Gila - The Way of Heroes

 

Die Gedanken eines Magiers

 

Cordal war noch nicht lange in dieser Gegend aber er wusste das der Graf von Schleußen, Egon der II, Probleme hatte. Soviel hatte er inzwischen aufgeschnappt. Und zwar hatte der Graf Probleme mit den Dämonen. Anscheinend hatten sie eine gewaltige Streitmacht aufbauen können und griffen damit Schleußen an.

In Dunkelstadt (Schleußen) hatten Cordal, Alk, Itznak und Sira das Plakat gesehen das eine Menge Geld versprach. Dann gingen sie nach Glemmerstadt (Schleußen). Dort bekamen sie den Auftrag von Pegni. Dann ging es Richtung Tzor. Allerdings mussten sie vorher durch Darkten. Während die Leute in Schleußen wahnsinnige Angst vor den Dämonen hatten ließen sich die Darktener nichts anmerken. Mussten sie etwa gar nichts befürchten? Konnte es sein das sie irgendwie geschützt waren? War Amanda so blind das sie die Gefahr nicht sah? Kaum möglich. Sie war zwar noch recht jung, aber gerissen und schlagfertig. Nein, Amanda wusste welche Gefahren sich vor iher Haustür sammelten. Aber warum ließ es sie bzw. ihre Untertanen so kalt? Moment mal. Nur mal angenommen Amanda wollte Egon eins auswischen, aus was für Gründen auch immer. Und sie hätte nun einen Pakt mit den Dämonen geschlossen um Schleußen sozusagen auf dem Präsentierteller zu bekommen. Die Dämonen räumten in Schleußen auf und Amanda musste nur noch einmarschieren. Das wäre logisch.  Aber was erhofften sich die Dämonen davon? Was war ihr Ziel?

Natürlich! Einfach: Sie wollen auch mehr Land um die Ankunft ihres Herschers vorzubereiten! Sie können nicht irgendwo einfach so ihren HERSCHER herbeirufen! Sie brauchen Land. Das ist ihr Ziel. Aber was haben wir damit zu tun? Wir brachten doch nur eine Schriftrolle von Schleußen nach Tzor.

Was wissen wir über Tzor? Ein altes Reich das dank Graf Schnitzer zu einer führenden Grafschaft wurde. Aber da war doch noch was.. Ach ja! Tzor hatte immer schon mit Geistern zu kämpfen gehabt, die aus einer Höhle irgendwo in Tzor kamen. Aber... Was könnte das... Hm.. Also.

Geister sind Untote. Und sie können durch Wände gehen. Und sie können nur durch Magie, respektive magische Waffen getötet werden. Und Dämonen auch.. Moment.. Wenn Graf Schnitzer die Geister loswerden wollte musste er viele magische Waffen haben. Könnte es sein das Graf Egon einen Mangel an magischen Waffen hatte und deshalb solche Probleme mit den Dämonen hat? Soweit ich weiß hatte Graf Egon eine beachtliche Streitmacht. Mit magischen Waffen wären die Dämonen kein Problem gewesen. Jedenfalls kein allzu großes. Also braucht Egon II magische Waffen die aber nur Graf Schnitzer hat. Aber warum schickt er nicht einfach einen Nachrichtentrupp nach Tzor und bittet um Hilfe? Natürlich! Amanda! Sie stand dazwischen! Sie würde es nicht zulassen das Egon Verstärkung bekäme! Und ebenso wenig die Dämonen! Also schickt Egon II Leute die vollkommen unscheinbar sind! Nämlich uns! Wenn uns jemand ausquetschen würde, würden wir von nichts wissen. In dieser Truhe, auf diesem Zettel stand das Graf Egon Hilfe braucht! Deshalb bekamen wir soviel Geld dafür. Deshalb griff uns Damner an. Deshalb sah Zohlo so betrübt aus als er den Zettel las. Und deshalb fürchteten sich die Bewohner Darktens nicht. Und vielleicht mussten wir deshalb so schnell von Amandas Burg flüchten. Hatte sich Alk etwa verplappert? So muss es sein. Aber was das nun mit Muren, dem alten Silberdrachen, zu tun haben soll ist mir noch ein Rätsel. Hm... Aber woher wusste Damner davon das wir den Zettel mit uns rumschleppten? Und wieso wusste Amanda anscheined nichts davon? Wenn sie es gewusst hätte wären wir mit Sicherheit nicht von ihrer Burg entkommen.

