Gila - The Way of Heroes

 

Er sagt sie tat es aus Hass, sie sagt sie tat es aus Liebe , sie selber sagt sie tat es aus Eifersucht...

 

Sira war müde. Totmüde. Aber trotzdem konnte sie – wollte sie nicht einschlafen. Ihre Gedanken kreisten die ganze Zeit um Alk. Und vor allem darum was er jetzt gerade machte. Sira mochte naiv und unerfahren sein aber sie hatte instinktiv gespürt das etwas nicht stimmte. Amanda und Alk würden es miteinander treiben, da war Sira sich sehr, sehr sicher. War wohl so was wie weibliche Intuition. Na und? Es gab noch genügend andere Jungs auf der Welt. Hübschere, nettere und klügere! Aber warum beruhigte Sira das nicht? Warum fühlte sie sich so allein? Nebenan ,nur ein Vorhang trennte ihre Zimmer, hörte sie Itznak schnarchen. Sie stand ,rastlos wie sie sich nun mal fühlte, auf , und spähte hindurch. Überall standen Teller mit Essensresten. Itznak saß schnarchend in einem Sessel und hielt in einer Hand eine Flasche. Cordal lag auf einem der Betten und sein linker Arm baumelte herab. Unterhalb seiner Hand lag auch eine Flasche. Auch er schlief. Der Anblick war zu rührend als das Sira nicht hätte Grinsen müssen. „Schlaft gut.“, dachte sie sanft. Sie ging zu ihrem großen Bett zurück und setzte sich im Schneidersitz darauf. Direkt über ihrem Bett war ein Fenster. Man konnte den Mond sehen und sie betrachtete ihn eine Weile. Zuerst glaubte sie ,sie habe sich verhört aber dann wurde es „unüberhörbar“. Ein Klacken kam von außerhalb. Immer näher. Zu nah. Sie entschied sich Cordal und Itznak aufzuwecken. Itznak war weitaus schwerer Wachzukriegen als Cordal. Dieser war inzwischen in ihr Gemach gegangen und hatte das Fenster geöffnet. Sein plötzlicher Aufschrei lies auch Itznak zusammenfahren ,den Sira schon ein wenig wachrütteln konnte. „Cordal? Was ist los?“ „Kommt schnell her! Schnell!“ Sira und Itznak kamen in Siras Raum und dort standen Cordal und Alk. „Alk??“ Sira grinste unwillkürlich. “Was ist passiert Alk?“ ,fragte Cordal ruhig den völlig außer Atem scheinenden Söldner. „Wir müssen hier weg! So schnell wie möglich! Durch das Tor können wir nicht also müssen wir die Mauer hinunterklettern!“ „Aber wieso? Was war los?“ ,fragte Sira ein wenig erleichtert. Alk starrte sie ruckartig an. Er schien verwirrt. „Ein anderes Mal! Jetzt müssen wir hier weg! Das Seil hängt schon. Los worauf wartet ihr?“ Alk schubste Cordal zum Fenster. „Da? Da soll ich runter?“ Cordal schwindelte bei dem Gedanken ,immerhin würde er gut 20 m über dem Boden schweben. Vor ihm baumelte das dünn aussehende Seil. „Jetzt geh schon Cordal!“ „Und meine Laute?“ „Nehm’ ich mit. Jetzt geh endlich!“ Cordal lies sich am Seil hinunter. Alk kam wieder in den Raum ,nahm das Bettlaken und legte Cordals Laute und die kleine Truhe mit denn Dokumenten mit zitternden Fingern hinein. “Hat’ sonst noch jemand Sachen?“ „Ich muss mich schnell anziehn’!“, sagte Sira hastig. „Mach’ aba schnell!“ Alk kniff die Augen kurz zusammen. „Ja!“ Sira packte ihre Sachen und verschwand hinter einem Umkleidebrett. Itznak schwankte bedenklich hin und her :“ Was is los? Willste’ da runter ,hääää??? >hick< Da ss’ aber gefährlisch mein Junge ,jawohl >rülps<“ „Ah ich seh schon.“ Alk hob Itznak hoch und legte ihn ebenfalls in das Laken. In diesem Moment kam Sira fertig heraus. Sie stopfte ihr Nachthemd in ihren Rucksack, schulterte ihn und begann am Seil hinunterzuklettern. Alk hingegen band das Laken mit Itznak drin zu einem Bündel zusammen und folgte ihr. Gerade als seine Hände nur noch Seil fühlten ,stürmten die Soldaten Amandas in das Zimmer von Sira. „Wo sind sie?“ „Vielleicht sind sie schon beim Tor?“ „Los hinterher!“ Alk hörte Trampeln. Er war noch immer ein bisschen benebelt vom Lustduft und deshalb schwindelte ihm ,und er verlor mehrmals fast das Gleichgewicht. Unten nahmen ihm Sira und Cordal das Bündel ab. „Am besten wir verschwinden in den Wald.“, meinte Alk. „Ja okay.“, antworteten beide gleichzeitig. So liefen sie in den Wald, der sich unweit der Burg befand. Als sie unter Bäumen waren, warf Alk einen Blick zurück. Mehrere Fackeln leuchteten jetzt auf den Wehrgängen und im Hof. Aber Alk wartete nicht lange. Er wollte nur noch weg. So torkelte er den anderen hinterher. Alks Augenlider wurden schwerer und schwerer. Und gerade als er glaubte er würde einschlafen tat sich vor ihnen eine Lichtung auf. „Lasst uns hier schlafen. Ich kann nicht mehr.“, ächzte Cordal. „Geht klar. Wir ALLE sind müde.“, sagte Alk lustlos und warf sich in das weiche Moos und schlief sofort ein. Cordal und Sira taten es ihm gleich. Ein Feuer würde nur unnötige Aufmerksamkeit auf sich lenken wie Cordal bemerkte, als Sira meinte es wäre eine kalte Nacht. Dann war vorerst nichts mehr.