Gila - The Way of Heroes
Die magischen Kriege
Sehr oft, oder besser gesagt immer, werden Konflikte auf
und um Gila mit der Waffe ausgehandelt. Ein Schwert, eine Hellebarde, ein Bogen
oder ein Katapult. Nun aber begab es sich, dass die Vorherrschaft um die
magischen Energien Gilas in einem Krieg mündete, der um ein Haar ganz Gila
vernichtet hätte. Hierzu ist zu wissen, dass ganz Gila von einem feinen
magischen Netz durchsponnen ist, und den Magiern als Quelle ihrer Macht dient.
Magier wirken Magie durch die Kräfte die sie umgeben, d.h. ein Wassermagier der
von viel Wasser umgeben ist, kann wesentlich einfacher und mächtiger wirken als
ein Wassermagier in der Wüste, wo ein Erd- oder auch Feuermagier wiederum
bessere Karten hätte. Die Umwelt bestimmt die Macht der Magier mit, und je
schwieriger der Zauber (oder je schwächer der Magier) umso schlechter / besser
gelingt er letztlich auch. Die Natur, die Tiere, Bäume, Steine, Berge, Flüsse,
Seen, Wüsten, Sümpfe usw. Gilas reichern sich steht’s mit dieser Magie an und
werden von ihr erfüllt. Die Magie ist der Herzschlag der Welt, und symbolisiert
den göttlichen Einfluss der Götter auf alles Leben. Bzw. im Grunde symbolisiert
er nur Leeskes Einfluss, da sie Gila letztlich geschaffen hat. Nun aber gibt es
auch besondere Knotenpunkte dieses magischen Netzes indem viele Elemente
konzentriert sind. Verständlicherweise sind solche Knotenpunkte sehr begehrt und
würden dem Besitzer sehr mächtig machen. Darum schickten sich schon die uralten
Arkaner oder auch die Kalturen an diese Quellen der Magie zu nutzen.
Magiequellen werden physisch sichtbar, d.h. an solchen Stellen bricht die Erde
auf und Kristalle erscheinen, die aus purer Magie bestehen. Sie ähneln den
Manasteinen, sind aber ungleich mächtiger und reiner (was schon was heißen
will), quasi reinste Magie/Mana. Im Kampf um diese Quellen versuchte der
Gilanische Magier Galagar Pinrisch, ein Feuermagier vom Orden der roten Glut aus
Sikurzen im Großkönigreich Bund, einen Apparat zu entwickeln der die Kraft der
Steine fokussieren und maximieren konnte. Dieser Apparat funktionierte aber
zunächst nur in einer Kombination mit Lebewesen, sodass die Mana-Rüstung
entstand. Diese versorgte seinen Träger mit den magischen Energien des
Manakristalls und ermöglichte ihm stärkere Zauber zu wirken. Auch Zauber der
„reinen Linie“ (der höchsten Stufe der Magie. Die Elementarmagie (Luft, Wasser
usw.) ist nur ein Randprodukt dieser reinen Linie – die reine Linie ist die
ursprünglichste und mächtigste Magieform) konnten nun erheblich leichter von den
Magiern gewirkt werden. Galagar schwelgte in Allmachtsfantasien, denn als die
Rüstung von einem einfach Bauern angelegt wurde, konnte dieser nun auch Magie
wirken, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan. Eine Armee mit Mana-Rüstungen
würde nach Galagars Berechnungen ganz Gila überschwemmen und erobern! Dies
erregte die Aufmerksamkeit der Königin von Bund, Layka Triefen, die Galagar
anwies Mana-Rüstungen noch und nöcher zu produzieren. Layka sah sich schon an
der Spitze einer gewaltigen magischen Armee, und hatte vor, den Kaiser zu
stürzen um sich selbst an die Spitze zu schwingen. Galagar merkte dies und
beabsichtige nicht Layka zum Sieg zu verhelfen. Vielmehr wollte Pinritsch den
Kaiser für seine Sache gewinnen um auf ganz Gila Quellen zu erobern und damit
noch mehr Mana-Rüstungen zu bauen. Also liess er dem Kaiser einen Brief zukommen
in dem stand, das Layka plane den Kaiser zu stürzen und dieser, Kaiser Dementis
II., begab sich sofort nach Bund und in die Stadt Sikurzen. Königin Triefen
glaubte an die Überlegenheit der Mana-Rüstungen, aber im entscheidenden Moment
versagten sie und Layka wurde vom Kaiser getötet. Die Rüstungen versagten
aufgrund eines magischen Impulses von Galagar der die ersten Rüstungen bewusst
