Gila - The Way of Heroes
Am Abend besuchten Alk und Itznak die Hütte des Alten. Es gab nur ein
Hauptzimmer und ein Schlafzimmer.Im Hauptzimmer waren Küche,Eszimmer und Stube
in einem.Im Schlafzimmer gab es zwei Strohbetten und in einer Ecke stand ein
alter hölzerner Badezuber.Es war eine armselige Hütte. Über dem Kamin des
Hauptzimmers hing ein Bild von einer Frau und einem Mann. Alk wunderte sich
darüber denn die meisten Bauern konnten es sich nicht leisten sich malen zu
lassen. Der Mann holte noch zwei Hocker aus dem Schlafzimmer ehe er ein Gespräch
anfing.Er war fasziniert von Alks "Heldengeschichten".Oft fügte er
hinzu:"Donnerwetter!",oder,"Wie habt ihr das nur gemacht?",oder,"Was für ein
Mut!".Solche Schmeicheleien gefielen Alk sehr. Er fing an immer freizügiger zu
reden. Die Abenteuer fielen ihm nur so aus dem Mund. Irgendwann dazwischen
tauchte dann die Enkelin des Bauern auf. Sie warf den Gästen einen abfälligen
Blick zu ,obwohl Alk hätte meinen können das sie ihn ein bisschen genauer beäugt
hätte.Für die Verhältnisse vom Land sah sie eigentlich gut aus."Fast zu
gut",dachte Alk so bei sich.Ihr Haar war kurz und nicht gerade geordnet und am
Hinterkopf zu einem einfachen Zopf zusammengebunden. Sie war vom vielen Arbeiten
auf dem Feld fast schwarz an den Händen und im Gesicht. Trotzdem(oder gerade
deshalb)lugten ihre großen blauen Augen aus dem Gesicht heraus wie zwei
Scheinwerfer in der Dunkelheit.Sie wusch das Geschirr ab während sie redeten.Als
sie gerade wieder nach draußen gehen wollte hielt der Großvater sie auf:"Wo
willst du denn hin?Setz dich doch mal zu uns!Der werte Herr hier erzählt von
großen Taten und von der großen weiten Welt!""Aber ich bin doch noch nicht
fertig!""Egal.Du hasst für heute genug gearbeitet. Das hat doch sicher Zeit bis
morgen. "Itznak mischte sich ein:"Am besten badest du noch bevor du dich zu uns
gesellst."Den Unterton in Itznaks Stimme konnte wirklich keiner überhören. Alk
giftete ihn an und Itznak verhielt sich von da an still. Das Mädchen war mit
einemmal verschwunden. Alk blickte sich um konnte sie aber nirgends
entdecken."Sie ist wieder am Arbeiten.",gab der Alte an." Ja aber ihr habt doch
gesagt...",fing Alk an. "Ja...schon. Aber...ich kann sie zu nichts zwingen.Sie
ist doch eine so nette Enkelin...Ich möchte sie nicht anschreien oder grob
werden.Ich habe Angst das sie eines Tages von hier verschwindet wenn ich das
tue...""Und wieso?",fragte Alk. Der Alte blickte kurz zu Alk auf seufzte aber
nur und fuhr fort: "Ihre Eltern starben als sie noch ein kleines Mädchen
war.Seitdem lebt sie bei mir.Ich glaube das sie schon genug durchgemacht hat.Das
ist der Grund."Alk nahm dies schweigend zur Kenntnis. Gegen Abend gab es
Abendbrot beim Alten. Die Enkelin deckte schweigend den Tisch und kochte Tee.
Sie tat so als wären Alk und Itznak gar nicht da. Es gab nicht viel , nur Brot
mit Käse oder Wurst, aber der
Söldner wusste das der Alte es nur gut meinte. Er meinte auch ,das Alk und
Itznak bei ihnen in der kleinen Scheune schlafen könnten. Dankend nahmen die
beiden an. Die Scheune stand unweit vom Haus entfernt. In der Scheune schlief
schon eine ziemlich alte Kuh die kurz aufblickte um Alk und Itznak zu beäugen.
