Gila - The Way of Heroes

 

Am nächsten Morgen

 

Ihr war kalt als sie zwischen Alk, Cordal und Itznak (der selbst durch das Laken ,unter dem er lag ,hindurch schnarchte) erwachte. Sie schliefen noch. „Wäre wahrscheinlich besser wenn auch ich weiterschlafen würde“, dachte Sira bei sich. Sie blickte um sich und sah nur Wald. Vereinzelt brach sich das Licht in den Blättern der Bäume und traf dann auf den trockenen braun-grünen Waldboden. Einige Vögel hielten es für angebracht zu singen. Und obwohl die Sonne bereits hoch am Himmel stand fröstelte Sira. Da sie nicht mehr einschlafen konnte wartete sie geduldig das auch die anderen aufwachen würden. Alk regte sich als erster. Er gähnte herzhaft und nahm Sira im ersten Augenblick gar nicht wahr wie sein verschlafener Blick verriet. „Morgen.“, sagte Sira nur. „Hey, wo bleibt das „Guten“?“ „Was ist an diesem Morgen gut?“ Alk grinste: „Keine Ahnung. Vielleicht die Tatsache das wir noch leben.“ „Apropos. Was war eigentlich los? Was hast du mit Amanda angestellt das wir von ihrer Burg flüchten mussten wie die gehetzten Kaninchen, hä?“ „Hat schon seine Gründe.“, antwortete der Söldner ernst und hoffte Sira würde es dabei belassen. „Na, die möchte’ ich jetzt mal hörn’! Wenn wir schon von schwerbewaffneten Killern durch einen verfuckten Wald verfolgt werden dann möchte ich verdammt noch mal wissen wieso!“ „Mich würde es auch interessieren.“, gab Cordal zu. „Mich nich! - Oh mein Kopf! - Haltet einfach die Klappe okay? Mannomann!“ ,stöhnte Itznak dessen Kopf kurz unter dem Laken hervorlugte.“ „Seit ihr auch endlich wach?“ ,fragte Alk die beiden. „Na klar. Bei eurem Geschrei und Getue ist das ja kein Wunder.“ ,meinte Cordal vorwurfsvoll aber mit einem leichten Grinsen. „Beantworte meine Frage!“ ,befahl Sira. Zwei Augenpaare eins davon blau wie der Himmel das andere grün wie der Wald blickten den Angesprochenen mehr oder weniger interessiert an. „Äh... Ich kann nicht. Das müsst ihr verstehn’!“ „Ist es sooo schlimm? -  Wenn ja dann - “ , und zu Sira gewandt sagte Cordal,“ – kann man nichts machen.“ „Damit gebe ich mich nicht zufrieden! Was kann denn schlimmer sein als ...“ Sira verstummte schlagartig. „Als was?“ „Nichts!“, giftete Sira zurück so das Alk zusammenzuckte. „Damit gebe ich mich nicht zufrieden!“ ,äffte Alk nach. Sira zeigte Alk in einer blitzschnellen Bewegung den Mittelfinger ,“ Leck mich!“ „Nichts lieber als das!“, kam es von Itznak der wieder hellwach schien. „Tja. Jetzt wissen wir ja wie man Itznak wachbekommt.“, sagte Cordal. „Was willst du damit sagen?“ „Das du ein kleiner Perverser bist der von nichts ne Ahnung hat!“ „Immerhin bin ich kein verweichlichter Schlappschwanz der ohne seine Ausrüstung nur meckern kann!“ „Das nimmst du sofort zurück du kleiner Gnom!“ Zu Alk gewandt sagte Itznak: „AHHHH!!! Ist das zu fassn’? „, und zu Cordal,“– Goblin! G – O – B – L – I –N! Goblin. So schwer?” „Ich weiss was du bist.“, antwortete Cordal ruhig,“ Aber die Tatsache das du es nicht abkannst wenn dich jemand als etwas anderes bezeichnet als einen Goblin , ist zu amüsant.“ „Ha,ha,ha. Ich lach micht tot.“ „Ich bitte darum!“ „Grrrrr. Ich werde gleich wütend!“ „Gibs auf.“ „Ich gebe gleich was anderes auf! - Meine Geduld!!!“ „Hey. Nun reicht’s aber! Wirklich. Wir haben schon genug Probleme ,auch ohne das ihr euch gegenseitig zerfetzt!“ , beschwerte sich Alk. „Ich wüsste jetzt gerne warum wir diese Probleme überhaupt erst haben!“, meldete sich Sira mit vor der Brust verschränkten Armen. Alk seufzte. „Ich werde es euch jetzt nicht erzählen! Und wer sich damit nicht „zufrieden gibt“ ,hat Pech , denn ich verrate nichts. Schluss! Aus! Basta!“ Sira war schlagartig beleidigt. Sie sagte nichts mehr und langsam wurde ihr Blick immer trüber. Alk stand auf und hob das Laken aus dem Itznak inzwischen herausgekrochen war auf. Er warf Cordal seine Laute zu und stopfte sowohl die Kiste mit den Dokumenten als auch das Laken in seinen Rucksack . „Wo willst du hin?“, fragte Cordal. „Na wohin wohl? Nach Chaosstadt! Und wenn ihr euch auch nicht bald bewegt, kasier ich den ganzen Kies für mich alleine!“, sagte Alk grinsend und ging los. „Weißt du überhaupt wie man aus diesem Wald herauskommt?“ „Nein Itznak. Aber wenn wir immer weiter geradeaus gehen kommen wir irgendwann aus dem Wald. Das ist sicher.“ „Aber die Wälder sind doch riesengroß?! Wir könnten Tage, wenn nicht Wochen, ja sogar JAHRE brauchen um hier rauszukommen!“ Alk blieb stehen ; kurz vor den ersten Bäumen ,und dachte nach. Dann drehte er sich um und rief: „Ey Cordal! Hast du nicht ne Karte und einen Kompass in Glemmerstadt gekauft?“ „Ja. Wieso?“ „Ähm. Wie wärs wenn du uns hier rauslotsen würdest?“ Cordal stand auf und kam näher. So das Sira ihn nicht hören konnte sprach er:“ Und was ist mit Sira? Sieht nicht so aus als ob sie mitkommen wollte.“ „Rede doch mit ihr Cordal. Ihr versteht euch doch so gut.“, ratschlagte Itznak und Alk fügte hinzu:“Ja genau. Du bist der einzige der mit ihr umgehen kann. Komm schon altes Haus! Bitte.“ „Wenn ihr wüsstet...“, dachte Cordal. „Okay. Ich mach’s. Aber garantieren kann ich für nichts.“