fehlerhaft produziert hatte. Nun war der Kaiser Dementis II. interessiert an
Diesen und gemeinsam erschlossen sie die Kristallquellen des Reiches. Auch die
Ausbildung der Truppen wurde von Galagar übernommen, sodass bald eine
schlagkräftige Armee von Manakriegern bereit stand. Dabei nutzten sie noch nicht
einmal unbedingt die alten Sprüche, sondern sie gebrauchten die Elemente direkt
zu ihrem Vorteil. Erdmanakrieger warfen mit Erdbrocken um sich,
Flammenmanakrieger schossen Flammenmeere aus ihren Händen, Wassermanakrieger
veranlassten Flüsse dazu die Feinde wegzuspülen und Luftmanakrieger raubten dem
Feind die Luft zum Atmen usw.. Begeistert von der Schlagkraft dieser Truppen
griff Dementis II. das elbische Königreich an. Da der Feenwald voller magischer
Energien steckt, hatten die Manakrieger des Reiches keinerlei Probleme sich
gegen die elbischen Armeen zu behaupten und Stadt um Stadt und Lichtung um
Lichtung fiel in ihre Hände. Es war die Rindenmagiern Sephire Ulm, eine
Nachtelbin, die die Manarüstungen untersuchte und nun ein Gegenstück dazu
entwarf – die Mana-Waffe. Dies war zunächst ein Speer mit einem Mana-Kristall im
oberen Bereich. Hiermit konnten ebenfalls Unfähige Magie wirken, wobei Elben
ohnehin magisch begabt sind, sodass die anfänglichen Siege Demantis, die ihn bis
kurz vor Silberlicht brachten, sich bald in hässliche Niederlagen verwandelten.
Sephire Ulm und Galagar Pinritsch trafen auf einer Lichtung aufeinander, wo ein
Kampf entbrannte, der die einstmals malerische Lichtung in ein Schlachtfeld
sondergleichen verwandelte. Der Kampf ging unentschieden aus, denn irgendwann
mussten die beiden feststellen, dass es keine Magie mehr gab die sie nutzen
konnten. Sie hatten ein gesamtes Gebiet vollständig von Magie „befreit“.
Dementis und seine Truppen wurden an den Rand des Feenwaldes zurückgedrängt und
nur seinen Waldläufern verdankte er es, dass der Vormarsch der Elben zum
Erliegen kam. Erschrocken über die spontane Wendung des Krieges beschloss
Dementis einen Waffenstillstand zu fordern. Der elbische König Hainal
akzeptierte dies schließlich, forderte aber Wiedergutmachung in Form von
Wiederaufbauhilfe. Dementis II. schickte sobald Aufbautrupps gen Feenwald um die
zerstörten Häuser wiederaufzubauen. Doch Galagar war noch längst nicht zufrieden
mit seinen Errungenschaften und brütete über neue Waffen und Ausrüstungen die
ihm und seinen Truppen einen Vorteil verschaffen würden. Als er nun erfuhr das
Dementis Frieden geschlossen hatte, wandte er sich von ihm ab und er und seine
Krieger zogen eigenständig los um weitere Quellen zu erschließen.
Der
altronische Kriegsfürst Brengoff Talsen war gerade auf einer Verhandlungsmission
im Feenwald unterwegs, als er vom Krieg gegen Pinritsch und seine Manakrieger
hörte. Sofort interessiert, ließ er alle Mittel und Wege spielen um selber an
die Technologie der Manarüstungen und Waffen zu kommen. Mit der Hilfe der
Schaduraner gelang es ihm, diese Pläne zu erbeuten und zur altronischen
Halbinsel zurückzukehren um dort mit der Produktion zu beginnen.
Unglücklicherweise wurde Talsen Opfer eines Komplotts und nur mit Müh und Not
konnte er sich und ein paar treu ergebene Einheiten in die westlichen Gebiete
Gilas retten. Dort baute er eine Festung aus und durchsetzte ihre Mauern mit
Magiekristallen um sie resistenter gegen magische Angriff zu machen. Pinritsch
war ebenfalls auf dem Weg in die westlichen Gebiete, da diese verwaist waren und
niemand ihn stören konnte, doch als er erfuhr das Talsen ebenfalls über die
Technologie verfügte, entbrannte Pinritsch in Zorn und beschloss Talsen und
seine Festung hinfort zufegen. Derweil begangen auch andere Völker, eigene
Manarüstungen zu entwerfen und überall wurden die magischen Quellen angezapft.