Das muss ich den anderen erzählen!

 

Es war noch früher Morgen als Alk und Co. Von Clemens nach unten gezaubert worden waren. Sobald sie wieder vor Dunkels Höhle standen fing Cordal auf einmal an aufgeregt von seinen Erkenntnissen und Einsichten zu erzählen. Dabei wurde er mehrmals unterbrochen weil die anderen manchmal nicht ganz mitkamen. „Und was haltet ihr von meiner Theorie?“, fragte der Magier dann. Alk nickte:“ Klingt irgendwie logisch. In meinen Ohren jedenfalls. Und was denkt ihr?“ Die anderen stimmen auch zu. „Ich weiß das ich mich wiederhole aber : Was bringt uns das? Wir sind keine Helden, oder? Uns geht das ganze doch n Scheissdreck an oder nicht Alk?“, meinte Itznak gereizt. „Stimmt. Töten wir endlich diesen Dunkel und sehen dann zu das Clemens uns nach Chaosstadt zurückbringt wo wir dann diese Fee trefen werden die uns dann nach Muren bringt.“, stimmte Alk zu. „Ja aber seht ihr das denn immer noch nicht?“ ,fragte Cordal vorwurfsvoll. „Was sollen wir sehen?“, fragte Sira. „Also. Diese Fee hat doch von einer Bedrohung gesprochen oder nicht?“ „Yep. Und dabei explodiert mal ganz nebenbei der Palast. Na und?“, stichelte Itznak. „ Könnte es nicht sein das die Dämonen diese Gefahr sind?“ Alk seufzte lang: „Ja okay. Ist ja alles schön und gut. Gut gemacht Cordal, ich wäre nie auf so was gekommen. Aber trotzdem – es hilft uns nicht sonderlich.“ Cordal verzog die Miene und wirkte niedergeschlagen. Sofort schritt Sira ein: „Aber Alk! Cordal hat sich ernsthaft Gedanken darüber gemacht und wenigstends wissen wir jetzt warum Damner hinter uns her war. Ist das denn nichts?“ „Ja natürlich ist das was. Ich finds ja auch toll! Wirklich! Aber im Moment haben wir andere Sorgen okay?“ Sira schwieg. „Ist schon okay Sira. Du brauchst mich nicht zu verteidigen. Alk hat wirklich recht. Und Itznak auch. Wir müssen endlich handeln.“ „Im Ernst?“ „Im Ernst.“ , lächelte Cordal.

„Dann mal wieder rein in die gute Stube.“, frohlockte Itznak und spazierte genau so locker in die dunkle, stinkende Höhle wie am Abend zuvor. „Diese Goblins..“, murmelte Alk kopfschüttelnd aber lächelnd.

„Hier ist noch alles so wie wir es verlassen haben.“, stellte Ti-ja fest als sie wieder in der großen Haupthalle waren. „Ist alles in Ordung Ti-ja?“ ,fragte Cordal. „Ja natürlich. Wieso?“ „Na.. immerhin bist du hier gestorben, und – na ja...“ „Ach das macht mir nichts. Ich hab schon schlimmeres mitgemacht!“ „Wenn du meinst.“ Allerdings konnte sich Cordal nichts vorstellen was schlimmer war als zu sterben. „Okay Leute!“, meinte Alk,“ dann nehmen wir diesmal den rechten Gang!“ Auf dem Weg dorthin traten sie auf die Knochen der toten Skelettekrieger. Sie knackten unheimlich laut. Nur Alk trat auf keinen. Er umging sie mit schlafwandlerischer Sicherheit. Wäre das Licht von Cordals Stab nicht gewesen Sira hätte nicht sagen können wo Alk sich befand. Und selbst das „ihn Sehen“ fiel ihr schwer. Alk vermischte sich förmlich mit der Dunkelheit und sie konnte überhaupt nur seine Umrisse und die seines langen Umhangs sehen. Zum ersten mal wurde ihr bewußt das Alk kein Bauerntölpel war und auch kein stinknormaler Taschendieb, für den sie ihn immer gehalten hatte. Er war ein Meisterdieb, einer der kein Geräusch von sich gab wenn er schlich, einer der nicht gesehen werden konnte wenn er es nicht wollte, einer der in der Dunkelheit zuhause war. Sira umklammerte ihr Schwert das an ihrer linken Seite baumelte als sie in den rechten Tunnel einbogen. Sie hatte das leichte Krummschwert liebevoll „Zombiecut“ getauft.