Als sie aber sah das die beiden keine Bedrohung darstellten ließ sie ihren Kopf
wieder auf den Boden sinken und schlief weiter. Itznak warf sich sofort in eine
Ecke der Scheune und spielte mit dem Stroh. „Macht dir das Spaß?“, fragte Alk
amüsiert. „Joa!“ In diesem Moment spürte Alk einen warmen Luftzug an seinem
Nacken und nahezu gleichzeitig einen tippenden Finger auf seiner rechten
Schulter. Ruckartig drehte Alk sich um und griff schon instinktiv nach seinem
Schwert. „AH!“ „AH!“ Alk und das Mädchen erschraken gleichzeitig. Es war die
Tochter des Alten. Sie trug eine Kerze in ihrer linken Hand und sie hatte ihren
kurzen Zopf gelöst so das ihre Haare bis zu den Schultern gingen. „Was ist?“,
fragte Alk ein wenig ungehalten und trat dabei ein paar Schritte zurück um
Abstand zwischen sich und ihr zu bringen. „I- Ich soll euch eine gute Nacht
wünschen und falls es Probleme mit der Kuh gibt...“ „Ne, bis jetzt nicht. – Hat
dein Opa dir gesagt das du uns das sagen sollst?“ „Ja.“ Ein paar Sekunden
guckten sie nur aneinander vorbei. Es war alles gesagt. „Oder?“ ,fragte Alk sich
spontan. „Ich geh dann mal wieder. Gute Nacht.“, sagte sie zum Abschluss und
schritt von dannen.
In der Nacht hörte Alk Schreie.Es waren die Stimmen des Alten ,dessen Enkelin
und noch ein paar andere die er aber nicht zuordnen konnte.Dann wurde es still.
Nur noch dumpfe Geräusche und vereinzelte Jammergeräusche drangen an sein Ohr.Er
weckte Itznak auf und sagte ihm er solle seine Keule mitnehmen.Als Itznak das
Stück in den Händen hielt war er sehr glücklich(Alk hatte es so lange
aufbewahrt.).Die Geräusche kamen aus der Hütte des Alten. Durch ein Fenster
konnten beide sehen was dort passiert war. Der alte Mann lag mit einer schweren
Wunde am Bauch auf dem Boden während seine Enkelin danebensaß und weinte.Überall
huschten hingegen ein paar Ssoluaner hinundher,6 an der Zahl,und durchstöberten
das Haus. Diese Echsen ähnlichen Wesen,allgemein nur als Echsenmenschen bekannt,
kannte Alk sehr gut.Sie waren so gross wie Zwerge, liefen auf zwei Beinen und
hatten scharfe Klauen und Zähne.Sie waren äußerst flink. In seiner Kindheit
lebte Alk im Westreich.Und zwar dort wo sich das Reich unmittelbar mit dem der
Echsenmenschen kreuzte. Ihre Wachstumsrate ist sehr hoch so dass viele
Auswandern müssen um zu überleben.Diese "arbeiten" dann meistens als Räuber,
Arbeitskräfte oder als Söldner.Das hier im Haus waren Räuber.Alk und Itznak
einigten sich darauf ins Haus zu stürmen um sie alle niederzumetzeln. Alk zog
sein gutes altes Krummschwert und lugte noch einmal ins Fenster um die Situation
noch mal zu überblicken.Aber anstatt sich die Positionen der Gegner zu merken
musste er hilflos mitansehen wie sich die Echsenmenschen an der Enkelin
vergriffen.Diese werte sich mit Leibeskräften und schaffte es sogar einem der
sechs einen harten Schlag auf den Kopf zu versetzen.Dieser zahlte es ihr aber
mit gleicher Münze heim.Drei lange Kratzer lagen ihr nun im Gesicht.Sie fiel
zurück.Die andreren Echsenmenschen hielten sie jetzt fest.Alk piff auf seinen
Plan und stürmte unter lautem Geschrei durch das Fenster.Zwei Echsenmenschen
hieb er den Kopf ab zwei weitere verletzte er tödlich und den vorletzten schnitt
er in zwei Teile.Der letzte rannte als wäre ein Dämon hinter ihm her.Itznak
stieg jetzt auch durch das Fenster."Mannomann o Mann!",rief er entsetzt,"Und was
ist mit mir?"Alk ignorrierte die Bemerkung und wandte sich dem Mädchen zu.Außer
Atem fragte er:"Ist alles okay?"Das Mädchen starrte ihn mit aufgerissenen Augen
an und fiel dann in Ohnmacht.Vergebens versuchte Alk sie aufzuwecken.Dann
bemerkte er den Alten der röchelnd in seiner eigenen Blutlache lag.Die
Verletzungen waren so stark das nur ein Magier ihn noch retten konnte.Da fiel
etwas Alk ein."Pass du auf die beiden auf!",rief er Itznak noch ihm Laufen
zu."Aber...""Nichts aber!Ich bin gleich wieder da!"Alk verschwand in der
Dunkelheit.Da Itznak keinen Sinn darin sah dem Alten dirket zu helfen verband er
seine Wunde bloss notdürftig.Er wandte sich dem Mädchen zu das noch immer still
dalag.Er legte sie auf eines der Betten ebenso wie den Mann.Dann (da er keine
andere Form des Helfens sah)fing er an zu beten.
