Worth a try
A NGE
Fanfic by GBF’04 ^^
Vorwort: In dieser ausgedachten Story geht es hauptsächlich um Shinji und Asuka und ihre Beziehung zueinander. (Nix für Rei usw. Fans also.) Alles frei erfunden. N-joy. ^__^
Shinj ging wieder mit Askua nach hause. Sie strahlte vor Selbstzufriedenheit und stolzierte neben ihm her. Shinji selbst hing seinen trüben Gedanken nach, die sich vor allem um Rei und seinen Vater drehten. Shinji hasste ihn dafür, dass er ihn hassen musste.
Wie gern hätte Shinji einen Vater gehabt, der ihn auch mal anlächelte, in den Park ging und ihm ein Eis oder etwas derartiges kaufte.
Asuka summte inzwischen ein Lied und sprang in die Luft. „Hach, ist heute nicht ein schöner Tag?“, meinte sie mehr zu sicher selber als zu Shinji – wie immer.
„Ein Tag wie jeder andere.“, murmelte Shinji nur.
„Bist du doof? Die Sonne scheint, und wir haben den 9. Engel plattgemacht! Du solltest ein bisschen dankbarer sein.“
„So?“
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Zuhause schleuderte Shinji seinen Rucksack lustlos in die Ecke und liess sich auf sein Bett fallen. Er wollte seinen Discman anschmeissen, aber irgendwie fehlte ihm die Kraft dazu. Er konnte sich nicht aufrichten, und blickte stumpf an die kahle, helle Wand. In seinem Zimmer gab es nicht viel. Nur das nötigste. Shinji drehte sich um und starrte an die Decke mit der Lampe. Etwas fehlte. Etwas persönlicheres. Hier konnte Shinji sich nicht zuhause fühlen.
Zuhause. Er lächelte süffisant. Er wusste ja kaum was dass überhaupt war.
Er nam nun doch seinen Discman und lauschte ihrer Musik.
Dabei hörte er oft dass Lied dass er einen Abend vor dem Kampf gegen den 7.
Engel gehört hatte und träumte vor sich hin.
Vor allem das Bild der schlafenden Asuka wollte und wollte ihm nicht aus dem
Kopf gehen...
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„Mist! Wo ist jetzt dieses Hotel?“ Erich seufzte genervt und schaute erneut auf seine Uhr.
Die Häuser von Neo-Tokio 3 glichen sich wie eine Ei dem anderen. Es war nicht so wie zuhause in Deutschland, wo zumindest ein Teil der alten Häuser vor dem 2nd Impact erhalten geblieben waren. Hier wirkte dagegen alles so neu, klinisch und kühl, dass ihm leicht schwindelte. Mit seinen eher mäßigen Japanisch-Kenntnissen schaffte er es letztlich doch noch zu seinem Hotel, einem schmucklosen Klotz ohne Charakter. Lustlos pfefferte er seine Reisetasche in eine Ecke und suchte vergeblich nach einem Bett.
„Hät’ ich doch auf Horst gehört, und wäre zuhause geblieben...“
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Am nächsten morgen war Asuka wie ausgewechselt. Nichts war mehr da von der früheren Gelassenheit. Sie sagte kein Wort, weder beim Frühstück noch sonst. Shinji machte sich Sorgen um sie. Aber er konnte sie nicht darauf ansprechen, bei ihrem Temperament und Laune wäre dies einem Selbstmord gleichgekommen.
So gingen sie schweigend zur Schule, und schweigend verliessen sie sie auch wieder.
Zurselben Zeit ging Erich ein paar Runden um den Block. Er suchte Zerstreuung von der ganzen Arbeit als Übersetzer. Diese ganzen Kanjis, und feinen Nuancen der Sprache brachten ihm Kopfzerbrechen ein. Aber er hatte es ja so gewollt.
Er wollte Japanisch lernen, und am besten ginge dies in Japan selbst. Er seufzte erneut. Es gab Berichte von merkwürdigen Kreaturen die Neo-Tokio 3 angegriffen haben sollen. Bei seinem Glück würde er eine dieser Viecher auch noch sehen! Den Blick auf den Boden gerichtet, bemerkte er zwei weitere Spaziergänger.
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Shinji war sich sicher. Der Mann war kein Japaner. Er war
gute 1,90 m groß, hatte ein langes Gesicht mit tiefliegenden, blauen Augen und
mittelblondem Haar. Er wirkte leicht geistesabwesend. Schließlich brachte er
(scheinbar erschrocken) ein hastiges „Guten Tag“ hervor. Als wäre es ihm
peinlich beschleunigte er seinen Schritt um an Shinji und Asuka vorbeizukommen.
Asuka warf ihm einen verächtlichen Blick hinterher :“Komische Type. Sein
Japanisch ist nicht das beste.“
Daraufhin meinte Shinji:“ Er kommt wahrscheinlich aus dem Ausland. Ich wäre
im Ausland auch etwas verloren.“
„Wann bist du das mal nicht, baka?“
Shinji schwieg dazu. Er wollte etwas erwidern, aber es
blieb ihm wie immer im Halse stecken. Ein Streitgespräch mit Asuka war immer
eines bei dem er den kürzeren zog.
Also gingen sie nachhause.
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Einige Wochen später.......
Weitere Angriffe der Engel folgten, bis es Arael gelang in Asukas Seele einzudringen. Schon vorher ging es ihr überhaupt nicht gut denn gegen den Engel der Macht, Zeruel war ihr EVA schwer beschädigt worden. Und weil sie gegen Arael verloren hätte, musste sie von EVA-01 gerettet werden. Dies war eine weitere tiefe Schmach, für die stolze Asuka. In ihr gärte der Hass, nur auf wen er sich richten sollte war ihr nicht so ganz klar. Sicher, Rei war eine dumme Puppe, aber irgendwie wurde Asuka dass Gefühl nicht los, dass mit ihr SELBST etwas nicht stimmte.
Der Angriff des Engels plättete sie dann vollends. Auf
ihrer Tür prangerte unheilsvoll ein Schild mit der hingekritzelten Aufschrift
:“Bleibt draußen! Sonst kill ich euch!“
Shinji ging immer mit einem komischen Gefühl an der Tür vorbei. Es schmerzte
fast und manchmal ertappte er sich dabei wie er mehrere Sekunden einfach auf das
Schild starrte.
Auch war seine Hand mehrmals davor einfach anzuklopfen. Doch er fürchtete Asuka
ebenso wie er sich um sie sorgte. Warum war sie nur so abweisend? Seit ihrer
ersten Begegnung hatte es zwischen ihnen immer nur gefunkt, und zwar nicht zu
knapp.
In der Zwischenzeit hatte Shinji sich aber in sein Schneckenhaus zurückgezogen,
wo er früher noch mit Asuka gestritten hatte. Er seufzte tief und machte sich
daran dass Abendbrot fertig zumachen...