Der Tunnel verlief immer weiter nach unten und auf einmal war Cordals Licht nicht mehr so hell wie vorher. Eine düstere Wolke umhüllte die sechs und lullte sie immer mehr ein. Und als Cordal mehr Kraft investierte schien dies die Dunkelheit nur noch mehr anzustacheln und sie zog sich wie ein Würgegriff um ihre Hälse. Sira blickte kurz nach hinten, dort wo Velea lief. Diese blickte sie leicht lächelnd an aber ihre Augen verieten das sie Angst hatte. Die Luft wurde immer modriger und erdiger. Die Wände des Tunnels waren mit einemmal mit Löchern versehen, keinen Handbreit groß. „Mir gefallen diese Löcher nicht.“, sagte Velea. Als wäre es gehört worden krabbelten plötzlich schwarze Spinnen aus den Löchern. Zu hunderten. Velea und Sira schrien auf und auch Cordal konnte sein Erstaunen nicht verbergen. „Vorsicht!“, mahnte Alk,“ Lasst euch nicht beißen! Und passt auf das sie sich nicht in euren Klamoten verstecken!“ Leichter gesagt als getan. Die Spinnen bedeckten bald den ganzen Boden und es wurde unmöglich ihnen auszuweichen. „Zerstampft sie!“, brüllte Ti-ja mit einemal und die anderen befolgten diesen Vorschlag sofort. Quiekend und zischend gingen die Spinnen zugrunde und mit einemal verschwanden sie alle wieder in ihren Löchern. Der ganze Boden war voll mit Spinnenleichen und es zischte an manchen Stellen als Gift aus den zerplatzen Körpern quoll. Velea kotzte. Auch Sira kämpfte mit der Übelkeit. „Lasst uns weitergehen!“, befahl Alk schnell und beschleunigte etwas seinen Schritt.Der Gestank der toten Spinnen verfolgte sie noch eine ganze Weile und Velea schluchzte nur noch. Sira tröstete sie ,so gut es in dem engen Gang ging.