Cordal spürte die Blicke der beiden in seinem Nacken wie sie ihn beobachteten. Sie schienen ihn mit ihren Blicken zu sezieren. Unwillkürlich dachte Cordal an die letzte Prüfung damals zurück. Und daran wie er versagte. Daran das er nicht einmal seiner Mutter ,geschweige denn seinem Vater Auf Wiedersehen sagen konnte. Aber so schnell wie er daran dachte, verschwanden die Gedanken auch wieder. Unterdrückt von Cordals Verstand. Er hatte wichtigeres zu tun. Er musste Sira ermutigen mitzukommen OHNE das Alk ihr – ihnen allen, verriet was in Amandas Burg passiert war. Sira saß auf dem Boden , den Blick auf selbigen gerichtet. „Hey Sira. Nimm’s dir bitte nicht so zu Herzen. Er wird es dir nicht erzählen. Da kannst du ewig warten. Und sei mal ehrlich. Du willst doch gar nicht hier sitzen bleiben oder? –  „ und leiser: “Wer soll dir dann bei deinem Problem helfen?“ Sira reagierte kein Stück. Cordal seufzte:“Ach Sira. Was ist denn los? Ist das alles nur seinetwegen?“ Sira antworte nicht.

 

Was wusste ER schon? Halt. Die Frage war falsch. Was wusste SIE schon? Sira war durcheinander. Schon seit einer geraumen Zeit. „Was ist bloß los mit dir altes Mädchen? Hat es dieser verrückte Söldner-Dieb Mischling etwa geschafft dein Herz zu gewinnen? Wo ist dein Prinz geblieben?“, fragte sie sich selbst und ein anderer Teil von ihr antwortete: „Die Realität hat ihn getötet.“ „Sicher?“ „Nein.“ „Warum sagst du dann so was?“ „Weiß nicht.“ „Warum?“ „Keine Ahnung.“ „Warum?“ „Ich weiß es einfach nicht.“ „Du musst es aber wissen.“ „Warum?“ „Warum?“ „Ja warum?“ „Warum? WARUM???“

 

„ICH WEISS ES NICHT!“ Alk erschrak und zückte instinktiv sein Schwert als er den Schrei hörte. Ein Reflex. 1000 mal geübt und trainiert. Das letzte mal vor der Belagerung von Burg Speergitt. Der Ort an dem er seine Anti- B verlor. Dies war aber anders. Hier waren keine gesichtslosen Soldaten mit riesigen Äxten oder mächtige, bodenerzitternde Katapulte deren Geschosse mehrere Krieger auf einmal töteten. Hier war nichts. Nur er, Itznak, Cordal und Sira. Und trotzdem schrie das junge Mädchen mit einemmal auf ,nur um gleich darauf loszuplärren. Alk steckte sein Schwert zurück und lief zur Weinenden und dem Magier der versteinert danebenstand. „Was ist passiert Cordal?“ „Ich...Ich weiss es nicht genau. Ich muss wohl was falsches gesagt haben. Geht’s dir nicht gut Sira?“ Sira heulte nur. Ihr Körper bebte. Dann sprang sie auf und lief. Wohin? Keiner der drei wusste darauf eine Antwort. Am wenigsten Sira selbst. „Nichts als Ärger mit dem Weib.“ ,seufzte Itznak als auch er hinzukam. Gedankenverloren fügte Alk hinzu:“ Da hast du ausnahmsweise recht.“ „Wir sollten ihr folgen.“ Alk wunderte sich über die plötzlich zurückgekehrte Ruhe des Magiers. Nickend stimmte er zu.