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Erich grübelte schon bis in die frühen Morgenstunden über einen äußerst komplizierten Text, den er in Japanische übersetzen sollte. Es war ein wissenschaftlicher Text. Wie gerne hätte er lieber Romane, Gedichte oder dergleichen übersetzt! Aber es half alles nichts. Wenn er es zu etwas bringen wollte, musste er das nehmen was man ihm vorsetzte. Er griff nach der Kaffekanne nur um dann festzustellen, dass nur schwarzer, klebriger Brei herauskam. Erich verzog dass Gesicht :“Na wunderbar.“
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Asuka’s Gesicht blieb absolut regungslos. Sie kaute mechanisch ohne Hunger, ohne Gefühl. Spannung hing wie eine düstere Wolke in der Luft, dass merkten alle Beteiligten. Shinji versuchte die Situation ein wenig zu entspannen :“Misato, wie geht es bei der Arbeit?“
„Ganz gut. Die EVA’s regenerieren sich wieder. Aber die Reperatur von EVA-02 lässt leider noch etwas auf sich warten, Commander Ikari hält es für sinnvoller EVA-00 wieder instandzusetzen. Tut mir leid Aska...“
Asuka starrte nun mit einem Blick auf ihren Teller, der Shinji einen furchtbaren Schrecken einjagte. Sie zitterte sogar leicht. Und dass nicht vor Kälte. Strähnen von ihrem rotem Haar hingen ihr ins Gesicht. Ihre Augen waren aufgerissen. Sie hatte sich unglaublich gehen lassen in letzter Zeit. Sie ging nicht mehr zur Schule, sprach kaum ein Wort und abends, wenn alles halbwegs still war (die Zikaden machten immer noch einen ziemlichen Lärm) hörte man sie leise schluchzen und (vermutlich deutsche) Wortfetzen vor sich hinmurmelnd.
Shinji hatte wirklich Angst und auch Misato’s Mitgefühl wich einer ernsten Miene. Dass schlimmste aber war, dass Asuka nun lächelte. Nein sie lächelte nicht, sie grinste.
„So?“, meinte sie mit einem unglaublich aggresiven Unterton in der Stimme. „Dass ist schon in Ordnung, es ist ja auch wichtiger den EVA“, und ab hier erhöhte sich ihre Stimme merklich und sie riss den Kopf hoch und stierte Misato direkt an,“ dieser PUPPE zu reparieren, als auch nur einen Handschlag für mich zu tun!!“ Sie donnerte mit der Faust auf den Tisch, dass ihr Teller herumwirbelte und noch bevor er auf dem Boden zerschellte, war sie auch schon wieder in ihrem Zimmer verschwunden...
Unfähig etwas zu sagen, aber auch unfähig nichts zu tun machte sich Shinji daran, das Geschirr mit einem Handfeger aufzusammeln. Misato beugte sich zu ihm runter und half ihm.
„Mit Asuka steht es nicht zum besten, Shinji. Es ist keine Sache, die sich ohne weiteres beheben lässt. Ich weiß ehrlich ... ehrlich gesagt nicht mehr, wie ich ihr helfen kann....
Du vielleicht?“
Shinji errötete und kehrte weiter. „Ich...weiß nicht.“ Misator bedachte ihn mit einem mitleidigem Lächeln :“Ach Shinji. Vielleicht sage ich dies zu selten, aber du bist wirklich ein erwachsener Junge. Vielleicht sogar etwas zu erwachsen.“
Daraufhin blickte Shinji ziemlich verdattert :“Wie.. wie meinst du das? Ich bin nur ein Kind.“
Misato fuhr ihm sanft durchs Haar :“Ja, dass meinte ich. Äußerlich vielleicht.“
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Erich stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. In drei Stunden war Abgabetermin und er musste noch 10 Seiten schwersten Stoffes durcharbeiten! Er hatte das Gefühl als wäre er seit Tagen nicht mehr aus seiner kleinen Wohnung gekommen. Ihm wurde immer öfter schwindelig und seine Augen tränten wenn er noch länger auf den Monitor starrte.
„Hat ja doch keinen Zweck mehr.“, seufzte er schließlich und beschloss einen Spaziergang zu unternehmen. Er ging durch den Außenflur und streckte sich herzhaft und gähnte dabei. Als er dann losging öffnete sich eine Zimmertür und heraus kam der Junge, den er schon einmal gesehen hatte. Er trug eine Schürze und einen Mülleimer und warf Erich nur einen erstaunten Blick zu. „Hey, dich kenn ich doch.“, meinte Erich erfreut. Vielleicht konnte er hier erstmals Bande mit einem echten Japaner knüpfen. Persönliche Bande.
„Ja, ich kenne sie auch. Von der Straße.“, kam es leise zurück. Erich ging mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. Er wusste nicht ob der Junge die Geste kannte :“ Hallo, ich bin Erich Weizäcker. Ich komme aus Deutschland.“ Der Junge blickte ein wenig irritiert ehe er den Mülleimer abstellte und Erich die Hand gab :“Mein Name ist Shinji Ikari. Sieht so aus als wohnten wir nebeneinander.“ „Dass nenn ich Zufall!“ ,lachte Erich auf, „Sachen gibt es die gibt es gar nicht. Was dagegen wenn ich dich begleite?“
„Ich gehe nur nach unten zum Müllcontainer.“
“Ist schon recht, ich brauche ein wenig Abwechslung.“
Normalerweise hätte ein Deutscher jetzt (wenn auch nur aus reiner Höflichkeit)
gefragt, wovon er den Abwechslung bräuchte. Aber Japaner waren da etwas zurückhaltener,
was auch höflich war. Deshalb setzte Erich nach: „Ich arbeite nämlich als Übersetzer.
Und ich habe ziemliche Probleme mit einigen Sachen. Ich weiß es ist ziemlich
dreist dich dass zu fragen, aber könntest du mir eventuell helfen? Ich würde
dich auch bezahlen. Natürlich nur wenn du auch Zeit dafür hast.“
„Doch...eigentlich schon.“
„Bring ich dich in Verlegenheit? Tut mir leid, ich bin da etwas ungeschickt.“, meinte Erich verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.
„Schon in Ordnung. Im Moment hab ich kaum etwas zu tun.“
Erich klatschte in Hände: „Sehr gut! Du könntest mir nicht gerade JETZT helfen? Es wäre wirklich sehr, sehr dringend.“
Shinji leerte in diesem Moment seinen Mülleimer und schaute recht verlegen :“ Jetzt?“
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Die Arbeit ging ihm wesentlich flotter von der Hand. In
Gesellschaft fühlte sich Erich eh wohler als ständig allein zu sein. Wobei ihm
zuviel Gesellschaft auch wieder ein Graus war. Er mied größere
Menschenansammlungen wo es nur ging. Er fühlte sich dann immer wie ein
unbedeutender Teil eines größeren Ganzen. Erich lass die Texteund versuchte
sie so gut wie möglich zu erklären. Natürlich wusste er nicht worum es dabei
ging, aber er gab sich wirklich Mühe. Shinji versuchte es dann in japanischen
Schriftzeichen abzutippen. Erich hatte keine Zeit mehr alles zu korrigieren,
oder durchzulesen. Pünktlichkeit war eine deutsche Tugend, auch wenn die
Wahrheit manchmal ganz anders aussah. Aber zumindest er hielt an derartigen
Werten fest, denn sie gaben ihm Halt im Leben.
Als sie fertig waren blickte Erich Shinji mit einer Dankbarkeit an, die keine
Grenzen kannte. Fast hätte er den Jungen sogar umarmt, aber wer wusste schon
wie ein Japaner dass auffassen würde. Stattdessen verbeugte er sich so tief wie
er konnte, und glaubte fast ihm würde der Rücken wegzacken :“Vielen
Dank!“, meinte er ehrlich. Dann schwang er sich wieder auf und sein Rücken
knackste tatsächlich schlimm :“ Au.“, meinte er mit verzerrtem Gesicht.
