grünärsche aus ihrem Wald?“ Keiner wusste eine Antwort. „Leutnant! Da kommen Gestalten aus dem Wald!“, rief einer. „Was soll der Unfug! Ich möchte eine klare Definition und keine „Gestalten“! Oger? Gorks? Oder Killerkürbisse?“ Einige Soldaten schmunzelten. Sie waren ein erfahrener Haufen und selbst wenn noch hundert Oger oder Gorks aus dem Wald gerannt kämen – sie wären bereit! Der Soldat der die Gestalten gemeldet hatte konzentrierte sich mit aller Kraft auf diese und schrie dann: “DÄMONEN!!!“ Und nun packte selbst den Leutnant ein eisiger Schauer...

 

"...Wie bin ich da nur reingeraten?", fragte sich Egon wieder und lief nervös auf und ab. Er war zusammen mit seinem Freund Arno im "Götterturm". Arno saß auf einem Stuhl an einem Tisch auf dem verschiedenste Pläne und Skizzen lagen. Dies waren zum Hauptteil Karten der Umgebung als auch Angaben über alles mögliche. Truppenstärken, Stationierungen, Berichte von Spähern und Kundschaftern etc. Arno schaute Egon ein bisschen bei seinem Hinundhergelaufe zu ,bis er schließlich meinte: "Nun setz dich doch bitte wieder hin." "Ich kann nicht! Wenn das so weitergeht ist mein Reich bald nur noch Schutt und Asche!" In diesem Augenblick stürmte oder besser humpelte ein Soldat ohne seinen rechten Arm in den Raum. "Sire! Schwertburg ist gerade gefallen!" Egon der kurz stehenblieb fiel so fort auf die Knie. "WAS???", er brauchte einen Moment um überhaupt zu begreifen was da gesagt wurde. Schwertburg war die größte und mächtigste Burg im ganzen Reich. Wie konnte sie fallen? Ohne auf die Verletzung des altgedienten Soldaten zu achten packte er diesen beim Kragen und hob ihn gegen die Wand. Dies geschah so schnell und hart das dem armen Teufel Blut aus dem Mund lief. "Wie konnte das passieren? Ich habe doch meine ganze Armee dorthingeschickt !?", schrie Egon der 2. den Krieger an. Bevor der Soldat das Zeitliche segnete obwohl seiner Verletzung als auch durch die harte Behandlung seines Landsherren konnte er noch sagen (besser stammeln):"Es waren nicht nur...die Goblins...sondern auch die...""Die WAS?", Egons Geduld und Nerven waren auf einem Tiefpunkt. "Die...die...Dä...monen..." Der Soldat verlor das Bewußtsein. Egon lies ihn fallen. Jetzt wandte er sich Arno zu: "Hasst du das gehört?" Sein Freund schaute ihn wissend an. "Ja...sieht schlecht aus..." "Ach WIRKLICH??? Hät’ ich nicht gedacht!" "Nun beruhige dich endlich." "AAAhhh!Ich soll mich beruhigen? Ich? Der coolste Kopf auf ganz Gila?" Arno hatte genug.  Er packte seinen Freund grob an dem linken Arm und gab ihm eine saftige Ohrfeige. Bei dem muskulösen Körper von Arno war das gleichbedeutend damit als ob einem eine Dampfwalze über das Gesicht gefahren wäre. Egon aber war nicht so zierlich als das er das nicht überleben konnte. Er fiel zwar zu Boden und Blut lief aus seinem Mund aber er lebte noch. Sein Blut vermischte sich mit dem Blut des Soldaten..."Ich weiß auch das es Scheiße für uns aussieht aber rumjammern bringt uns auch nicht weiter! Wenn uns schon Dämonen angreifen kann es dafür nur einen Grund geben." Arno ging zum Tisch und schmiss in seiner eigenen Wut die anderen Karten vom Tisch. Übrig blieb die Größte. Auf ihr war Egons Reich und die Gebiete der Dämonenfürstin ,hauptsächlich Ödland, sowie der Wald der Goblins abgebildet, "Wie du hier sehen kannst Egon(Egon hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt)konnten wir die Goblins aus unserem Reich bisher gut vertreiben. Aber wenn uns jetzt auch noch die Dämonenfürstin dazwischenfunkt... sieht’s schlecht aus. Wir müssten uns von zwei Seiten verteidigen. Und nachdem Schwertburg gefallen ist und mit ihr auch dein Hauptheer müssen wir unbedingt Verstärkung anfordern!“ Egon der jetzt beruhigter schien (in Wirklichkeit war er einer Ohnmacht nahe!) meinte pessimistisch: "Pah! Wer soll uns denn helfen? Wir könnten höchstens von Graf Schnitzer Verstärkung bekommen. Soweit ich weiß hat er auch eine Kompanie die nur magische Waffen führt." "Perfekt! So was bräuchten wir! Aber...wo ist der Haken?" "Das kann ich dir sagen. Zwischen seinem und meinem Reich liegt das Reich Darkten. Und die Gräfin dort ist nicht sehr gut auf mich zu sprechen...Die würde alles dafür tun um mir eins auszuwischen...""Aber könnten wir nicht unter königlichem Banner durch ihr Land reiten und...""Nein! Sie würde es bemerken und das wäre das Ende unseres Trupps. Später würde sie es so darstellen als ob sie einem Raubüberfall zum Opfer fielen." „So sehr mag sie dich?“, frug Arno mit einem humorlosen Grinsen. „Ja. Amanda LIEBT mich.“ „Amanda? Klingt süß.“ „WAS???” „Ach nichts.“ Arno seufzte. “ Könnten wir dann nicht andere hinschicken?", schlug er schließlich vor. Egon hob eine Augenbraue. "Andere?" "Ja. Ich meine Zivilisten!" "Was? Das würde nicht klappen." "Warum nicht? Und sowieso: Was haben wir für eine Wahl?" Egon dachte nach. Arno hatte recht. Auch wenn ihm der Gedanke nicht behagte ,das sie ihr aller Schicksal in die Hände von gewöhnlichen Bürgern legen mussten. Viel zu viel konnte schief gehen. "Okay. Aber wen? Sie müssten schon zuverlässig sein." "Wie wär’s wenn wir Plakate aushängen würden? So als ob wir Helden suchen würden!" "Wir als Landesherren? Da würde man sofort Verdacht schöpfen. Und wenn wir Pech haben hört oder liest es ein Informant von Amanda!“ „Nein. Wir geben ihnen eine Truhe mit. Und in dieser sind „wichtige Artefakte“ drin. In Wirklichkeit ist es aber unser Schreiben an Graf Schnitzer. Ich kenne die nötigen Leute die für uns als Kontaktmänner arbeiten können. Einer in Glemmerstadt, also noch in deinem Reich...“ „Ja, noch.“, grummelte Egon der Zweite. „...und einer in Chaosstadt, einer wichtigen Stadt Graf Schnitzers. Und diese Truhe müssen sie dann zu dem Kontaktmann in Chaosstadt bringen der es dann an den Grafen weiterleitet. Klingt das nicht gut?" „Warum können deine Kontaktmänner das nicht erledigen?“ „Sie sind erstens KONTAKTMÄNNER und keine Laufburschen, und zweitens sind sie schon ziemlich bekannt. Man würde sofort Verdacht schöpfen wenn sie durch Amandas Reich spazieren würden. “ Du hast Kontaktmänner ,von denen man weiß das sie welche sind? Das ist ja toll!“ „Nun beruhige dich wieder. - Bitte Egon.“ „Ja okay.“ „Und außerdem: Sie sind nicht mehr die jüngsten. - Was sagst du also dazu?“ „ Hab ich eine andere Wahl als deinem waghalsigen Vorschlag zuzustimmen?" „Ich denke nein.“ „Dann los. Wir dürfen keine Zeit verlieren!“ „Geht klar Graf!“ Arno und Egon grinsten beide. Dann verließ Arno das geräumige und gemütliche Zimmer mit Kamin und machte sich auf den Weg nach Glemmerstadt...