Dies blieb nicht ohne Folgen.
Esmeralda Oven, die Eismagierin aus dem
trynotischen Fürstentum Krepp’su’tek erkannte als erste die Auswirkungen der
magischen Kriege und dem damit verbundenen Raubbau an den magischen Ressourcen
Gilas. Eiskappen die für jahrhunderte froren tauten auf einmal auf, stellenweise
brach sogar Magma aus der Erde hervor und verwandelte große Teile der
trynotischen Tundra und auch Kargens in eine bizarre Kombination aus Eis und
Feuer. Indem sie die magischen Eiswinde untersuchte, stellte sie fest, dass
diese sehr schwach geworden waren und somit den Rückgang der Eiszonen zur Folge
hatten. Als sie daraufhin auch die anderen Winde untersuchen ließ, stellte sie
mit Entsetzen fest, dass als Winde diese Symtome zeigten und Berichte eingingen
in denen sogar in weit entfernten Ländern ähnliche Symtome auftraten. Überall
spielte das Klima und Wetter verrückt, Überschwemmungen, Flutwellen von
Bergeshöhe, Schneestürme in der Umgardi-Wüste, brütende Hitze in den sonst so
kühlen Zwergenbergen. Und vor allem brachen überall Vulkane aus und rissen die
Erde Gilas auf. Ovens Untersuchungen stellten schließlich fest, dass der
Ursprung aller Magie selbst, die reine Magie, angezapft und fremdgeleitet worden
war. Da sich zu dieser Zeit Talsen und Pinritsch in den westlichsten Gebieten
Gilas um magische Quellen prügelten, fiel ihr Blick schließlich auch auf sie und
sie erkannte schnell, dass deren Kampf und der allgemeine Missbrauch der
Manakristalle Ursache für die verheerenden Katastrophen war. Dies rief auch die
freien Elementare auf den Plan, die die Magie für ihr Überleben benötigten. Da
dies nun nicht mehr gegeben war, mussten sie eingreifen um weiteres übermässiges
Anzapfen der Manaquellen zu unterbinden. Zunächst kämpften sie gegen sämtliche
Abbauwerke in ganz Gila und konzentrierten sich dann auf Pinritsch und Talsen,
dessen Konflikt schon ganze Landstriche verwüstet hatte. Der Kampf wütete
heftig, aber je länger er dauerte desto schwächer wurden die Elementare, da
immer mehr Magiequellen ausgebeutet wurden, und somit die Grundpfeiler ihrer
Existenz. Als sie dies erkannten blieb ihnen keine andere Wahl als die Götter um
Hilfe zu bitten. Schon anderswo hatten Leute gegen die Ausbeutung der
Manaquellen protestiert, aber sie verhallten ungehört, denn kein Fürst und keine
Armee wollte auf diese überlegenen Waffen verzichten. Die Götter konnten nur
untätig zusehen, denn wenn sie Gila ihre Magie entzogen, wäre der gesamte Planet
auseinandergebrochen. Aber selbst bei Untätigkeit wäre Gila in absehbarer Zeit
nicht mehr bewohnbar gewesen. Es gab nur eine Möglichkeit Gila vor dem sicheren
Ende zu retten : Die Anzapfung der magischen Quellen musste drastisch reduziert
werden, und die Verantwortung dafür lag bei den Gilanern selbst, die sich
derweil mit Manarüstungen und Waffen die Köpfe gegenseitig einschlugen, während
der Planet starb. Bauern brachten nicht genügend Ernte ein und so waren viele
Fürsten gezwungen ihre Nachbarn anzugreifen, die aber selber fast nichts mehr
zum essen hatten... Gila starb langsam. Esmeralda Oven suchte fieberhaft nach
einer Lösung und stiess dabei auf uralte arkanische Aufzeichnungen der Kalturen
in der hohen Bibliothek zu Pas’ses in Schi’gal. In ihnen war ein Weg
beschrieben, wie Magie wieder zurück in die magischen Kanäle geschleudert werden
konnte. Hierzu mobilisierte sie die 10 großen Magi und andere hohe Magier um
dieses Ritual durchzuführen. Bei diesem Ritual wurden alle magischen Gegenstände
und Schriftrollen usw. ihrer Kraft beraubt und sie den Kanälen wieder zugeführt.