„Herr Ikari, ich danke ihnen vielmals. Bei der nächstbesten Gelegenheit werde ich mich bei ihnen revanchieren. Aber jetzt muss ich dringend weg. Wir sehen uns sicher noch.“ Mit diesen Worten wollte er Shinji gerade hinausgeleiten als dieser meinte :“Und die Diskette?“
Erich schlug sich mit einer ziemlichen Wucht gegen die Stirn :“Hät ich fast vergessen!“
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Shinji kam das alles vor wie ein Traum. War er gerade
wirklich dem jungen Mann aus dem Park begegnet und hatte ihm dann geholfen einen
heidenschweren Text zu übersetzen? Shinji lächelte leicht. Dieser Mann war
irgendwie „anders“. Mochte wohl daran liegen dass der Deutscher war und
deshalb aus einem anderen Kulturkreis kam, und dementsprechend andere
Umgangsformen hatte. Obwohl sein Japanisch einige Lücken aufwies, sprach er es
dennoch mit einer Geschmeidigkeit, die Shinji teilweise vergessen ließ, dass es
nicht seine Muttersprache war. Aber Shinji fand ihn keineswegs unsympathisch. Er
war einer der ersten Menschen seit langem die ihn freundlich behandelten. Ok, er
hatte was dafür tun müssen, aber das war nicht so schlimm gewesen. Er
schwelgte noch ganz in Gedanken, bis er wieder vor Asukas Zimmer stand.
„Bleibt draußen! Sonst kill ich
euch!“
Shinji fragte sich, was Asuka davon halten würde, wenn sie
wüsste das ein Landsmann nur einige Zimmer weiter weg wohnte. Vielleicht, so
kam Shinji der Gedanke spontan, würde es sie aufheitern mal in ihrer
Muttersprache mit jemandem zu reden. Doch sogleich verwarf Shinji den Gedanken
wieder. Asuka war durch nichts aufzuheitern. Shinji ballte seine Hände zu Fäusten.
Er WOLLTE ihr helfen, mehr sogar, als er bereit war sich selbst einzugestehen.
Aber er KONNTE es nicht. Sein Innerstes schrie förmlich danach, die Tür
aufzureißen und Asuka zu helfen. Irgendwie. Er würde ihr Essen machen, was zu
trinken bringen, ihr vorlesen, alles!
Doch er konnte es nicht. Und er verfluchte sich selbst deswegen.
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Erich hatte es geschafft! Er versuchte sogar auf dem Heimweg ein Lied zu pfeifen, obwohl er gar nicht pfeifen konnte. Deshalb summte er „Freude schöner Götterfunken“. Heute war wirklich ein Tag zur Freude. Die Vögel zwitscherten, die Zikaden waren erstaunlich leise und die Sonne schien lachend auf die Erde. Erich schlenderte durch die Straßen, bummelte durch Geschäfte, kaufte sich ein Eis und war guter Dinge. Und er würde sich auf jeden Fall bei Shinji bedanken. Ein Blumenstrauß? Für einen Jungen? Na.
Es musste schon etwas „männlicher“ sein. Wie wäre es stattdessen mit einer Taschenuhr? Zugegeben es war eher neutral, aber besser als nichts. In einem Antiquitätenladen wurde er fündig. Es kostete ihn zwar einiges, aber dass war ihm seine neue Stelle beim Verlag wert.
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Guter Dinge klopfte er an die Tür. Aber eine ganze Weile
passierte nichts. Gar nichts. Vielleicht waren sie nicht da. Schließlich öffnete
sich die Tür einen Spalt breit.
“Wer sind sie?“, kam eine junge und eindeutig weibliche Stimme. Sie klang
nicht sehr erfreut. War sie etwa Shinji’s Partnerin von der Straße? Sie
wirkte nicht sonderlich japanisch, aber vielleicht hatte sie ihre Haare auch nur
gefärbt. Wahrscheinlich Amerikanerin.
„Hallo. Mein Name ist Erich Weizäcker, ich wollte nur wissen ob Shinji da ist? Ich wollte mich bei ihm bedanken, weil..“
Es kam wie ein Geschoss :“Shinji dieser baka ist nicht da! Auch sonst keiner! Sonst noch was?“
Erich stutzte merklich :“Ähm. Nein eigentlich nicht.“ Irgendwas kam ihm komisch vor. Aus einer spontanen Laune heraus meinte er :“Ist alles in Ordnung bei ihnen?“
Und tatsächlich wurde auf einmal still hinter dem Türspalt.
“Sie sind deutsch?“, wollte das Mädchen wissen.
„Öh.. ja.“
Dann knallte die Tür zu, und hinterließ einen leicht
verwirrten Erich.
Erich beschloss, seine Wohnung ein wenig gemütlicher zu gestalten. In dieser
Unordnung und dem (vermeintlichen) Chaos konnte man ja kaum sitzen! Der
Putzteufel ging durch seine Wohnung und er kramte sogar seine alte Spielkonsole
hervor. Er pustete die leichte Staubschicht herunter. „Dich hab ja ewig nicht
mehr benutzt.“
Die Spielkonsole besaß zwar keinen 3d- Chip oder Dolby-Digital Surround Sound
aber die Spiele machten immer noch Spaß, und was sonst zählte?
Er hatte sogar Spiele für zwei oder mehr Spieler. Er grinste, als er daran dachte, mit Shinji ein paar Spiele zu zocken, so wie er es früher immer mit seinen Freunden getan hatte.
Aber Shinji würde ihn wahrscheinlich abziehen wie einen blutigen Anfänger, denn Japaner waren ja die totalen Experten auf dem Gebiet.
Nach getaner Arbeit liess er sich in das Sofa fallen und schaltete erst mal den Fernseher ein. Das Geschenk für Shinji stand noch immer auf dem Tisch..
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Shinji kam gerade von den Synchrontest zurück und stellte sich die Schuhe zurecht. Als er wieder hochblickte, bekam er fast einen Herzinfarkt, den Asuka stand direkt vor ihm, nur in einem leichten, gelben Hemd. „Ha..Hallo Asuka…hat du mich erschreckt..”
Sie stand dort mit verschränkten Armen und stierte ihn an :“Du hattest Besuch.“, meinte sie nur.
„So? Von wem?“
„Sonem Kerl. Er wollte dich besuchen, aber du warst ja nicht da.“
„Hieß er vielleicht Erich?“ Shinji machte sich daran, dass Mittagessen zuzubereiten.
Asuka zuckte mit den Schultern :“Kann schon sein. Ein
Deutscher.“
Eine Weile schwiegen sie so, wähend Shinji in einem Schrank rumwühlte.
“Vielleicht könntest du dich ja mal mit ihm unterhalten. Auf deutsch, wäre
doch mal eine Abwechslung. Neuigkeiten aus der Heimat und so..“, meinte Shinji
während er bemerkte dass das Verfallsdatum für den Reis schon fast überschritten
war.
„Pah! Hab ich nicht nötig“, meinte sie verächtlich und schritt mit stampfenden Schritten zurück in ihr Zimmer.
Shinji blickte ihr kurz nach und seufzte dann. Pen-pen rieb seinen Schnabel gegen sein Bein. „Willst du Futter?“ Zur Bestätigung krächzte der Pinguin.