 

"So. Und jetzt versuchen sie eine Naturkatastrophe zu beschwören und auch unter Kontrolle zu halten." Dies war der schwerste Teil der Prüfung. In der Mitte der gutbeleuchteten Halle die mit Säulen gesäumt war stand Cordal. Auf drei Stühlen die an Throne erinnerten saßen die drei Heiligen Meister der Magie. Jeder Magier der als Magier gelten wollte musste eine Abschlussprüfung bestehen. Diese wurde von den drei Heiligen begutachtet. Cordal zitterte am ganzen Leib den diese Prüfung war das schlimmste das ihm passieren konnte. "Okay...", begann er und rieb seine Hände. "Ich werde einen Tornado beschwören.", gab er an. Ein Raunen ging durch die Menge ,die auf den ringsherum aufgestellten Tribünen saßen. Er selber hätte gerne nur eine Windhose herbeigezaubert aber sein Vater..."Nun ja", dachte Cordal," wird schon klappen!" Er fing an zu murmeln und das ganze 10 Minuten lang. Sein Vater saß erwartungsvoll in der Zuschauermenge. Schließlich bis Cordal unter mehreren Schweißausbrüchen den Endspruch sagte. Es wurde dunkel in der Halle ,denn das entstehende Unwetter löschte die Fackeln. An der Decke der Halle bildete sich eine Wolke. Langsam wurde es windig .Manche Zuschauer verschwanden jetzt schon von der Bildfläche. Der Sog wurde so stark das sich ein Tornado bildete. Unter normalen Umständen hätte dieser schon die ganze Halle in Schutt und Asche gelegt doch Cordal hielt seine zerstörerische Kraft zurück. Sein Gesicht war schmerzentstellt. Die Kraft die er zurückhalten musste war so stark das er dachte er müsse sterben. Telepatisch (weil es anders nicht ging)übermittelte ihm einer der Weisen: "DAS REICHT JETZT!" Cordal hörte es wohl in seinem Kopf. Als er sich aber einen Bruchteil einer Sekunde nicht auf seine Aufgabe konzentrierte geschah das was alle befürchtet hatten. Cordal verlor die Kontrolle und brach zusammen. Sofort erkannten alle Anwessenden die Gefahr und rannten aus der Halle. Die Säulen wurden weggerissen und schleuderten durch die Halle. Nur der Vater Cordals stand noch auf der Tribüne. Er sah noch ein Säulenstück auf sich fliegen als er zu sich sagte: "Ach Cordal..."Er klang enttäuscht.

 

Am nächsten Tag fanden die anderen Magier die Leiche von Cordals Vater nicht. Auch Cordal bzw. seine Leiche war nicht aufzufinden. Sie schlossen daraus das er abgehauen war. "Es ist auch besser für ihn!",zischte einer der Heiligen."Denn wenn er noch leben würde,würde ich ihn umbringen.Und zwar langsam!"Die Schäden wurden innerhalb eines Monats repariert.Das Geld wurde von Cordals Mutter gefordert.Sie musste ihnen(sie war nun Witwe)ihr gesamtes Hab und Gut geben...