Dabei verlorenen die Gegenstände zumindest für eine gewisse Zeit ihre Kraft –
bis sie wieder aufgeladen werden konnten. Bei diesem Ritual jedoch ging etwas
schief und sämtliche Energie wurde aus den Kanälen rausgepumpt! Sämtliche
magischen Rüstungen, Waffen, Gegenstände etc. blähten sich auf einmal auf und
explodierten, weil sie überladen waren. Talsen und Pinritsch kämpften gerade wie
wahnsinnige auf einer Anhöhe als ihre Rüstungen überluden und explodierten. Nur
Pinritsch schaffte es noch seinen zerfetzten Körper in einen Schutzzauber zu
hüllen. Nun, da alle Energie aus den Kanälen geflohen war, schwanden auch die
Götter dahin und lagen im sterben, wie der ganze Planet an sich. Und die Gilaner
erkannten nun entgültig, dass ihr Ende gekommen war. In ihrer Herrschsucht und
Raffgier hatten sie ihren Untergang herbeigeführt. Oven und die 10 Magi waren
erschüttert ob dieses Fehlschlagens. Aber die Magi waren machtlos, sie konnten
keine Kraft mehr aus den toten Kanälen nehmen. Und Oven ebenso wenig. Ganze
Städte wurden von der aufbrechenden Erde und dem Magma verschluckt, der Himmel
wurde pechschwarz und Blitze krachten in das aufgewühlt Erdreich. Als das Wunder
geschah, wusste zunächst niemand was passierte. Jeder Gilaner spürte auf einmal
ein ziehen und zerren in sich, als würde der Planet selbst etwas fordern. Und
die Gilaner erkannten, dass sie ihre eigene Kraft hergeben mussten um etwas zu
ändern. Da ihr Ende ohnehin gekommen schien, ließen die Gilaner, jeder einzelne,
vom Kinde bis zum Greis ihre Kraft mit einem Schrei hinausfahren. Ein jeder
wurde hierbei ohnmächtig. Das letzte, das Oven sah, wie ein riesiges
Strahlenmeer von überall aus Gila her erschien, in die Wolken stiess und die
Wolkendecke für einen Moment durchbrach.
Als Oven aufwachte, fand sie sich inmitten eines blühenden Feldes, voller Tieren, Pflanzen, Blumen und Bäumen. Ihr erschien es wie ein Traum, doch nun erwachten auch die 10 Magi wieder und blickten ebenso verwundert um sich. Auf ganz Gila erhoben sich die Totgelaubten und fanden Gila so vor, wie es vor den magischen Kriegen gewesen war. Leeske selbst trat zu jedem einzelnen heran : „Die Kraft aller Gilaner dieses Planeten hat die Kanäle wieder gefüllt. Eure Kraft, die ihr geopfert habt hat diesen Planeten und uns gerettet. Mit der Zeit wird alles wie früher sein. Doch bedenkt, dass diese Welt noch stark geschwächt ist und eurer Aufsicht bedarf, um zu überleben. Damit ihr alle überlebt.“ So erkannten die Gilaner, dass er Missbrauch von Kristallen unbedingt aufzuhalten war. Magische Rüstungen und Waffen wurden auf der nächsten Völkerversammlung in Allunion offiziell verboten und auch der Abbau von Manakristallen wurde fortan untersagt. Pinritsch selbst (der nur noch aus einem halben Torso, einem Arm und dem Kopf bestand) nam all dies nur noch mehr zum Ansporn neue Technologien bezgl. der Kristalle zu entwickeln. Gerüchten zufolge hatte er sich einen neuen Körper geschaffen, der durch Manakristalle gespeist wurde um so untersterblich zu werden. Die verbliebenen Manarüstungen wurden entweder zerstört oder entladen und zu Untersuchungen / in Museen bereitgestellt. Obgleich sie und ihre bloße Herstellung verboten sind, so gibt es doch immer wieder Abenteurer die eine solche Rüstung / Waffe erbeuten, sie aufladen und danach nutzen können. Auf jeden Fall begriffen sich die Gilaner hier erstmals als zusammengehörig, als alle durch das Schicksal ihres Planeten verbunden.