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Erich hielt es nicht mehr aus. Im Fernsehen lief nichts besonderes und das Geschenk lag ihm bald wie eine Last auf der Seele. Er beschloss noch mal nachzusehen.
Als er anklopfte öffnete Shinji endlich. „Sie sind es, Herr Wai..waiz...“ „Nenn mich Erich.“, winkte er lächelnd ab. „Wollen sie reinkommen? Ich mache gerade essen.“
Erich schnüffelte:“ Riecht gut. Was gibt es den?“, und als er Shinjis Gesichtsausdruck bemerkte fügte er schnell hinzu :“Keine Angst. Bin nur neugierig.“
„Hübsche Wohnung.“, meinte Erich in der Küche, während Shinji dass Essen brutzelte. „Wohnt ihr hier allein? Ich meine du und deine Freundin.“
Es mochte an der Hitze des Dampfes der Kochtöpfe liegen, aber Erich bemerkte wie Shinjis’s Gesicht mit einemmal knallrot anlief. „Aha.“, dachte er schelmisch,“ da ist wohl was im Busch.“
„Nei.. nicht ganz.“ Meinte Shinji schließlich,“
Misato-san wohnt hier auch. Sie ist unser Vormund.“
“Nanu? Du siehst mir gar nicht wie ein Erziehungsfall aus?“
„Nein. Dass ist es nicht. Es ist nur so... meine Eltern..“
Entschuldigend hob Erich die Hände :“Tut mir leid, dass wollte ich nicht zur Sprache bringen. Und wie heisst jetzt deine kleine Freundin?“ Erich konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, vor allem da Shinji noch röter wurde.
„Asuka. Sie – sie ist übrigens auch Deutsche.“
„Ach-ja? Wow. Sie wirkte vorhin nicht gerade sehr .. „fröhlich“, stimmt was nicht mir ihr? Ist sie krank oder so?“
„Ja, sie hat eine Grippe.“ Für Erich’s Geschmack kam
die Antwort zu schnell. Aber er hielt Shinji nicht für jemanden der lügen würde,
und wenn, dann nur mit einem triftigen Grund. Vielleicht um niemanden zu
verletzen. Shinji verteilte die Teller.
“Kommt noch jemand?“, wollte Erich wissen.
„Nein, wieso?“
“Na vier Teller ist doch einer zuviel.“
„Wollen sie nicht mitessen?“, meinte Shinji leicht verlegen.
„Ja, warum nicht. Wenn’s keine Umstände macht..“, lächelte Erich.
„Ich hab hier übrigens was für dich.“, meinte er dann und überreichte Shinji das Geschenk.
„Für mich?“
„Für wen den sonst? Weil du mir heute morgen geholfen hast.“, grinste Erich. „Mach schon auf.“
Shinji öffnete die Packung und hob die Uhr hervor. „Sie ist auch schon eingestellt. Dass eine Ende bindest du an deine Hose, und die Uhr selbst kommt in die Hosentasche. Siehst du? So ungefähr.“
„War die nicht teuer?“ Erich winkte ab :“Ach was. Das bin ich dir mindestens schuldig.“
„Danke, Herr Waiz... Erich.“
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„Und sie sind also Übersetzer?“, frage Misato und nam einen Schluck Bier.
Erich war leicht verwundert darüber. Shinji hatte ein einfaches Reisgericht gekocht. Asuka sah aus, als wäre sie unter ein Auto gekommen und sagte kein Wort. Sie schaufelte das Essen mechanisch in sich rein. Shinji selbst saß erwartungsvoll da, als hätte er einen Freund eingeladen, den es jetzt vorzustellen galt.
„Ja, seit heute bin ich fest angestellt. Vorher hab ich das nur als Hobby betrieben. Aber es war schon immer mal mein Traum in Japan zu wohnen. Es ist ein sehr schönes Land, selbst nach dem 2nd Impact.“
„Ich war noch nie in Deutschland. Ist es schön dort?“, wollte Misato weiter wissen.
Erich nickte :“Durchaus. Am meisten gefallen mir die alten Häuser und Burgen. Aber so was gibt es in Japan sicher auch.“ Sie aßen zuende, während Asuka die Hälfte übrigliess und sich danach ins Badezimmer verzog.
„Ihre Grippe muss wirklich schlimm sein...“, meinte Erich.
„Grippe..?“, machte Misato mit einem Blick richtig Shinji, der nun anfing wild mit den Armen zu wedeln, getreu dem Motto :“Nicht nachhaken! Nicht nachhaken!“
Misato verstand es und liess es bleiben. Erich hatte es nicht bemerkt.
„Gut gekocht, Shinji.“, meinte Erich dann und rieb sich den Bauch. „Danke.“
„Hast du heute schon was vor Shinji?“
„Nein... eher nicht. Warum?“
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Erich konnte sich lange nicht mehr entsinnen soviel Spaß gehabt zu haben. Mit Shinji diese alten Spiele zu zocken, hatte etwas unglaublich befreiendes. Und nicht nur für ihn.
Auch Shinji liess manchmal die Zunge etwas wandern, wenn es
mal wieder knapp für seine Spielfigur wurde. Sobald es um Kampfspiele ging zog
Erich klar den kürzeren, sein wildes Rumgehämmere auf den Tasten war nicht
sehr taktisch. Aber er nam es gelassen. Shinji brachte ihm dann auch noch ein
paar Tricks bei. „Kein Wunder dass ich immer verliere.“, meinte Erich schließlich
verlegen. Die nächsten Tage war Shinji immer öfter mal bei Erich, zum spielen,
essen oder dergleichen mehr. Auch ging Erich gerne ein bisschen spazieren. Nach
dem Kampf gegen den 4. Engel war auch Shinji herumgewandert und sie besuchten
auch diese Stellen. „Du wirkst so entpannt wenn wir hier so rumwandern.“,
meinte Erich einmal.
“Ich mag diese abgelegenen Stellen lieber als das Chaos in der Stadt.“,
meinte Shinji daraufhin. Erich klopfte ihm anerkennend auf die Schulter :“Geht
mir genauso.“
Erich und Shinji bauten eine enge Beziehung zueinander auf und dem Deutschen wuchs der schüchterne Junge immer mehr an Herz.
Schließlich (nach einem deftigen deutschen Essen) fragte Erich unverdrossen :
„Sag mal Shinji-kun?“
„Ja ?“
„Liebst du Askua?“
Wie erwartet errötete Shinji erneut. Erich rechnete schon gar nicht mehr mit einer Antwort, als Shinji betreten meinte :“Ich.. ich weiß es nicht. Ich mache mir Sorgen um sie, dass ist aber auch schon alles.“
„Himmelarsch und Zwirn.“, meinte Erich auf deutsch aber sprach in japanisch weiter :“Genau dass meine ich doch. Du sorgst dich um sie. Dir geht es schlecht wenn es ihr schlecht geht, und so weiter. Wenn das nicht Liebe ist, was dann?“
„Ich weiß nicht...“
Erich’s Blick milderte sich :“Shinji, du darfst dich nicht sosehr unterbuttern lassen. Glaub mir ich weiß wovon ich rede. Ich war.. tze. Ich BIN genau wie du. Auch ich möchte geliebt werden, aber dass ganze geht nun mal nicht ohne ein gewisses Opfer. Wie könnte man erwarten geliebt zu werden, einfach so als würde man einkaufen gehen? Kurzfristig mag dies ja gut gehen, aber dann ist Schluss. Ich weiß zwar nicht wie lange ihre Grippe noch anhält...“
„Es ist keine Grippe Erich-san. Sie ist... „
„.. depressiv?“ Shinji nickte leicht :“Auch.“
Erich seufzte und starrte in seinen Kaffee, wie immer ohne Milch. „Weißt du was? Vielleicht wartet sie ja nur darauf von dir gerettet zu werden!“
„Hä?“ Erich stand auf und gestekulierte in der Luft herum.