Alk rannte so schnell er konnte in das Dorfzentrum. Das Fest war schon länger
vorbei.Er rannte in die einzige Gaststätte und Kneipe des Ortes und riss die Tür
auf. Die Nachtwache der Kneipe fuhr ihn an:"Was willst du denn noch?""Ich suche
den Magier!""Welchen?""Na den der heute auf dem Marktplatz war.""Der schläft
jetzt.Und das solltest du besser auch tun.""Du verstehst das nicht!Der alte
Bauer liegt tödlich verwundet in seiner Hütte!Und nur noch ein Magier könnte ihn
retten.""Der mit seiner Enkelin?""Ja genau der!" „Wenn du mich hier verarschen
willst, Junge, dann...“ „Nein wirklich! Ich schwöre es!“ " Dann warte
hier!",sagte die Nachtwache während sie die Treppen hochstolperte.Wenige
Augenblicke zerrte die Nachtwache den Magier hinter sich die Treppe
hinunter."Was ist denn los?",fragte der Magier verschlafen.Alk ergriff die
Initative:"Beherscht du Heilzauber?""Was` wissu?""Beherscht du
Heilzauber?",fragte die Nachtwache mit Nachdruck, "Ein Bauer ist tödlich
verletzt!" Einige Sekunden des Schweigens später antwortete der Magier: "Na
klar...",bevor er seinen Satz beenden konnte schnappte Alk sich den Magier, warf
ihn über seine Schulter und rannte zurück zu der Hütte."Aber mein Stab...",fing
der Magier an."Keine Disskusionen!", befahl Alk. Die Nachtwache aber verstand
was der Magier meinte und rannte die Treppen hoch und kam mit einem Magierstab
zurück. Jetzt rannte er auch los.
Bei der Hütte angekommen lies Alk den Magier wieder runter.Dieser fuhr ihn
an:"Kannst du den nicht warten!""Wieso?""Weil ich ohne meinen Stab nicht so gut
zaubern kann!""Ja und?""Der Stab liegt noch in der Herberge!""Oh.""Ja!
Oh!""Kannst du denn nichts tun?",fragte Alk verzweifelt."Hmmm...Wo ist den
dieser Bauer?""Komm mit!"
Der alte Bauer lag noch immer röchelnd im Bett. Das Laken war inziwschen
blutdurchtränkt. Der Magier untersuchte ihn kurz und meinte dann:"Selbst mit
meinem Stab könnte ich ihn nicht retten. Es tut mir leid. Es übersteigt einfach
meine Fähigkeiten.“ Betroffen schwieg Alk. Der Magier bemerkte dies wohl,
runzelte die Stirn und meinte dann:“Ich kann aber versuchen seine Blutung ein
bißchen zu lindern.Ich kann ihm nur noch ein paar mehr Lebensminuten
schenken.""Dann tu es bitte. Besser als nichts. Itznak?“ „Ey?“ „Wie geht’s
ihr?“, und Alk deutete mit dem Kinn auf Sira. „Sie ist in Ohnmacht gefallen. Die
krieg’n wir nicht mehr wach.“ Alk nickte düster. Das würde ein harter Schock für
sie werden. Der Magier stimmte einen Singsang an und zeigte dann auf den
Alten.Dieser schlug die Augen auf. Er war sehr blass im Gesicht. "Mehr kann ich
nicht für ihn tun.", meinte der Magier und keuchte schwer. "Danke..." "Cordal."