„Ich sehe ein Licht!“, kam es schließlich von Alk, allerdings etwas leiser als sonst. „Willst du wieder vorangehen Alk?“, flüsterte Itznak. „Nein. Ich glaube Dunkel weiß schon das wir kommen. Das würde nichts bringen.“ Beinahe gemächlich spazierten die sechs nun auf das immer stärker werdene Licht zu. Mit einemmal standen sie in einem großen Raum. Früher schien es einmal eine Höhle gewesen zu sein aber nun war es ein Raum. An den Wänden hingen Teppiche und seltsame Plakate mit seltsamen Schriftzeichen und Bildern. Überall standen Regale mit Büchern und auf drei miteinander verbundenen Tischen stand allerlei Gerät und Schriften, wie Alk es schon in Clemens „Behandlungszimmer“ gesehen hatte. Ein weiterer Gang führte, rechts von ihnen, in eine weitere Höhle, deren Inhalt die sechs allerdings nicht ausmachen konnten. Über ihren Köpfen hingen einfache Fackeln an Ketten die in die Raumdecke eingelassen waren. Alles in allem war es sehr hell und Sira musste sich erst die Augen reiben um richtig sehen zu können. Der Boden war allerdings aus Erde und wirkte irgendwie noch frisch. Gerade als sie sich der anderen Höhle näherten kam Dunkel auch schon aus dieser. Gebückt und sein Gesicht unter einer Kapuze verborgen. „Was wollt ihr hier Fremde? Verschwindet! Ich empfange keine Menschen!“, dröhnte seine mächtige aber dennoch beherschte Stimme. „Das wissen wir Dunkel.“, sagte Alk ruhig,“ Du treibst dich lieber mit Toten rum.“ Dunkel warf seine Kapuze zurück und richtete sich auf. Sein Gesicht war leichenblass und eingefallen und hatte viele dunkle Züge. Augen hatte er nicht, stattdessen blickte ihnen eine schwarze Leere aus den Augenhöhlen entgegen wie die die sie im Tunnel begleitet hatte. Seine Ohren waren verstümmelt und seltsame Gravuren waren darauf eingetragen. Das auffälligste Merkmal allerdings war das große lidlose Auge direkt über seinen leeren Augen, quasi auf seiner Stirn. Es blickte um sich und ließ keine Gefühlsregung erkennen. „Was wollt ihr?“, fragte er. „Nun,“ ,antwortete Alk,“ eigentlich nichts. Aber da dein Freund Clemens (bei diesem Namen knurrte Dunkel grimmig) uns erst wieder gehen lassen wird wenn du tot bist, müssen wir dich wohl bitten zu sterben.“ „Alk!“, zischte Sira. „Was? Ist es nicht so?“ Dunkel schwieg eine Weile. „So... Clemens „der Saubere“, hat also endlich wieder Leute gefunden die für ihn die Drecksarbeit machen, hm? Nun denn. So wie es aussieht habe ich wohl keine andere Wahl. Glaubt nicht das ihr die ersten seit die Clemens hier heruntergeschickt hat, oh nein! Viele waren schon vor euch hier und es langweilt mich langsam all diese Möchtegern- Helden töten zu müssen. Clemens ist ein Feigling und Erpresser nicht wahr? Oh ja. Er will euch erst gehen lassen wenn ihr micht töten nicht wahr?“ Alk nickte düster:“ So ist es.“ Dunkel nickte lächelnd. „Ja so kenne und „liebe“ ich ihn, diesen alten Narren. Ihr wisst aber sicher nicht wieso er mich tot sehen will - oder?“ „Doch. Wir wissen weshalb Clemens dich und alle anderen vom Nekromagier-Clan der toten Toten aus dem Weg haben will.“, warf Alk schnell ein. Dunkel schien erstaunt. Aber er fasste sich schnell wieder. „Das ändert auch nichts. Was sein muss muss sein. Seid ihr bereit zu sterben und ein Teil meiner toten Armee zu werden??“, drohte er und eine seltsame Aura umgab ihn nun. Velea mischte sich plötzlich ein als alle anderen schon kampfbereit waren, die Muskeln gespannt: „Herr Dunkel – äh – ich wo..wollte...“ Dunkel horchte kurz auf. „Was willst du Mädchen?“ „Ich ..ich will das hier garnicht, Herr Dunkel. Bitte ihr müsst mir glauben und auch die anderen wollen es nicht! Aber ER lässt uns keine Wahl! Das ist doch alles blanker Unsinn, Herr Dunkel. Wir hatten nie die Abischt euch zu töten, ehrlich! Ich hasse das Kämpfen und Töten! Es bringt doch nur Leid und Schmerz! Ich.. ich ...“ Velea schluchzte wieder, zog sich zurück und zu den anderen sagte sie mit gesenktem Kopf:“ Es tut mir leid Freunde. Ich wollte euch nicht aufhalten. Fangt ruhig an. Ich weiß auch nicht was mit mir los ist..“ Aber keiner rührte sich. Nicht einmal Dunkel. „Velea..“, hauchte Sira und lockterte ein wenig den Griff um Zombiecut. Schließlich sagte Dunkel (und seine Stimme klang zum erstenmal müde, schwach und abgekämpft): „Es ist schon okay, Mädchen. Das ist nunmal mein Schicksal. Damit muss ich leben. Und wenn ich nun sterbe, dann ist es für mich wie eine Erlösung. Seit Monaten schon belagert Clemens mich nun und immer wieder musste ich Unschludige töten. Glaubt ihr mir tut das nicht weh? Glaubt ihr mir mache es Spaß immer wieder tapfere Recken sinnlos in den Tod zu schicken?? Ich will doch nur meine Ruhe...“, nun wurde Dunkels Stimme wieder hart und eiskalt:“ Aber das ist mein Schicksal! Und ich nehme es verdammt noch mal an! Und nun sterbt!!!“, schrie der Nekromagier und hob seine Hände nach oben, dass die Erde bebte und somit den Weg ebnete für seine Heerscharen des Todes...