„Ja genau! Ich habe das Schild an ihrer Tür auch gesehen. Sie gibt vor allein zu wollen, aber genau dass will sie nicht!“
„Aber...?“
Erich schüttelte energisch den Kopf :“Du darfst hierbei nicht wie ein Japaner denken, Shinji-kun! Natürlich lässt du sie in Ruhe weil sie es so will. Angeblich! Aber wenn du sie wirklich liebst, wenn du ihr wirklich helfen willst, musst du mit ihr Kontakt aufnehmen. Rede mit ihr, unternimm was mit ihr. So wie wir auch. Junge, dieses Mädchen liebt dich!“
Erich stand auf seinem Sofa und in einer spontanen Reaktion spreizte er die Arme. Der Kaffee landete an der Wand. Shinji fand die Szene bizarr und doch lustig. Erich hatte sich in Rage geredet, dass wurde ihm nun peinlichst bewusst. Er räusperte sich.
„Verstehst du was ich meine, Shinji? Diese Abgrenzung ihrerseits ist ein Hilferuf. Entweder an dich oder Misato.“
„Oder Kaji...“
„Wer?“
„Ach, nichts.“
„Versuch es doch zumindest mal. Niemand ist gern allein. Ich nicht, du nicht und Asuka bestimmt auch nicht. Klopf einfach mal an die Tür. Trau dich was. Du bist doch kein Waschlappen! Was kann dir schon groß passieren? Eine Ohrfeige, okay, aber der Schmerz vergeht wieder. Aber Asuka könnte ewig unter ihrer Seelenqual leiden. Versuch es einfach mal. Das ganze Leben ist ein Versuch. Wer nichts versucht, kann nicht leben. Nur Mut.“
„Ich werde es versuchen.“, meinte Shinji nicht gerade sehr selbstbewusst.
„So, und jetzt fahren wir ins Kino!“, meinte Erich grinsend, „Ich geb aus!“
„Schon wieder. Langsam wird es mir peinlich, immer etwas ausgegeben zu bekommen.“
„Nun hör schon auf!“, lachte Erich,“ ich hab ja sonst kaum Ausgaben.“
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Und wieder stand Shinji vor dieser Tür. Unheilsschwanger schien sie sich über ihn zu erheben.
„Bleibt draußen! Sonst kill ich euch!“
Shinji’s Hand glitt zum Türknauf, und zuckte
blitzschnell wieder zurück. Was dachte er sich überhaupt dabei! Sie wollte
allein sein, etwas offensichtlicheres gab es im Moment ja wohl nicht.
Und doch ... der Versuch.
Shinji bemerkte jetzt die Taschenuhr in seiner Hosentasche. „Versuch es
zumindest!“, raunte ihm Erichs Stimme im Kopf zu.
Shinji fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und presste sie dann aufeinander. Seine Hand glitt zum Türknauf...
Und umfasste ihn. „nur noch umdrehen. Ein einfacher Ruck. Nichts besonderes.“
Doch Shinji liess wieder los.
„Dass ist doch sinnlos.“, wütend stampfte er ab.
Aber vor seinem Zimmer blieb er stehen und warf Asukas Zimmer einen sehnsüchtigen
Blick nach.
Er ging noch mal zur Tür.
„Jetzt oder nie!“, dachte sich Shinji, schloss die Augen, atmete einmal tief
durch und griff zum Knauf...
Die Tür flog förmlich auf und Asuka stand direkt vor ihm.
„Ähh. Ähh... ähhh...“ Shinji hatte unglaubliches Herzrasen. In Asukas Zimmer sah es recht unordentlich aus, Zeitschriften, Essen und sonstiger Müll belegte den Boden. Ihre Nachttischlampe war schon an.
„Was machst du hier Baka-Shinji? Du nervst mit deinem Rumgetrampel.“, meinte sie unwirsch.
„Ich wollte.. nur sehen wies dir geht, und so.“, purzelte es aus Shinji heraus, der mit der Situation vollkommen überfordert war. Asuka trug nur ihr Nachthemd, aber ihre langen Haare bedeckten ihre Brüste.
Aber er wagte es nicht einmal auf sie zu blicken, den Asuka
sah aus als würde sie jeden Moment ausrasten.
„Mir geht’s wunderbar. Und jetzt hau ab.“
„Tu—hut mir leid.“, meinte Shinji noch, aber da knallte die Tür auch schon wieder zu.
Asuka war derart verwandelt, Shinji fragte sich, ob sie noch die echte Asuka war, die er damals auf dem Flugzeugträger getroffen hatte. Auch damals war sie nicht sehr umgänglich gewesen, nun aber...
Shinji seufzte und bemerkte dann, das Pen-Pen wieder an seinem Bein pickte. „Schon wieder Hunger? Na gut.“ Der Pinguin folgte Shinji watschelnd in die Küche..
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Am nächsten Tag sprach Erich Shinji darauf an. Ihn schien die Sache mehr mitzunehmen als Shinji selbst. „Und? Wie war’s? Was hat sie gesagt? Komm schon!“, Erich gab Shinji einen Stupser mit dem Ellenbogen. Shinji quitierte das mit einem missmutigen Blick.
Abwehrend hob Erich die Hände :“Schon gut, schon gut, ganz ruhig du Heisssporn.“, dann lachte er,“ willst also nicht darüber reden, hm?“
Shinji seufzte jetzt :“Naja. Es war nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Sie ... hat die Tür vor mir aufgemacht, und war nicht sehr glücklich darüber. Ich glaube ich lass es lieber...“
„Meine Güte!“, meinte Erich auf deutsch. Als Shinji ihm dann einen fragenden Blick zuwarf meinte er :“Ich meine, du kannst doch nicht so schnell aufgeben. Nicht alles klappt auf Anhieb, schon gar nicht wenn es um Frauen geht! Shinji, ich sag’s dir nur ungern, aber du brauchst dringend eine Kur im Durchsetzungsvermögen. Ich wette in dir steckt ein echter Aufreisser, du musst ihn nur rauslassen, verstehst du?“
Shinji nickte nichtssagend. Erich stöhnte auf :“Ach, Shin. Was hast du den schon zu verlieren? Sie wird dich nicht umbringen. Du.. du musst ihr endlich zeigen, dass du für sie da bist. So wie ich das sehe, braucht sie deine Hilfe mehr denn je. Ich hab ihren Blick neulich gestreift. Ansonsten blickt sie ja wie Gevater Tod höchstpersönlich. Aber in dem Moment sah ich solch ungeheuerlich traurige Augen, das kannst du dir kaum vorstellen...“
Shinji blickte ins Leere. Hatte Erich vielleicht doch recht? Warum sollte er ihn anlügen, Shinji spürte, dass dieser komische Deutsche auf seiner Seite war. Aber... wie sollte er... was sollte er sagen...er würde wieder anfangen zu stottern, zu zittern und dann WAMS! Würde die Tür wieder zuknallen. Shinji wollte das nicht noch einmal durchmachen. Es half aber auch nichts wenn er immer wieder an ihrer Tür vorbeiging und minutenlang auf dieses Schild starrte.