"Danke Cordal!", bedankte sich Alk. Der alte Bauer wies mit dem Finger auf Alk.
Alk trat näher bis er vor dem Bett des Alten kniete. Der Alte began zu sprechen:
"Werter Herr... Könntet ihr einem alten Narren seinen letzten Willen erfüllen?"
,fragte dieser. Alk bejahte ohne Zögern. "Gut. Wisst ihr ich mache mir
Sorgen um Sira." "Sira?" Der Alte lächelte. "Das ist der...Spitzname meiner
Enkelin.Um auf den Punkt zu kommen... könnt ihr meine Enkelin mit auf euren
Reisen mitnehmen und auf sie aufpassen?" Wieder antworte Alk ohne zu zögern:
"Ja. Ich werde sie mitnehmen und auf sie aufpassen, versprochen!" „Bei eurer
Ehre?“ Alk zögerte kurz. Wenn er es bei seiner Ehre versprach dann musste er
sich daran halten, komme was wolle. Aber auch wenn ihm der Gedanke missfiel mit
inzwischen zwei weiteren Kameraden durch die Lande zu ziehen, wobei er doch eher
ein Einzelgänger war, so wusste Alk um die Bedeutung eines letzten Wunsches kurz
vor dem Tod. „Ich verspreche es – bei meiner Ehre und meinem Leben!“
"Sehr schön...nun möchte ich schlafen." Der alte Bauer schloss langsam
die Augen und entschlief mit einem sanften Lächeln. Sekunden später traff
die Kneipenwache ein. "Ist es schon zu spät?", fing er an.
Am nächsten Tag wurde der Leichnam standesgemäß verbrannt.Ein Tempelvorsteher
des Totengottes Elkor hielt die Andacht. Alle außer Sira waren anwesend (auch
Alk,Itznak,Cordal und der Kneipenwachmann). Nach der Beerdigung ging das Leben
der Bauern wieder ihren gerechten Gang. Als Alk mit seinen neuen Freunden gehen
wollte (Cordal hatte beschlossen Alk und Itznak zu begleiten und Alk fand es
nützlich einen Magier dabei zu haben) fiel ihm sein Versprechen ein. Er ging zum
Haus des Alten.Auf dem kleinen Stück Land arbeitete Sira einfach weiter.So als
wäre garnichts passiert. Alk verstand ihre Gefühle.Sie konnte es nicht glauben
das der einzige Mensch der sie noch liebte jetzt tot war. Deshalb tat sie so als
lebte ihr Großvater noch. So Leid es Alk auch tat ,er musste Sira aus dieser
Traumwelt holen. Er ging zu ihr und befahl Itznak und Cordal in der Hütte zu
warten um sie nicht zusätzlich zu verwirren."Warum arbeitest du noch?", fing er
mit sanfter Stimme an zu sprechen während er ihre Harke fixierte und dann ihr
Gesicht."Dumme Frage! Wir müssen doch unsere Abgaben leisten.Und irgendetwas
müssen wir ja auch essen." "Wir?"
"Ja wir! Mein Grossvater und ich!" Alks Stimme wurde eiskalt:"Dein Grossvater
ist tot, Sira." Das Mädchen fing an zu zittern und zu stottern:"W-Was redest du
da?" "Du weisst es genau!""Unsinn! Großvater lebt noch! Er kann nicht tot sein!"
"Nein!",schrie Alk,"Das ist kein Unsinn! Er ist tot! Akzeptiere die Tatsache
auch wenns schwer fällt!" Sira schmiss ihre Forke auf den Boden,rannte weg und
schrie ihrerseits, mit Tränen in den Augen:"Lass mich in Ruhe! Lasst mich alle
in Ruhe!"Alk sah ihr nach.Dann rannte er ihr hinterher. Itznak und Cordal
trauten sich aus dem Haus und liefen ihnen in Abständen nach in den Wald.