„Bleibt draußen! Sonst kill ich euch!“
Er war wirklich ein baka, das hatte Asuka gleich richtig erkannt. Nein, besser war es nichts zu tun, und sie in Ruhe zu lassen. Erich mochte recht haben oder nicht, er wollte nicht noch mehr verletzt werden. Er wollte sein Herz nie wieder für jemanden öffnen. Denn sobald er es auch nur einen Spalt weit preisgab, würden alle darüber herfallen wie gierige Geier und es ihm vor seinen Augen zerreißen. Vater hatte es gemacht, und auch sonst war er allen nur solange wichtig wie er EVA steuerte.
„Ich kann nicht, Erich-kun. Tut mir leid, ich geh jetzt besser.“, meinte Shinji und erhob sich.
Erich wollte noch etwas sagen, aber alles was er hervorbrachte war ein :“Pass auf dich auf.“, ehe die Tür zufiel.
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Warum war Erich nur traurig wegen der ganzen Sache? Er
hatte einen Job, Geld, eine hübsche Wohnung, kurz: alles lief bestens.
Was interessierten ihn dann die Probleme eines pubertierenden Jungen mit Mädchen?
Weil er selber auch Probleme hatte. Erich seufzte und schlürfte seinen
Cappuccino leer. Er wusste genau wie Shinji sich fühlen musste. Auch er war
seinerzeit nicht gerade das gewesen, was man einen Frauenheld nannte. Und
sonderlich gebessert hatte sich das ganze nie, nur kleine Bekanntschaften, Affären
wenn man so wollte. Nichts festes. Und nach wie vor stand er allein. In Japan
hoffte er auf die richtige zu treffen. Die Mentalität dieses Völkchens sagte
ihm durchaus zu. Erich wollte Shinji ein ähnlich trübes Schicksal ersparen und
ihm deshalb helfen. Hoffentlich brachte es auch was.
„So wie es aussieht eher nicht.“, meinte er schließlich mit einem gequälten Grinsen...
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Tausendmal gesehen, tausendmal vorbeigegangen, tausendmal war nichts passiert.
„Bleibt draußen! Sonst kill ich euch!“
Shinji fing an sich jede Kurve der Wörter einzuprägen, jede Nuance jeden Strich. Es steckte viel Zorn in diesen Zeichen, viel Zorn und Bitterkeit.
Shinji ballte die Fäuste. „Ich kann ihr nicht helfen. Ich kann mir ja nicht mal selber helfen.“
Mit diesen Worten ging er zurück in die Küche um abzuwaschen. Misato schnarchte schon seit einigen Minuten. Sie hatte sich malwieder überarbeitet.
Shinji lächelte. Misato war eine gute Freundin. Wäre sie nur einige Jahre jünger..
Shinji schüttelte den Kopf lächelnd. Nein, solche Gedanken brachten ja doch nichts.
In diesem Moment tapste Asuka herein. Sie blickte ihn müde an :“Du wäscht ab?“, meinte sie nur.
„Ja.. ich dachte, du schläfst schon, da hab ich gedacht..“
„..das du mir meine Arbeit wegnehmen und den Ruhm einheimsen kannst, was? Ohja, der tolle Abwaschmeister Shinji...“ Asuka stockte hier, und ihr aufkeimender Zorn verflog wie ein laues Lüftchen. „Ach was soll’s.“, meinte sie dann und ging ins Badezimmer.
Shinji’s Sorge war nun komplett. Und ebenso komplett begründet. Wenn Asuka so weit war, dass sie nicht einmal mehr die Kraft und Lust auf ein Wortgefecht mit ihm hatte...
Shinji fasste einen Entschluss.
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Als Asuka aus dem Badezimmer kam, die Haare ihr nass ins Gesicht hingen, saß Shinji am Tisch und hatte die Arme so verschränkt wie sein Vater es sonst immer tat.
„Was machst du da?“, wollte Asuka wissen und versicherte sich, dass ihr Handtuch richtig fest saß.
„Ich muss mit dir reden.“, meinte Shinji.
„Worüber denn?“ Asuka setzte sich auf den Stuhl gegenüber.
Shinji blickte sie mitfühlend an :“Über dich. Du bist in letzter Zeit so abweisend, ich... ich und Misato machen uns Sorgen..“
Asuka’s Blick wurde nun wieder hart :“ Moment mal! Was soll das? Ich brauche kein Mitleid von einem Shinji-baka! Es kann dir doch scheissegal sein, was mit mir ist. Du willst mir doch bloss zeigen wie unbedeutend ich dir gegenüber bin! Lass mich in Ruhe!“
Mit diesen Worten sprang sie auf und rannte in ihr Zimmer.
Ein tiefes, langes Seufzen erfüllte die Küche.
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„Sehr gut! Sehr gut!“ Erich gab Shinji einen Klaps auf den Rücken. Dieser stützte sich den Kopf mit beiden Armen und starrte in seine Tasse Tee.
„Ich weiß ehrlich nicht was daran gut sein soll.“, meinte Shinji missmutig.
„Okay, aus deiner Sicht ist alles schief gelaufen. Versteh ich auch. Aber sie hat immerhin mit dir geredet. Sie war offen für ein Gespräch.“
„Ja. Bis ich ihr gesagt habe ich würde mir Sorgen um sie machen.“
„Du hast Misato mit ins Spiel gebracht. Keine Ahnung wie ihr Verhältnis zueinander ist, aber ich glaube im Moment möchte Asuka Hilfe von DIR! Misato’s Namen miteinzubringen hat alles kaputt gemacht. Aber keine Sorge. Der erste Schritt ist getan. Sie weiß jetzt, das sie dir nicht egal ist. Ihr Ausbruch war nur instinktiv. Inzwischen dürfte sie sich wieder beruhigt haben.“
„Na toll.“, meinte Shinji,“ Sie denkt ich wollte sie quälen.“
„Na, dann quäl sie doch! Besser als nichts. Irgendwann muss sie bemerken, dass du es ernst meinst. Mach nur weiter so. Bring ihr Essen ins Zimmer, wenn sie nicht da ist, räum ihr Zimmer auf. Überrasche sie mal. Und so geht es Schritt für Schritt voran. Ich bin stolz auf dich Shinji, das hätte ich nicht besser machen können.“ Anerkennend klopfte Erich Shinji auf die Schulter.
„Ist das bei euch Deutschen so üblich sich immer auf den Rücken zu hauen?“, meinte Shinji mit einem schelmischen Unterton.
Erich zog lachend die Hand zurück :“Tut mir leid, ich bin nur so glücklich, dass ist alles. Lust auf ein Eis?“
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Shinji tat wie ihm geraten. Asuka war kurzfristig bei
Hikari und so nutzte er die Gunst der Stunde. Ihm bot sich ein wahrlich
chaotischer Anblick. Irgendwie war ALLES durcheinander. Schränke standen offen,
Kleider lagen auf dem Bett, den Stühlen, ihr Schreibtisch quoll über mit
Schnipseln, Stiften und der Fußboden war eine einzige Müllhalde. Auch standen
überall Überreste von Fertiggerichten herum.
„Wie konnte sie sich nur so gehen lassen?“, waren Shinji’s Gedanken als er
mit einem Tuch um seinen Kopf anfing aufzuräumen...
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Shinji war fast fertig. Schweiß lief ihm von der Stirn. Es war ein heißer Tag, und lieber wäre er mit Erich unterwegs gewesen, schwimmen gegangen und dann ein Eis verputzt. Aber Erich arbeitete gerade an einem kniffligen Text und hatte demnach wenig Zeit.
Shinji war sichtlich stolz auf sein Werk. Ein letzter Blick auf ein aufgeräumtes, nahezu glänzendes Zimmer. Er nam den Eimer und Wischmob und krachte direkt in Asuka.
Sie starrte ihn nur an. Und er blickte zurück.
Für einige Sekunden, in denen die Welt stillzustehen
schien, standen sie nur so da.
Shinji errötete bald und suchte nach Worten, fand aber keine. „Raus.“,
meinte sie nur.
„Sofort.“
Schweigend verließ Shinji das Zimmer. Noch immer kein Wort des Dankes, oder der Zuneigung für ihn. Langsam wurde ihm das ganze zu bunt, und um ein Haar hätte er die Tür wieder aufgerissen und ihr gemeine Sachen an den Kopf geworfen. Aber er ließ es lieber bleiben. Er durfte das bisher Erreichte nicht so leichtfertig kaputtmachen. Die Zeit würde es zeigen.
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Am nächsten Morgen saßen die drei wie immer zusammen. Misato gähnte herzhaft und kratzte sich am Kopf :“Uuuahh. Na wie habt ihr geschlafen?“
„Ganz gut.“, meinte shinji. Er blickte kurz zu Asuka die diesmal sogar seinen Blick erwiderte. Unter ihren Haarsträhnen sah Shinji müde Augen :“ Nicht gut.“ , meinte sie, „so ein penetranter Geruch hat mich die ganze Zeit wach gehalten. Lavendel, wahrscheinlich.“
Das war eine offene Kritik an Shinjis Werk. Aber er liess sich nicht provozieren. Nicht jetzt, nicht jetzt da sie endlich aus ihrem Schneckenhaus gekrochen kam.
Misato blickte ganz erstaunt :“Nanu? Wie kommt’s?“ Shinji wollte schon antworten, aber er blieb im Ansatz stecken. Asuka würde nur wieder denken, er wolle den ganzen Lohn einheimsen. Aber den Gefallen tat er ihr nicht. Stattdessen zuckte er mit den Schultern :“Keine Ahnung.“
Wie auf Kommando erntete er von Asuka einen erstaunten Blick, der aber nur ein paar Millisekunden anhielt. Trotzdem bemerkte ihn Shinji mit einer gewissen Zufriedenheit.
Sie reagierte darauf. Und nicht aggresiv! Es funktioniert!
Glücklich wie schon seit Wochen nicht mehr, ging Shinji zur Schule und Toji meinte :
„Hey Shin! Was ist den mit dir los?“
„Nichts. Bin nur froh.“
Daraufhin erntete er einen äußerst skeptischen Blick von Toji und Aida :“Du verheimlichst uns doch was!“, meinten sie im Chor.
„Nein, nein. Das ist es nicht. Ich bin einfach nur froh. Die Sonne, die Wolken... Habt ihr das nicht auch manchmal?“
„Naja...“, meinten seine Freunde misstrauisch. Shinji tat ihnen unrecht. Sie hatten auch ein Recht von seinen Bemühungen zu erfahren. Aber solange er noch keine konkreten Ergebnisse vorweisen konnte, behielt er es vorerst für sich. Die Überraschung würde umso größer sein.
„Die Überraschung worüber?“, fragte sich Shinji plötzlich in Gedanken. Und er errötete.
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Erich’s Grinsen wurde immer breiter. Er grinste förmlich von einem Ohr zum anderen. Dann knuffte er Shinji in die Seite :“Was hab ich gesagt? Was hab ich gesagt?“
„Jaja ist ja gut.“, meinte Shinji gespielt genervt. Aber er konnte ein Lächeln auch nicht unterdrücken.
Erich schlug mit der linken Faust in seine rechte Handfläche :“So. Jetzt kommt es zum wichtigsten Teil. Der, wie ich es nenne, „klärenden Disskusion“.“
„Hä?“
„Ganz einfach. Du liebst Asuka doch oder? Und keine Lügen jetzt.“
Shinji brauchte weniger Zeit für die Antwort als er gedacht hätte. Er lächelte :“Ja.“
„Na also. Aber bevor du ihr das gestehen kannst, musst du sie darauf vorbereiten. Du kannst nicht einfach zu ihr hingehen, „Ich liebe dich“, sagen und dann war’s das. Du musst ihr zeigen, sagen das du es ernst meinst. Du meinst es doch ernst, oder?“
„... Ich denke...“
„Papperlapap!“, fuhr es Erich auf Deutsch heraus. „Tust du es oder nicht?“
„Ja.“
„Gut. Sag ihr wie du dich um sie sorgst. Sag ihr dass du sie nie absichtlich quälst. Das sie aufhören soll dich einen baka zu nennen. ... Es sei denn es gefällt dir??“
Shinji wurde wieder rot :“Ich weiß nicht.. Ich glaube ich habe mich daran gewöhnt.“
Erich nickte skeptisch :“Ist ja auch egal. Aber den Grundgedanken hast du? Schütte dein Herz aus. Lass einfach mal alles raus. Du schaffst das. Folge einfach nur deinem Herzen.“
„aber... wenn es mich wieder verletzt?“
„Dann verletzt es dich halt. Das Leben ist ein einziger Versuch. Du wirst verletzt, du verletzt andere, so ist das. Aber genauso oft hilfst du anderen, bringst sie zum Lächeln. Verstehst du? Es ist ein Auf- und Ab. Heute hier, morgen dort. Doch du wirst es nie erfahren wenn du es nicht versuchst. Du frisst den Hass und Selbstmitleid in dich hinein und verschließt deine Seele soweit, dass du kalt wirst wie ein Roboter. Und das wäre echt schade um dich, Shin.“
Shinji blickte Erich dankbar an :“Du hast recht, Erich-kun.“
„Wozu sind Freunde da? Egal wie tief du auch in der Scheiße sitzt, ein echter Freund geht mir dir rein. Und ich hab das auch mitgemacht. Ich liebte auch einst, ach solange ist das ja noch gar nicht her, ein Mädchen. Doch ich konnte ihr nicht sagen das ich sie liebte, weil ich Angst hatte zurückgewiesen zu werden. Sie war perfekt. Und dann...“, Erich verstummte und hing trüben Gedanken nach. Seine augen wurden glasig.
„Und dann?“, wollte Shinji leise wissen.
Erich holte zitternd Luft :“.. Dann kam es wie es kommen musste, und ein anderer schnappte sie mir weg. Tja. Pech. Siehst du? Und das möchte ich dir einfach ersparen.“
„Tut mir leid Erich-kun...“
Erich schniefte einmal und setzte ein Lächeln auf :“Mach dir um mich keine Sorgen, Shin. Los, sag ihr endlich was du empfindest und dann sehen wir weiter. Man kann nicht alles planen. Manches muss sich einfach entwickeln. Liebe gehört dazu.“
Einen Moment lang guckten sich die beiden einfach nur an. Es war als würden sie jeweils in einen Spiegel blicken. Erich sah sich als jungen Teenager und Shinji das was aus ihm werden konnte. Dann ging Shinji los.
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„Bleibt draußen! Sonst kill ich euch!“
Diesmal hatte Shinji keine Angst mehr. Oder besser gesagt, weniger als zuvor. Er öffnete die Tür. Asuka lag auf ihrem Bett, die Beine pendelten in der Luft. Sie las eine Zeitschrift.
Shinji schloss die Tür hinter sich. „Jetzt oder nie.“
„Was willst du Shinji?“, fragte Asuka eindeutig genervt.
„Ich muss mit dir reden. Ernsthaft.“
Asuka wollte einen bissigen Kommentar abgeben, aber sie hielt sich erstaunlich gut zurück. Sie setzte sich auf und beäugte ihn, wie eine Schlange ein Kaninchen.
Er zog einen Stuhl heran und setzte sich darauf.
„Was ist denn? Ein Angriff eines Engels? Ist meine EVA endlich vollends auseinandergeflogen? Sag schon, was du baka!“
„Nein. Das ist es nicht. Ich mache mir nur Sorgen um dich Aska. Du redest kaum, du sitzt den ganzen Tag nur in deinem Zimmer, du isst wenig.. Seit diesem Angriff von Arael erkenne ich dich nicht wieder. Möchtest du nicht wieder ein bisschen mit uns zusammenleben?“
Asuka schwieg für einen Moment. „So...“
Shinji fühlte sich dadurch ermutigt. Sie widersprach nicht sofort.
„Ja. Auch wenn wir beide uns immer streiten, war mir das immer noch lieber als das was wir jetzt haben. Ich möchte dich nicht wegdrängen oder so. Mir ist es vollkommen egal, wer der beste ist. Von mir aus kannst du es sein, wenn es dir dann besser geht.“
In Asukas Augen flammte es wieder auf :“Nein danke, ich brauche keine Almosen.“
„Ja siehst du es denn nicht? Ich will dir doch gar keine Almosen geben. Es ist mir wirklich scheissegal. Ich steuere EVA nur weil ich es muss. Du hingegen willst ihn steuern. Und ich respektiere das auch. Ich habe dich immer bewundert Aska..“
„Wie darf ich das verstehen?“
shinji blickte auf den Boden. Normalerweise hätte er hier das Gespräch beendet aber ein innerer Drang zwang ihn weiterzureden
„Du bist immer so impulsiv und aktiv. Oder zumindest warst du es noch bis vor kurzem. Und voller Selbstbewusstsein, alles Sachen die ich nie, oder kaum hatte. Bitte glaub mir, wenn ich sage dass ich meinen Status als EVA-Pilot aufgeben würde, wenn du ihn dafür bekämst. Nur ..nur um dich wieder glücklich zu sehen, wie früher.“
Schweigen. Aber kein bedrückendes oder peinliches Schweigen.
Es war ein klärendes, liebevolles Schweigen.
Asuka blickte seit langer Zeit wieder normal.
Shinji schüttelte auf einmal seinen Kopf und erhob sich wieder. „Tut mir leid. Ich hätte nicht kommen dürfen...“ Asuka reagierte nicht.
Entweder hatte sie dicht gemacht, oder überlegte sich etwas Sarkastisches.
Wie immer wenn Shinji jemandem sein Herz geöffnet hatte, würde es auch diesmal weggeworfen werden. Er ging hinaus.
„Warte!“, kam es von Asuka. Sie war aufgesprungen und stand nun hinter Shinji.
„Hm?“, machte Shinji und drehte sich um. Er traute seinen Augen nicht.
Asuka. Die harte, selbstsichere und absolut unantastbare Asuka. Die Asuka die gerne Ohrfeigen verteilte und ihn einen Baka scholt, genau diese Asuka weinte vor seinen Augen.
„Shinji, warum tust du mir das an? Ich dachte, ich könnte alleine leben, ohne euch. Ohne EVA bin ich allein! Das ist doch klar. Aber dann kommst du, dringst in meine Welt ein und lässt mich nicht in Ruhe.“ Ihr Gewimmer verlor sich in hemmungslosem Weinen. Sie krallte sich an Shinji’s Hemd und steckte ihren Kopf an seine Brust.
Für einen Moment war Shinji wie gelähmt, doch einem inneren Impuls folgend, legte er seine Arme um sie. Und (die Götter wussten wie er dazu kam) küsste er sie auf die Stirn.
Sie blickte erschrocken zu ihm auf. „Oh nein“, dachte Shinji entsetzt, „Jetzt bin ich der Perversling. Wie damals im Kampf gegen Israfel.“
Doch stattdessen blickte ihn Asuka wieder nur an und mit bebenden Lippen näherte sie sich Shinji’s Mund.....
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Erich betrachtete Shinji mit einem Gefühl das mit dem eines stolzen Vaters gleichkam. „Ihr habt euch geküsst?“ Shinji nickte verlegen :“Es war schöner, als beim ersten mal. Diesmal bekam ich Luft.“ Erich lachte verhalten.
„Stimmt was nicht?“ Erich verhielt sich sonderbar.
„Ach, Shinji. Ich muss zurück nach Deutschland. Sie brauchen einen Mann mit meiner Erfahrung. Die Vergütung ist auch um Längen besser als hier.“
„Um wie viel besser?“
„Genügend, Shinji. Die Firma heisst, NERV oder so ähnlich. Eine Anti-Terror-gruppe. Aber keine Sorge, ich werde schon nicht gegen Terroristen kämpfen. Sie meinten nur sie bräuchten Deutsch-Japanische Dolmetscher. Und ich freue mich auch schon, wieder mal nachhause zu kommen. Aber genauso gern würde ich auch hier bleiben und dir weiterhin ein guter Freund sein, Shinji-kun.“
Shinji war fassunglos :“Aber du kannst doch jetzt nicht, einfach so..“
Erich nickte verständisvoll. „Ich weiß. Ich weiß. Doch das Leben ändert sich von heute auf morgen, wie ein Blatt das im Sturm hinundhergeschleudert wird. Es hat keinen Einfluss darauf wohin es fliegen wird. Es kann nur das beste aus der Situation machen.“ Er legte Shinji die Hände auf die Schultern:
„Du schaffst das schon. Kümmere dich gut um Asuka. Sie liebt dich, so wie du sie. Lass sie nicht allein. Nicht jetzt, hörst du?“
Shinji nickte, mit Tränen in den Augen.
„Nun mach kein Drama davon, du bist doch ein Junge! Haltung bewahren. Sonst muss ich auch noch... Komm her.“
Ein letztes mal namen sie sich die beiden in den Arm und Erich wollte gar nicht mehr los lassen. „Pass auf dich auf.“, meinte Erich, als der Taxifahrer ungeduldig hupte.
„Und du passt auf dich auf , Erich Weizäcker.“, sagte
Shinji in akzentuiertem Deutsch.
Erich konnte sich ein Lächeln ebenso wenig verkneifen wie die Träne die über
seine Wange lief.
„Zum Flughafen.“
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Ende.................
Tja Leude. Was soll ich noch sagen? Ich hoffe euch hat’s ein wenig gefallen. Kann sein das ich en Texti m Nachhinein noch ein wenig verändere, aber nun habt ihr wenigstens wieder etwas zum Lesen (gelle Bernd?) ^__^
Und ihr wisst warum ich die letzten Tage net so aktiv war. Ich musste das alles hier tippen *ächz*
Euer GBF aka’ DerAltmaister
^.^